Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint an jedem Mittwoch) gibt es eine eigene Playlist (CG/JB)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
- Iran
- Brasilien
- Assange
- UN-Botschafter zu Syrien: Sanktionen des Westens sind Teil der Kriegsführung
- Spanien: Ausbeutung im Urlaubsparadies
- Sanktionen / Russland / Nord Stream 2
- Is a British Coup Underway Against Jeremy Corbyn?
- Tagesschau säuselt! Von Substanz keine Spur.
- Preiskampf um Bananen
- Kabarett, Satire, Comedy und Co.
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- Iran
- Anklage ohne Beweise: USA machen Iran für Angriffe auf Tanker verantwortlich
US-Außenminister Mike Pompeo beschuldigt den Iran, die beiden Tanker im Golf von Oman angegriffen zu haben. Niemand anders in der Region sei in der Lage, “so fortschrittlich zu operieren”. Beweise für diese Behauptung blieb Pompeo schuldig.
Ein vom Central Command der US-Army veröffentlichtes Video soll angeblich zeigen, wie ein iranisches Patrouillenboot eine nicht explodierte Mine von einem der Tanker entfernt.
Der Iran dementiert jede Beteiligung an den Ereignissen. Der Zeitpunkt der Angriffe sei zudem sehr verdächtig. In Teheran trafen sich grade der japanische Premierminister Shinzō Abe und Präsident Hassan Rohani zu Gesprächen, als ein Tanker einer japanischen Frachtfirma angegriffen wurde. Der zweite angegriffene Tanker gehört dem Norweger John Fredriksen, einem alten Handelspartner Irans. Nach Angaben des japanischen Außenministeriums befand sich Fracht für Japan an Bord beider Schiffe.
Quelle: RT Deutsch, 14.06.2019
Anmerkung CG: Wenn die Eigentumsverhältnisse des Öltankers ‘Front Altair’ so stimmen und die Großreederei Frontline dem Norweger John Fredriksen gehört, laut RT einem ‘alten Handelspartner des Irans’, dann wäre es schon eine sehr seltsame Begebenheit, dass ein Anschlag auf einen Tanker mit Gütern, die laut RT für Japan bestimmt waren, ausgerechnet dann passierte, als der japanische Präsident Shinzō Abe zu Besuch im Iran war.
- Unscharfes US-Video soll Schuld des Iran an Schiffsangriffen im Golf von Oman beweisen
Quelle: RT Deutsch, 14.06.2019
Anmerkung Jens Berger: Dieses Video lässt das Schlimmste erahnen. Es dauerte nur ein paar Stunden, bis der kaum erkennbare Inhalt samt Interpretation durch das Central Command durch die Zeugenaussagen der Seeleute ad absurdum geführt wurde. Denn dass Haftminen fliegen können, wird uns sicher noch nicht einmal Mike Pompeo erzählen wollen. Gemäß der Zeugenaussagen und der Logik ist somit ein Anschlag – bzw. mehrere Anschläge, da die Explosionen über mehrere Stunden gestaffelt auftraten – durch eine Kampfdrohne am wahrscheinlichsten. Dies allein ist übrigens kein Indiz für die Täterschaft. Sowohl die USA als auch Saudi Arabien, Iran und die Konfliktparteien im Jemen-Krieg besitzen solche Drohnen. Die entscheidende Frage ist: Warum veröffentlichen die USA ein offenbar inszeniertes Video? Die Antwort darauf kann niemanden gefallen.
- Schaltgespräch mit Michael Lüders zur Situation im Iran am 11.06.19
Michael Lüders (Sicherheits- und Nahost-Experte) zur Situation im Iran.
Quelle: phoenix, 11.06.2019
Zitat Michael Lüders [transkribiert]:
“[Das Abkommen] ist ziemlich tot, denn die Amerikaner sind ausgestiegen vor einem Jahr, für sich genommen eigentlich schon ein völkerrechtswidriger Akt. Die übrigen Signalstaaten nämlich Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland wollen an diesem Abkommen festhalten. Das will auch der Iran. Das Problem ist nur, dass die Amerikaner im Zuge der Aufkündigung auch die Wirtschaftssanktionen gegenüber dem Iran verschärft haben, auch in Form der sogenannten sekundären Sanktionen. Das bedeutet, dass also auch Staaten wie Deutschland, die mit dem Iran Handel treiben, juristisch belangt werden können in den USA, vor allem, die entsprechenden Firmen, und das erklärt, warum der Handel weitgehend zum Erliegen gekommen ist – eine Katastrophe für die iranische Wirtschaft.”
“Die Europäer wirken orientierungslos die Europäische Union redet in vielerlei Dingen nicht mit einer Stimme, so auch in dieser Causa. Die Europäer sind im Grunde genommen bestenfalls Juniorpartner der USA in dieser Angelegenheit. Washington hat es nicht einmal für nötig befunden, Europa zu konsultieren vor Aufkündigung dieses Vertrages.”
“Eines ist klar, wenn es zu einem Krieg kommen sollte in der Region, dann werden die Europäer neben den Völkern in der Region natürlich die Ersten sein, die die Folgen zu tragen haben, nicht zuletzt mit Blick auf eine dann zu erwartende gewaltige Flüchtlingswelle.”
“Die Frustration in Teheran über die Europäer ist groß, perspektivisch wird sich der Iran zunehmend orientieren Richtung Russland, China und Indien.”
- Atom-Deal: Wieso droht Heiko Maas dem vertragstreuen Iran und nicht den vertragsbrüchigen USA?
Außenminister Heiko Maas hatte im Zuge seines Iran-Besuches Teheran vor übereilten Schritten gewarnt und im Falle des Scheiterns des Atom-Deals mit “internationaler Isolierung” gedroht. RT wollte auf der BPK wissen, wieso dem Iran und nicht den USA Konsequenzen angedroht werden. […]
Der deutsche Außenminister ließ nach zwei ausführlichen Treffen mit seinem Amtskollegen Dschawad Sarif und Präsident Hassan Rohani gegenüber dem Spiegel-Chefreporter Matthias Gebauer in Teheran verlauten: “Wenn der Atom-Deal scheitert, droht dem Iran die internationale Isolierung”. Hinter dem Satz steckt die kaum verhohlene Drohung, dass sich Deutschland und die EU den Sanktionen der USA anpassen werden, wenn Teheran, trotz der bereits erfolgten einseitigen Aufkündigung durch Washington, den Atom-Deal nicht aufrechterhält. Die Sprecherin des Auswärtigen Amtes, Maria Adebahr, erklärte auf Nachfrage von RT-Redakteur Florian Warweg, wieso Heiko Maas dem bisher vertragstreuen Iran droht, nicht aber den vertragsbrüchigen USA, dass der Außenminister entgegen der Darstellung im Spiegel dem Iran nicht gedroht habe: “Sie zitieren jetzt die Überschrift eines Onlineportals, die nicht vom Auswärtigen Amt gemacht wurde. Das ist eine Äußerung, die der Außenminister so nicht gemacht hat”. Diese Distanzierung gegenüber der Darstellung bei Spiegel Online lässt aufhorchen und führt zu weiteren Fragen.
Quelle: RT Deutsch, 13.06.2019
- Brasilien
- Assange
- Julian Assange: Anhörung vor Gericht zur Auslieferung an die USA
Heute erscheint Wikileaks-Gründer Julian Assange vor einem britischen Gericht. In der Anhörung wird es um das Auslieferungsersuchen der Vereinigten Staaten gehen. Dort werden ihm diverse Fälle von Spionage und Geheimnisverrat zur Last gelegt.
Der gebürtige Australier befindet sich derzeit wegen Verletzung von Kautionsauflagen im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Im Falle seiner Auslieferung drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Viele seiner Unterstützer und Freunde bezweifeln, dass er in den USA einen fairen Prozess bekommt.
Quelle: RT Deutsch, 14.06.2019
- LIVE: Erste juristische Anhörung von Assange – Unterstützer demonstrieren vor Gericht in London
Am Donnerstag hat der britische Innenminister erklärt, dass er dem Gesuch der USA nachkommt, den WikiLeaks-Gründer Julian Assange auszuliefern. Sajid Javid unterzeichnete einen entsprechenden Auslieferungsbeschluss, über den nun das Gericht entscheiden muss.
Quelle: RT Deutsch, 14.6.2019
- Offizieller Antrag: USA fordern Auslieferung von Julian Assange
Die US-Staatsanwaltschaft hat von Großbritannien offiziell die Auslieferung von Julian Assange erbeten. In den Vereinigten Staaten werden dem WikiLeaks-Gründer diverse Fälle von Spionage und Verschwörung vorgeworfen.
Der gebürtige Australier befindet sich derzeit wegen Verletzung von Kautionsauflagen im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Im Falle seiner Auslieferung drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Viele seiner Unterstützer und Freunde bezweifeln, dass er in den USA einen fairen Prozess bekommt.
Quelle: RT Deutsch, 12.06.2019
- Demokratische Werte und das Schweigen der Bundesregierung zum Fall Assange
Wie vereint die Bundesregierung die Inhaftierung zahlreicher Whistleblower mit demokratischen Werten? Wo bleibt ihr Aufschrei im Fall des inhaftierten WikiLeaks-Gründers Julian Assange? Immerhin hat die Plattform einige der schlimmsten Verbrechen unserer Zeit enthüllt.
Maria Janssen beleuchtet das Schweigen der Bundesregierung zum Fall Assange.
Quelle: RT Deutsch, 13.06.2019
- Neil Clark on UK’s decision to pass Assange extradition request
“It seems like all the (Tory leadership) candidates are falling over themselves to show who is the most slavishly pro-American .” – Neil Clark on Sajid Javid’s decision to pass Assange extradition request to courts.
Quelle: RT UK, 13.06.2019
Britischer Innenminister bewilligt Auslieferungsgesuch der USA für Assange.
- LIVE: Ai Weiwei visits Julian Assange in Belmarsh prison with his father Richard Assange
Quelle: RT UK, 11.06.2019
- LIVE: Imperialism on Trial – Free Julian Assange
Speakers from a variety of backgrounds will share their expertise on imperialism in general, and on the Julian Assange case in particular.
Quelle: RT UK, 11.06.2019
Anmerkung CG: Chris Hedges spricht ab Minute 10:30.
Moritz Müllers Artikel über Julian Assange finden Sie hier auf den NachDenkSeiten.
- UN-Botschafter zu Syrien: Sanktionen des Westens sind Teil der Kriegsführung
Am 1. Juni hat der Rat der Europäischen Union einstimmig die einseitigen Strafmaßnahmen gegen Syrien um ein Jahr verlängert. Die Sanktionen sind seit dem Jahr 2011 in Kraft und wurden bislang 52 Mal ausgeweitet und verschärft.
Idriss Jazairy, der UN-Sonderberichterstatter für die negativen Auswirkungen von einseitigen Strafmaßnahmen, sprach darüber in Berlin mit der Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld. Zur Lage in Syrien legte Jazairy eine vernichtende Bilanz vor.
Quelle: RT Deutsch, 12.06.2019
Lesen Sie auch auf den NachDenkSeiten das Interview „… weil es nicht so läuft, wie die USA sich das vorgestellt haben …“.
- Spanien: Ausbeutung im Urlaubsparadies
Der Tourismus in Spanien boomt, doch Spaniens Zimmermädchen gehören nicht zu den Gewinnerinnen. Zunehmend lagern die Hotels ihre Reinigungsdienste an Subunternehmen aus: Hungerlöhne, unbezahlte Überstunden, psychischer Druck und Mobbing – die Arbeitsbedingungen in Spaniens Urlaubsparadiesen sind oftmals extrem prekär. Doch die Zimmermädchen fangen an, sich dagegen zu wehren.
30 Zimmer am Tag, keine Toilettenpausen, teils unter 700 Euro Monatsnetto: Die Arbeit vieler Zimmermädchen ist in Spanien kaum zu ertragen und hat mit den Traumwelten vieler Spanientouristen nichts zu tun. Die wenigsten von ihnen haben eine Ahnung, wie schlecht es den Servicekräften in ihren Hotels eigentlich geht. Myriam Barros kennt die Not der Zimmermädchen dagegen aus erster Hand. Die alleinerziehende Mutter arbeitet als Reinigungskraft in einem Hotel auf Lanzarote, einem vor allem bei deutschen und britischen Pauschaltouristen beliebten Urlaubsparadies. Zusammen mit anderen Zimmermädchen gründete sie 2016 über Facebook „Las Kellys“, die erste Interessenvertretung für Zimmermädchen in Spanien. Die Gruppe leitete das politische Erwachen der schlecht bezahlten Servicekräfte ein und hat in ganz Spanien für Aufmerksamkeit gesorgt. „Las Kellys“ haben mittlerweile Ableger in anderen spanischen Städten gegründet. Von Madrid bis Benidorm haben sie eine Mission: Sie wollen raus aus der Unsichtbarkeit und endlich fair behandelt und fair bezahlt werden. „Re:“ begleitet Myriam Barros und ihre Mitstreiterinnen bei ihrem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen.
Reportage (Deutschland 2018, 30 Min)
Quelle: ARTEde, 12.06.2019
- Sanktionen / Russland / Nord Stream 2
- Is a British Coup Underway Against Jeremy Corbyn?
On this episode of Going Underground, we speak to former MP and author of ‘A Very British Coup’ and ‘The Friends of Harry Perkins’ Chris Mullin, who discusses the history of MI5 and MI6 meddling in UK politics against Labour Party leaders and whether a British coup is underway against Jeremy Corbyn. Next we speak to Joel Benjamin on the covered-up LOBO loans scandal, bankrupting the UK’s local councils after being hit with devastating austerity and the revelations that it is actually the banks of the City of London that control our access to our local public services. Finally we speak to Adam Kostsko, author of ‘Neoliberal Demons’ about the imposition of neoliberalism on the US and even in Iraq, how it explains the rise of Trump, how progressives are not doing enough to combat the neoliberal orthodoxy and how he fears a new American Civil War may be lurking…
Quelle: goingundergroundRT
- Tagesschau säuselt! Von Substanz keine Spur.
Tagesschau säuselt! Von Substanz keine Spur.
“Menschen warten viel zu lange auf Frieden”, zitiert die Tagesschau Außenminister Heiko Maas und verbirgt hinter diesem Säusel-Ton die harten Fakten. Denn die ukrainische Regierung, die der Herr Außenminister besucht hatte, will immer noch nicht das Minsker Abkommen erfüllen, das sie selbst unterzeichnet hat. Auch an das Abkommen, das den Zugang zum Asowschen Meer durch die Straße von Kertsch regelt, hatte die ukrainische Regierung nicht eingehalten. Deshalb sind ein paar ukrainische Matrosen inhaftiert, deren Freilassung von Maas gefordert wurde. Aber mit den harten völkerrechtlichen Fakten will sich die Tagesschau nicht aufhalten, da zwitschert sie lieber von Freiheit.
Auch die andauernden SPD-Trauerspiele, der unansehnliche Tod der alten sozialdemokratischen Partei findet bei der Tagesschau keine saubere Berichterstattung: Statt über Inhalte schwätzt die wichtigste deutsche Nachrichtensendung lieber über das permanente Personalkarussell der SPD. Von der Agenda 2010, dem Abbau sozialer Gerechtigkeit in Programm und Handeln der SPD, kein Wort. Obwohl wirklich jeder weiß, dass es die Änderung der SPD-Inhalte waren, die deren Absturz in der Wählergunst verursacht haben. Wer das verschweigt, bringt keine Nachrichten, der zwitschert dummes Zeug in den Äther und durch die Kabel.
Einen Höhepunkt leistete sich die ARD-Redaktion mit dieser Überschrift: “75 Jahre D-Day – Ein Geschenk der Geschichte”. Statt Gebrauchslyrik abzuliefern, hätte die Tagesschau Nachrichten bringen müssen. Zwar wurde von den Feiern zum D-Day berichtet, aber dass von den vier Alliierten der Anti-Hitlerkoalition nur drei in Portsmouth, dem Ort von dem aus die Invasion in die Normandie damals gestartet war, anwesend waren, erwähnt die Tagesschau nicht: Die Russen waren nicht eingeladen. Obwohl sie in den großen Schlachten rund um Moskau und am Kursker Bogen mit riesigen Verlusten den Erfolg der “zweiten” Front erst ermöglicht hatten.
Zwar mochte die Tagesschau noch berichten, dass die deutsche Bundeskanzlerin als neue vierte Alliierte in England auftrat, aber Zusammenhänge wollte sie mal wieder nicht vermitteln. Weder stellte die ARD die Frage, warum denn die Russen nicht eingeladen wurden, noch mochte sie die echten deutschen Alliierten gegen Hitler, den deutschen Widerstand, erwähnen. Zwar war der nur klein und sicher nicht entscheidend für den Sieg gegen die Nazis, aber allein seine moralische Größe wäre schon eine Erwähnung wert gewesen. Im Beitrag der “Macht-um-Acht” werden einige wenige jener tapferen Frauen und Männer namentlich erwähnt, die ähnlich wie die jungen Soldaten der Alliierten im Kampf gegen Hitler ihr Leben riskiert haben.
Wer einer schrecklichen Wiederholung der Geschichte vorbeugen will, der kann sich nicht mit Gesäusel begnügen. Erkenntnisse verlangen Hintergründe und Zusammenhänge. Die liefert die Hamburger Nachrichtensendung nur ungenügend. Die “Macht-um-Acht”, die Alternative zur Tagesschau bringt sie. […]
Quelle: KenFM, 12.06.2019
- Preiskampf um Bananen
Preiskampf um Bananen
Warum sich das faire Obst nicht durchsetzen kann
Preiskampf um die Banane: Wie weit wollen die Discounter gehen?
- In deutschen Supermärkten tobt ein Preiskampf um billige Bananen.
- Bananen sind mit Pestiziden belastet, die in Europa nicht verwendet werden dürfen.
- Pestizide werden in den Anbauländern per Flugzeug ausgebracht, während sich die Arbeiter darunter befinden.
Ein Kilo Bananen kostet mehr als ein Kilo einheimische Äpfel. Wie kann es sein, dass Bananen, die bis zu 11.000 Kilometer weit transportiert werden müssen, nicht mal halb so viel kosten wie Äpfel aus Deutschland? Seit Monaten liefern sich Supermärkte und Discounter einen Wettstreit um das günstigste Angebot.
Frank Braßel von der Hilfsorganisation Oxfam beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Bananenmarkt. Er besucht jährlich Plantagen in Südamerika. “Sie können davon ausgehen, dass dieser niedrige Preis bei uns gravierende Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen in den Plantagen in Lateinamerika hat. Das heißt, die Leute müssen länger arbeiten und werden schlechter bezahlt.”
Dabei sah es vor einiger Zeit so aus als würde die Preisspirale gestoppt. Im September 2018 hatte der Discounter Lidl entschieden, als erster Lebensmittelhändler ausschließlich Fair-Trade-Bananen zu verkaufen. Die Konkurrenz reagiert – aber mit Bananen zum Schnäppchenpreis.
Lidl bietet wieder konventionelle Bananen an
Vor wenigen Wochen rudert Lidl schließlich zurück. Statt hundert Prozent Fairtrade gibt es nun auch wieder günstigere konventionelle Bananen zu kaufen. Dieter Overath von Fairtrade hatte die Initiative von Lidl damals noch als Meilenstein bezeichnet. Nun Ernüchterung: “Der Lebensmitteleinzelhandel hat noch eine Schippe drauf gelegt in diesen Preiskämpfen und genau das falsche Zeichen gesetzt, dass nachhaltiger Konsum und vor allem nachhaltiger Anbau im globalen Süden damit behindert wird. Das ist keine gute Entwicklung.” […]
Quelle: SWR, 12.06.2019
- Kabarett, Satire, Comedy und Co.