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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Das ND und die Krim
Datum: 19. März 2019 um 10:30 Uhr
Rubrik: Länderberichte, Medienkritik
Verantwortlich: Redaktion
Das Neue Deutschland koppelt sich in seiner Berichterstattung immer mehr von der Bevölkerung der Krim ab. Warum berichtet das Blatt nichts über die Feiern auf der Krim zum fünften Jahrestag der Vereinigung mit Russland? Hat man Angst bei möglichen Koalitionspartnern der Linken, den Grünen und der SPD, anzuecken? Hat man Angst vor gehässigen Kommentaren aus den Mainstream-Medien? Warum schickt das ND keinen Korrespondenten auf die Krim? Offensichtlich unterwirft sich das Blatt den Vorschriften der Regierung in Kiew, die eine Einreise von Journalisten auf die Krim massiv erschweren. Von Ulrich Heyden.
Statt über die Feiern auf der Krim zum fünften Jahrestag der Vereinigung mit Russland zu berichten, bringt das ND lieber ein Interview mit einem Menschenrechts-“Experten” über die angebliche Unterdrückung der Krim-Tataren. Der “Experte” berichtet allerdings nur vom Hörensagen. Er war zuletzt 2015 auf der Krim.
Auch die taz – welch ein Zufall! – berichtet zum fünften Jahrestag nur unter dem Fokus Menschenrechte. Sowohl ND als auch taz sprechen von Repressionen gegen “die Krim-Tataren”. Nach meiner Einschätzung richten sich diese Repressionen nicht gegen “die Krim-Tataren” sondern eine kleine Minderheit von Krim-Tataren, die gegen die Vereinigung mit Russland ist. Hier werden ganz offensichtlich Tatsachen verdreht und am Feindbild Russland gebastelt.
Über die enormen wirtschaftlichen Fortschritte auf der nach einem Referendum mit Russland vereinten Halbinsel, über die Installierung von neuen Kraftwerken auf der Krim und den Bau der Krim-Brücke liest man weder im ND noch in der taz etwas.
Ich selbst hatte dem ND 2017 eine Reportage von der Krim angeboten. Sie wurde gedruckt, allerdings erst nachdem die Redaktion – ohne Rücksprache mit mir – in den Text reingeschrieben hatte, Russland hätte die Krim annektiert. Der damalige Chef vom Dienst und jetzige Chefredakteur, Wolfgang Hübner, rechtfertigte den Eingriff in meinen Artikel in einem Briefwechsel damit, dass in meiner Reportage „der große Rahmen fehlte“. Ich stellte meine Zusammenarbeit mit dem ND daraufhin ein.
Wer etwas über das reale Leben auf der Krim erfahren will, dem empfehle ich einen Artikel von Tino Künzel in der Moskauer Deutschen Zeitung und Artikel und Videos von mir: Reportage, Bericht über Korruption, Video-Interviews zur Situation der Krim-Tataren, Video-Reportage zur Krim-Brücke und Reaktionen der Krim-Bevölkerung.
Titelbild: Borka Kiss/shutterstock.com
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