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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages II
Datum: 15. März 2019 um 15:59 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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dazu: Fridays for Future: „Wir sind dabei, deren Zukunft zu zerstören“
Heinemann: Herr Hofreiter, wieso können Sie diese ganz einfache Frage nicht beantworten? Was bedeutet Schulpflicht?
Hofreiter: Ich könnte Ihnen diese Frage beantworten. Aber es geht diesen jungen Menschen nicht um die Schulpflicht, sondern es geht diesen jungen Menschen um die Problematik, dass wir, wir, die wir in Verantwortung stehen, und die Bundesregierung, ihnen ihre Zukunft wegnehmen. Und ich bin mir sicher, dass diese jungen Menschen gemeinsam mit ihren Eltern und mit den Schulleitern eine gute Regelung dafür finden werden.
Heinemann: Sie können die Frage offenbar nicht beantworten. Wie sollen Schulen reagieren, wenn Schülerinnen und Schüler freitags demonstrieren?
Hofreiter: Ich finde das wunderbar, dass diese jungen Menschen über die Klimakrise sprechen wollen, sie allerdings erkennbar auch keine Lust haben, über diese Klimakrise zu sprechen, auch keine Lust haben, über die Zukunft dieser jungen Menschen zu sprechen, sondern diese Infantilisierungsmuster mitmachen. Ich finde das hoch problematisch. Ich finde diese Art der Debatte hoch problematisch, weil nämlich das andeutet, man nimmt diese Menschen nicht ernst.
Heinemann: Wieso können sich Lehrerinnen und Lehrer, die die Schulordnung aufrecht erhalten wollen, nicht auf die Grünen verlassen?
Hofreiter: Wie gesagt, Sie machen es jetzt zum vierten Mal. Den jungen Menschen geht es um die Klimakrise. Ihnen geht es nicht um die Klimakrise. Ihnen geht es darum, diese jungen Menschen mit zu infantilisieren, und Sie unterstellen mir hier einfach schlichtweg Sachen.
Quelle: Deutschlandfunk
Anmerkung unseres Lesers M.B.: Selten habe ich im Deutschlandfunk ein Interview gehört, in dem der Interviewer, hier Christoph Heinemann, derart brachial seine Agenda durchboxt. Selbst als Herr Hofreiter ihm seine Agitation auf den Kopf zusagt, reagiert er mit frecher Ignoranz. Herr Heinemann verfügt indes gewiss über ausreichend intellektuelle Kapazität um die gut gewägten Antworten des Herrn Hofreiter sehr wohl zu verstehen, auch wenn er behauptet, dies nicht zu tun (unverschämter O-Ton: “Sie können die Frage offenbar nicht beantworten.”). Ich denke, viele Menschen meinen Propaganda-Interviews wie dieses, wenn sie verkürzend von “Lügen-” oder “Lückenpresse” reden. Mit Interviews dieser journalistisch unterirdischen Qualität entzieht sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk leider selbst seine Existenzberechtigung.
Anmerkung unserer Leserin U.P.: Der Interview-Stil des Deutschlandfunk-Journalisten Christoph Heinemann zeugt von Ignoranz, mutwilligen Unterstellungen und einer mich erschreckenden Geisteshaltung bezüglich Pflicht und Gehorsam.
Ergänzende Anmerkung André Tautenhahn: Die Interviewführung ist in der Tat sehr merkwürdig. Hofreiter hätte aber die Fragen auch etwas souveräner mit einem Verweis auf die zuständigen Landesschulbehörden kontern können. Die haben ja mit Blick auf die Teilnahme an Demonstrationen Hinweise herausgegeben. In Niedersachsen beispielsweise steht da beispielsweise:
„Grundsätzlich rechtfertigt die Teilnahme an Demonstrationen nicht das Fernbleiben vom Unterricht und somit auch keine Beurlaubung vom Unterricht, so lange das mit der Demonstration verfolgte Anliegen nicht weniger nachhaltig auch außerhalb der Unterrichtszeit verfolgt werden kann.“
Die Behörde gesteht also einen Ermessensspielraum zu und in der Tat gibt es Schulleitungen, die klar sagen, dass das verfolgte Anliegen nachhaltig eben nur während der Unterrichtszeit verfolgt werden könne und Beurlaubungen auf Antrag dann auch zulässig seien. Einige sagen auch, dass die Teilnahme an diesen Protesten dem eigentlichen Bildungsauftrag nicht widerspreche, sondern im Einklang mit den schulischen Inhalten stehe.
Anmerkung unseres Lesers S.N.: Und wieder zeigt sich, dass Kapitaldeckung den Risiken des Kapitalmarktes unterliegt. Aber schön, dass unsere Bundesregierung jüngst mal wieder kapitalgedeckte Betriebsrenten “gestärkt” und mit dem “Sozialpartnermodell” auch noch die Haftung des Arbeitgebers für die eingezahlten Beiträge abgeschafft hat.
Anmerkung André Tautenhahn: Für die SPD dürfte es aber jetzt ganz sicher wieder aufwärts gehen. Denn Andrea Nahles ist es nach der gestrigen Koalitionsrunde nämlich gelungen, den Klimaschutz zur Chefsache zu machen und ein neues „Klimakabinett“ zu bilden.
dazu auch: Machtkampf in der SPD: Nahles will Kritiker kaltstellen
SPD-Fraktionschefin Nahles will einen ihrer härtesten Kritiker abstrafen: Der bayerische Abgeordnete Florian Post soll nach SPIEGEL-Informationen seinen Sitz im Wirtschaftsausschuss verlieren. In der Partei rumort es.
Er nervt sie schon lange, nun will SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles durchgreifen und einen ihrer schärfsten Kritiker abstrafen: Der bayerische Bundestagsabgeordnete Florian Post soll nach SPIEGEL-Informationen seinen Sitz im Wirtschaftsausschuss verlieren und damit auch seine bisherige Rolle als Berichterstatter für die Rüstungsexportpolitik.
Derzeit werde dazu eine Entscheidung vorbereitet, heißt es in der Fraktionsspitze. Offiziell wird der Schritt mathematisch begründet: Weil ein SPD-Abgeordneter, der Dortmunder Marco Bülow, vergangenes Jahr die Fraktion verließ, muss die SPD einen Platz im Wirtschaftsausschuss hergeben.
Die Fraktionsführung macht allerdings keinen Hehl daraus, dass es sich bei der geplanten Versetzung um eine gezielte Disziplinierungsmaßnahme gegen Post handelt: Bei der Frage, welche Abgeordneten in die Ausschüsse geschickt werden, würden “immer auch Anwesenheit und Abweichungen vom Abstimmungsverhalten der Fraktion berücksichtigt”, sagte der Parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider dem SPIEGEL.
Quelle: Spiegel Online
dazu: So bitter ist das Bayern-Aus für Sky: die (Zwischen-)Bilanz der ersten reinen Pay-TV-Saison der Champions League
Ein Rekord mit sehr bitterem Beigeschmack: 1,78 Mio. Fußball-Fans sahen am Mittwochabend die Champions-League-Übertragungen bei Sky – so viele wie nie zuvor bei der Königsklasse im Pay-TV. Bitter deswegen, weil das schon der Höhepunkt der ersten reinen Pay-TV-Saison der Champions League war. Nach dem Aus des FC Bayern ist nicht mehr mit weiteren Rekorden zu rechnen.
Die Bilanz nach dem Abschluss der Achtelfinals fällt für Sky gemischt aus. In der Vorrunde gab es zunächst die große Ernüchterung. Die Zuschauerzahlen lagen in den Prime Times der 12 Spieltage sogar 11% unter denen der Saison 2017/18 – und das, obwohl eben erstmals keine Spiele parallel im Free-TV übertragen wurden. Zwar hat Sky einige Rechte an DAZN weitergegeben, doch allein daran wird der Zuschauerrückgang nicht gelegen haben. Auch die Bundesliga startete verhalten in die Saison, womöglich hatten einige Fußballfans nach der für das deutsche Team miesen WM erstmal keine Lust mehr auf Fußball. Oder aber der Overkill an Übertragungen führt dazu, dass sich die Fans verstärkt nur noch die Highlights rauspicken. An sieben der 12 Abende knackte Sky in der Vorrunde zwar die Mio.-Marke, doch im Durchschnitt sahen jeweils 970.000 zu – und damit eben 11% weniger als im Vorjahr (1,09 Mio.).
Quelle: Meedia
Anmerkung André Tautenhahn: Und täglich oder jährlich grüßt das Murmeltier. Die Sozialausgaben explodieren mal wieder. Wer sich die absoluten Zahlen anschaut, mag ja diesen Eindruck gewinnen. Seriös wird eine Betrachtung aber nur, wenn das angebliche Zahlenmonster in Beziehung zur Wirtschaftsleistung gesetzt wird, was in diesem Text mal wieder nicht geschieht. Aus gutem Grund. Man hätte ja dann kein Zahlenmonster und auch keine Explosionen, also gar kein Horrorszenario, um radikale Forderungen wie die nach einem höheren und noch höheren Rentenalter formulieren zu können. Erstaunlich ist auch mal wieder der Blick in die Zukunft. Die Experten wissen genau, wie hoch im Jahr 2040 die Ausgaben für die Soziale Sicherung sein werden, obwohl es aktuell nicht einmal gelingt, das Wirtschaftswachstum für ein Jahr korrekt vorherzusagen.
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