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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Videohinweise am Mittwoch
Datum: 6. Februar 2019 um 16:01 Uhr
Rubrik: Videohinweise
Verantwortlich: Redaktion
Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint an jedem Mittwoch) gibt es eine eigene Playlist (CG/JB)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Hierzu auch von Norbert Häring “Tagesschau betreibt Desinformation, um Außenminister Maas und den USA beim Sturz von Maduro zu helfen […]” und von infosperber “Venezuela: Warum informieren Medien nicht über das Völkerrecht? – Mike Pompeo, John R. Bolton, Elliott Abram: Drei Falken, die den Irakkrieg auf dem Gewissen haben.“.
Zitat Wolfgang Gehrcke:
“Venezuela ist das Land mit den größten Ölvorkommen […] es geht um Geopolitik.”
Anmerkungen unseres Lesers Michael Schaal: Hier mal nach ewig langer Zeit ein Kommentar, der aus dem öffentlich rechtlichen Gestammel heraussticht.
Zitat Rainer Braun [transkribiert]:
“Europa würde das Schlachtfeld, wenn es zu einem […] Wettrüsten kommt unter Stationierung neuer US-Atomwaffen in Europa, die mit kurzer Warnzeit dramatisch gefährlich sind. […] Notwendig ist Protest. […] Alle Argumente, die sagen, dass Russland Verantwortung für diese Zuspitzung trägt, sind Lügen. Man kann über russische Atomwaffen und Aufrüstungspolitik diskutieren, diese sind aber im Verhältnis zur NATO-Politik und zur Aufrüstungspolitik des Westens fast marginal, trotz aller moderner Waffen. Man muss deutlich machen, dass die Gefahr des Krieges von der anderen Seite des Atlantiks ausgeht. Wir müssen alles tun, weiterhin zu versuchen, uns Russland nicht zum Feind zu machen, sondern zum Kooperationspartner und durch kooperative Beziehungen wieder dazu zu kommen, dass in den Verhältnissen in der Beziehung zu Russland wieder über Abrüstung diskutiert werden kann. […] Wenn man jemandem die Pistole auf die Brust setzt, wird er kaum dazu zu bewegen zu sein, sich friedlich und abrüstungsfähig zu verhalten. Meiner Meinung nach ist diese Aufrüstungs- und Kriegsrhetorik ausgesprochen gefährlich. Sie wird besonders dadurch dramatisch, dass die Atlantiker, vor allen Dingen in der CDU/CSU wieder so ein Oberwasser bekommen, dass sie glauben, eine neue Rüstungsrunde entwickeln zu können. Mit Russland kann man nicht mit dem Dolch oder dem Speer reden, mit Russland kann man nur reden, indem man die Hand reicht. Das sollte uns 75 Jahre nach dem Ende der Blockade von Leningrad ins Blut übergegangen sein, ist es aber leider nicht. […] 80% der Deutschen sind gegen Atomwaffen, von daher sind die Voraussetzungen für Aufklärungsarbeit gut. Deswegen ist aber auf der anderen Seite auch die Zuspitzung und die Hetze, die Lüge und die Verdrehung jetzt schon sehr intensiv und wird sicher in den nächsten Monaten noch zunehmen, weil ohne einen massiven Ausbau des Feindbildes Russland, wird man eine neue atomare Aufrüstungsrunde in Europa nicht durchsetzen. […] Wir müssen vermeiden, die Diskussion über Abrüstung eurozentriert zu führen. Wir brauchen eine Entspannungspolitik, die auch andere Regionen dieser Welt mit einbezieht.”
Zitat Andrej Hunko [transkribiert]:
“Die USA haben keine Beweise, keine Bilder vorgelegt, die beweisen, […] dass Russland […] den INF-Vertrag verletzt. […] Man hat den Eindruck, dass ein Vorwand gesucht werden sollte, um aus dem Vertrag auszusteigen. Umgekehrt ist Russland vor allen Dingen besorgt wegen dem Raketenabwehrsystem in Polen und Rumänien. […] Die russische Bevölkerung würde an einem Wettrüsten noch mehr leiden. Russland reagiert, das Agieren sehe ich in erster Linie auf US-amerikanischer Seite. […] Die Vorschläge von Kiesewetter [CDU] und Mützenich [SPD] sind halbgar. […] Der INF-Vertrag ist nur noch begrenzt zeitgemäß. Nicht, dass ich für dessen Auflösung wäre, aber man müsste ihn erweitern, um neue Atommächte wie China und Indien. Im Grunde genommen wäre eine Offensive nötig, dass die Länder, die über Atomwaffen verfügen an einen Tisch gebracht werden, und dass man eine Neuauflage unter Einbeziehung dieser Länder hinbekommt. […] Wir wollen keine Atomraketen auf deutschem Boden. Wir wollen auch, dass die bestehenden in Büchel in der Eifel abgezogen werden. […] Westerwelle hatte das [Anm.d.Red. als Außenminister] einmal angekündigt, aber daraus wurde nichts. […] Es gibt in der NATO Kräfte, die diese Aufrüstung begrüßen, es dürfte die Falken freuen, es dürfte die freuen, die glauben, man könnte Russland totrüsten und die Rüstungsindustrie […] das ist eine verheerende Entwicklung. […] Wir sind schon ohne Kündigung des INF-Vertrages gegenwärtig in der größten Aufrüstungsphase mindestens seit Ende des Kalten Krieges, durch das 2%-Ziel der NATO, durch PESCO auf EU-Ebene, durch den EDF [Anm.d.Red.: engl. für European Defence Fund], dem europäischen Verteidigungsfonds. […] Ich finde es dringend notwendig, dass die Friedensbewegung wie in den 80er Jahren wieder auf die Bühne tritt, wieder stärker wird, Gründe dafür gibt es allemal.”
Anmerkung CG: Alexander Neu gibt zu Beginn die historischen Fakten des Vertrages und deren Voraussetzungen wieder und sagte, es gebe gegenseitige Vorwürfe, dass gegen den Vertrag verstoßen werde, eine Ferndiagnose sei aber nicht möglich. Gegenseitige Inspektionen wären deshalb erforderlich, diese würden aber vom Westen abgelehnt.
Ferner Alexander Neu [transkribiert]:
“Das Inspektionssystem ist 2003 eingestellt worden, gibt es also nicht mehr. […] Der INF-Vertrag muss bestehen bleiben, aber er muss modernisiert werden, um genau diese Komponente, dass bei Verdachtsmomenten Inspektionen stattfinden können. […] Die NATO nimmt diesen Vorschlag gar nicht auf […] sie bleiben bei ihrem Wording […] und unterstellen letztendlich den Russen einen einseitigen Vertragsbruch. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass die Amerikaner gar nicht mehr wirklich an diesen Vertrag interessiert sind und suchen nur irgendwie eine Möglichkeit, den Schwarzen Peter nach Moskau zu schieben.”
“Um auf China zu kommen […] China ist nicht Vertragspartner, es ist ein bilateraler Vertrags zwischen Moskau und Washington. Es wird gesagt, China, Indien und andere Staaten verfügen ja auch über diesen Waffentypus mittlerer Reichweite und die müssten eigentlich in den INF-Vertrag hinein, das heißt, er müsste multilateralisiert werden, deshalb werde man jetzt den bilateralen Vertrag gegen die Wand fahren lassen um einen multilateralen Vertrag aufzubauen. Damit schafft Washington eine Win-Win-Situation für sich, dass sie den Vertrag gegen die Wand fahren lassen und sagen, wir wollen aber, dass China dabei ist künftig und Indien, schaffen sie eine gewisse Spannung zwischen Peking und Moskau. Wenn Moskau den Vertrag retten will oder einen neuen Vertrag herbeiführen möchte, muss es Druck auf Peking ausüben, dass sie dabei sind. Das dürfte die unausgesprochene strategische Partnerschaft belasten. Das wäre ein Gewinnpunkt für Washington, also geopolitisches Denken. Sollte Peking nicht darauf eingehen, wäre es auch ein Gewinnpunkt für Washington, für die Rüstungsindustrie in den USA. Sie könnten nämlich dann wieder dieses Waffensystem produzieren. Im Sommer 2018 hat der US-Kongress genau diesen Haushaltstitel eingestellt zur Erforschung und Entwicklung von Mittelstreckenraketen. […] Es [die Kündigung des INF-Vertrags] hat dann Konsequenzen, wenn die Europäer, vor allem die Deutschen, das tun, was sie immer tun, an den Seiten der USA bleiben und sagen okay, wenn die Amerikaner sagen, sie wollen Mittelstreckenraketen oder -Marschflugkörper in Deutschland, in Polen oder sonstwo stationieren, finden wir das richtig oder akzeptieren es. Dann hat es seine Konsequenzen und dann wird es gefährlich für Europa, weil diese Marschflugkörper oder Mittelstreckenraketen natürlich ein legitimes Ziel der russischen Seite sind, das heißt in den Regionen, sei es Ramstein oder sonstwo, wo sie stationiert werden könnten. Das würden die ersten Zielobjekte für russische Gegenschläge sein.”
“Ich sehe seitens der Bundesregierung keine ehrlichen Bemühungen einer Vermittlung. Der Außenminister Maas tut das, was er immer tut, er suggeriert Aktivitäten, er suggeriert die Vermittlerrolle, aber er steht ganz stramm an der Seite Washingtons, wenn es um diese Frage oder andere Fragen geht. […] Das ist schade. Deutschland hat eine Verantwortung für Europa aus vielerlei Gründen, eine positive Verantwortung, nicht eine machtprojezierte Verantwortung, und hier könnte Deutschland eine Vorreiterrolle spielen. Wie in der Vergangenheit versagt Deutschland. Beim AKSE-Vertrag hat es versagt, die Russen haben es ratifiziert, die NATO-Staaten nicht, Deutschland hätte ausscheren können und sagen können, Deutschland ratifiziert das, es wären bestimmt einige europäische NATO-Mitgliedsstaaten dabei gewesen, aber immer wenn es darum geht, sich einmal ein bisschen zu emanzipieren von der Aggressionspolitik der USA ist Deutschland nicht der Lage, sondern läuft wieder über und zeigt, wir müssen doch gemeinsam mit der NATO, das heißt gemeinsam mit den USA diese Krise durchstehen und da schlucken wir auch so manche Ungereimtheiten.”
“Ich habe in der Tat eine Petition produziert bei campact und ja […] Ich denke mal, dass es ganz wichtig ist, dass ganz ganz viele Menschen in Deutschland in Form einer Petition, in Form von Demonstrationen, über soziale Netzwerke usw. ihren Unmut darüber zum Ausdruck bringen, wie passiv die Bundesregierung ist, um eine Eskalation zu vermeiden, und wie aktiv sie ist, an dieser Eskalation mitzuwirken, denn sie ist ein aktiver Teil der US-amerikanischen Politik, mit Blick auf den INF-Vertrag. […] Wir brauchen dringend eine starke Friedensbewegung. Ich habe Eindruck, dass die Menschen, vor allem die jüngeren Menschen in diesem Land es einfach nicht begreifen, wie gefährlich die Zeit ist, in der wir seit den späten 90er Jahren leben, anfangen mit dem Kosovo-Krieg.”
Lesen Sie hierzu auch Auszüge aus dem Buch ‘Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts’ von Werner Rügemer “BlackRock: Ein Blick auf den aktuellen Arbeitgeber von Friedrich Merz“.
Weitere Artikel zu BlackRock auf den NachDenkSeiten finden Sie hier.
Anmerkung CG: Interessantes Genossenschaftsprojekt
Dieter Dehm erklärt den Hintergrund dieses Liedes: “Ici l’on danse, et l’on dansera toujours!” – “Hier wird getanzt, und hier wird man immer tanzen!” – stand auf dem Eingang zum Bastille-Platz in Paris nach dem Abriss der Bastille. Und nun tanzen sie! Das Video zeigt tanzende “Gelbwesten”-Franzosen zum russischen Walzer & Antikriegs-Gedenklied “(Gräber) Auf den Hügeln der Mandschurei” des russischen Kapellmeisters Ilja Schatrov (“На сопках Маньчжурии”).
Anmerkung: In dieser neuen Rubrik wollen wir Ihnen Songs mit politischen und gesellschaftskritischen Texten vorstellen, die vielleicht noch nicht jeder Leser kennt. Wenn auch Sie Musiktipps für uns haben, mailen Sie uns Ihre Empfehlungen bitte an unsere Mailadresse für die Videohinweise videohinweise(at)nachdenkseiten.de mit dem Betreff: Musik.
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