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Titel: Rund 300 Tote bei Staudamm-Bruch in Brasilien befürchtet – Damm vom TÜV geprüft!
Datum: 27. Januar 2019 um 11:16 Uhr
Rubrik: Länderberichte, Schadstoffe
Verantwortlich: Albrecht Müller
Wussten Sie, was der TÜV so alles macht? Er prüft nicht nur Ihr Auto, sondern auch Staudämme in Brasilien und verdient am großen Geschäft des vernichtenden Umgangs mit Menschen, Natur und Umwelt. Immerhin hat der Bayerische Rundfunk gestern davon berichtet, und auch andere Medien und die Tagesschau. Die Kommentare dort sind interessant. Albrecht Müller
Auszüge aus dem Bericht des Bayerischen Rundfunks:
Rund 300 Tote bei Staudamm-Bruch in Brasilien befürchtet
Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien und der dadurch ausgelösten Schlammlawine wurden neun Leichen geborgen. 300 weitere Menschen werden vermisst. Für sie gibt es laut dem Gouverneur von Minas Gerais kaum noch Hoffnung.
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Die meisten Opfer sind Arbeiter der Mine
Bei den meisten Opfern handele es sich um Minenarbeiter, sagte der Chef des Bergbauunternehmens Vale, Fábio Schvartsman. Er sprach von einer “menschlichen Tragödie”. Die Opferzahl werde hoch sein. Die Schlammlawine habe unter anderem die Kantine des Bergwerks unter sich begraben, als gerade Mittagszeit war.
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Quelle: br.de
Dort heißt es auch:
„Die Chancen, einen Tag nach dem Unglück noch Überlebende zu finden, seien aber sehr gering, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Minas Gerais, Romeu Zema. Der gebrochene Staudamm war erst kürzlich vom TÜV Süd untersucht worden.“
Der Link führt hierzu:
Die Story
Das Milliardengeschäft des TÜV
Der TÜV: Dieser Name steht für Sicherheit und Qualität. Ein Ruf, mit dem sich gute Geschäfte machen lassen. Der TÜV prüft längst neben Autos Spielzeug, Brustimplantate oder Geldanlagen – und verdient sehr gut damit. Ist das noch seriös?
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Quelle: br.de
2015 gab es ein ähnliches Unglück – mit weniger Toten, aber mit einer katastrophalen Verschmutzung eines 850 Kilometer langen Flusses:
Bergbau-Unglück in Brasilien:
Der Rio Doce stirbt
Giftiger Schlamm hat in Brasilien eine ganze Region unter sich begraben. In einer Eisenerzmine waren Dämme gebrochen. Die Regierung fordert nun Milliarden vom Betreiber.
27. November 2015
79 Kommentare
Es könnte die größte Umweltkatastrophe in der brasilianischen Geschichte sein: Rund 50 Millionen Tonnen Schlamm haben Tausende Hektar fruchtbaren Bodens und ein ganzes Dorf unter sich bedeckt. Mindestens 13 Menschen wurden getötet. Über den Rio Doce (“Süßer Fluss”) hat sich der vermutlich mit Arsen, Zink, Quecksilber, Aluminiumund Blei belastete Schlamm verteilt. Inzwischen strömt er ins Meer, wie Luftaufnahmen zeigen. Der Fluss mündet in den Atlantik. Im Netz sind derweil diverse Videos zu finden, die das Ausmaß der Verschmutzung zeigen.
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Quelle: zeit.de
Eine Nachbetrachtung fünf Wochen später siehe hier:
Schlamm drüber
Forscher schweigen, Minenbetreiber lügen, Brasiliens Regierung ist anderweitig beschäftigt. Ein Fluss ist verseucht, der Verursacher klar. Doch Konsequenzen bleiben aus.
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Quelle: zeit.de
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