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Titel: Weitere Leserbriefe zu: Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?
Datum: 12. Januar 2019 um 14:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe, Medien und Medienanalyse, Medienkonzentration, Vermachtung der Medien
Verantwortlich: Redaktion
Die Leserbriefe zu: “Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?“, zogen, genau wie der Artikel “Gebührenerhöhung für die Öffentlich-rechtlichen Sender oder Gebühren verweigern?” weitere Kommentare von Lesern nach sich, die wir auch für wichtig für die Debatte erachten, und sie nachfolgend veröffentlichen. Ganz am Ende finden sich zwei Verweise auf die Gehaltsstrukturen bei ARD und ZDF. Zusammengestellt von Moritz Müller.
1. Leserbrief
Sehr geehrtes NDS-Team,
Ihre Ausführungen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) sind in zentralen Aspekten ihrer Artikel nicht sachgerecht.
Der Beitrag ist hingegen das Entgelt für eine Leistungsoption. Ergänzend hat – gemäß der Rechtsprechung des BVerfG – den Abgabenleistern aus dem Leistungsangebot ein “individualisierterer wirtschaftlicher Vorteil zu erwachsen” (der Sondervorteil)”.
Im konkreten Fall des Rundfunkbeitrags steht nun nach einem fünf-jährigen Klagezyklus fest, dass die Entgeltleister über diesen “Sondervorteil” nicht mehr in der Lage sind, selber zu entscheiden. Dieser “Sondervorteil” wird vom Gesetzgeber und der Dritten Gewalt – ggf. völlig willkürlich – vermutet bzw. festgelegt. Deshalb der Begriff des „Zwangsbeitrag“.
Kurz: die Bürger dürfen nicht mehr selber darüber entscheiden, ob sie dem Leistungsangebot des ÖRR aus freien Stücken beitreten wollen und dafür bezahlen wollen oder können. Sie wurden vollständig entmündigt!
Die Alliierten hatten nach den schrecklichen Erfahrungen des NS-Regimes “Staatsfreiheit” zu den zentralen Voraussetzung für den ÖRR in Deutschland gemacht. Dies wurde von SPD, CDU/CSU und dem BVerfG unter Vorsitz von Prof. Ferdinand Kirchhof fahrlässig gekippt. Die DW ist – ergänzend zu nennen – steuerfinanziert – eine Gemeinlast also, die Prof Paul Kirchhof als verfassungswidrig verstoßen hatte – und hängt organisatorisch mittelbar am Kanzleramt.
Kurz: Sie ist verfassungswidrig finanziert und “rein” politisch / staatlich.
ÖRR, in seiner Gänze, hat STAATSFREI zu sein, sonst ist das Scheunentor zu einem neuen Totalitarismus weit geöffnet!
Dies findet leider durchgängig nicht statt. Es gibt sogar – mittels Beiträgen beauftragte – Gutachten, die explizit ausführen, dass “Qualität” als Bewertungsobjekt ausgeschlossen wurde, weil diese im Kontext des ÖRR nicht ausreichend spezifiziert sei.
Die Linke hat nun wirklich gravierende Probleme und Defizite aber das Covering des ÖRR ist in jeder Hinsicht unsachlich und unfair, wenn nicht sogar teilweise diffamierend und despektierlich.
Diese Ziele aber lassen sich mit dem bestehenden System leider nicht realisieren. Deshalb weg mit dem Zwangsbeitrag und Realisierung eines ÖRR nach „Wollen und Können“. Hier wäre ein Greenfield-Ansatz zu präferieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Christof Sziegoleit
2. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
zu beinahe jedem „Gebühren“-Leserbrief könnte ich etwas erwidern, weil da zum Teil Dinge behauptet werden, die so nicht stimmen oder weil die Schreiber von falschen Annahmen ausgehen. Ich beschränke mich auf das beliebte Thema Fußball und somit auf den Brief 7; Herr Pirzer schreibt „Ein nicht unerheblicher Teil der Gebühren wird für die Übertragung von Bundesliga- und Champions League-Spielen verwendet.“
Von den 17,50 Euro Beitrag werden nach ARD-Angaben 70 Cent für Sportsendungen aufgewendet. Siehe hier.
Sportrechte werden zum großen Teil von ARD und ZDF gemeinsam eingekauft und die Kosten und Übertragungen auf die Sender aufgeteilt.
Einen Beitragsanteil von unter fünf Prozent für Sport halte ich für vernachlässigenswert. Zu kritisieren sind allerdings die Honorarre für „Experten“ wie Oliver Kahn. Das Gequatsche vor und nach einem Spiel und während der Pause birgt viel Sparpotential in sich.
Das ZDF übertragt in der Saison 2017/18 drei (!) Bundesligaspiele live – jeweils am Freitag das Saisoneröffnungsspiel, das letzte Spiel der Hinrunde, und das erste Spiel der Rückrunde. Die ARD zeigt pro Saison neun bis elf ausgewählte Spiele des DFB-Pokals. In den Regionalprogrammen der ARD werden Sonntags Spiele der Dritten Bundesliga unter Berücksichtigung der Region gesendet. Freundschafts- und Qualifikationsspiele des DFB-Auswahlteams finden in ARD und ZDF nicht statt, die Rechte hat RTL. Ich finde, in ARD und ZDF findet relativ wenig Fußball statt. Darüber beschwere ich mich aber nicht.
Weiter schreibt Herr Pirzer „Die öffentlich rechtlichen müssen ja nicht unbedingt jedes Champions League-Spiel übertragen.“ Im ÖRR werden seit dieser Saison keine Champions Leaque-Spiele mehr übertragen. Und: ARD und ZDF haben noch nie jedes CL-Spiel übertragen. Bis vergangene Saison war das ZDF zuständig und während der Gruppenphase wurde pro Spieltag ein (!) Spiel (von 16!) mit deutscher Beteiligung gesendet. Das setzte sich in der K.O.-Phase fort und waren keine deutschen Clubs mehr dabei, kam es auf die Laune des Sportchefs an, ob ein Spiel gezeigt wurde.
Herr Pirzer scheint kein Fußballfan zu sein. Das darf er. Er sollte aber die Toleranz haben, uns Fußballfans gucken zu lassen. Und zwar in ARD und ZDF! Aus gutem Grund ignoriere ich das Kommerz- und Verblödungs-TV und zahle keine 67,50 Euro pro Jahr, um den Unfug via BVB-T2 empfangen zu können. Ich bin auch kein Fan von Wintersport, mich stört das aber nicht, ich beschäftige mich derweil mit anderen netten Dingen. Und ich bin auch kein Freund der überlangen Samstagabend-Shows, muss sie mir aber auch nicht anschauen. Das Zauberwort heißt auch hier Toleranz und alternative Beschäftigungsmöglichkeit.
Mit sportlichen Grüßen
Günter Frech
3. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
es ist sehr löblich, wenn Sie auch Kritik an den von Ihnen veröffentlichten Beiträgen zulassen. So geschehen bspws bei Herr Frech zu dem o.g. Beitrag. Ich fände es sehr schön, wenn Sie in diesem Fall eine Gegenreaktion Ihrerseits veröffentlichen, da die Kritik in großen Teilen unberechtigt ist und z.T. beleidigend und anstößig. Was ich u.a. im Detail meine:
FG
Khalid Majjouti
4. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Moritz Müller,
ich möchte zwei Aspekte zum o.g. Leserbrief und ihrer Zusammenstellung beisteuern.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Lang
5. Leserbrief
Ergänzung:
Der WDR-Rundfunkrat
Organisation und Tätigkeit des WDR sind durch das WDR-Gesetz geregelt. Danach ist der Rundfunkrat eines von drei Organen – neben dem Verwaltungsrat und dem/der Intendanten/in. Letztere/r führt das operative Geschäft des Senders und ist für das Programm verantwortlich. Der Verwaltungsrat überwacht die Geschäftsführung. Der Rundfunkrat vertritt als Aufsicht im WDR die Interessen der Allgemeinheit. Ziel ist es, die Vielfalt der Meinungen und Bedürfnisse der Bürger/innen in die Arbeit des Senders einzubringen. Dafür setzen sich im 12. WDR-Rundfunkrat, der seine Arbeit am 2. Dezember 2016 aufgenommen hat, 60 ehrenamtliche Mitglieder ein. Davon sind zwei direkt durch das Gremium gewählt, die übrigen von gesellschaftlichen Gruppen und vom Landtag NRW entsandt.
Wie die Zusammensetzung sind auch die Aufgaben des Rundfunkrats durch das WDR-Gesetz genau geregelt. Das Gremium berät über alle grundsätzlichen Fragen zu Angeboten, Struktur und Finanzen des WDR. Zudem ist das Gremium traditionell medienpolitisch sehr engagiert. So begleitete der Rundfunkrat bereits zahlreiche Gesetzgebungsverfahren auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene und setzte sich stets für Rahmenbedingungen ein, die es dem WDR ermöglichen, seinen öffentlichen Auftrag zu erfüllen und eine hohe Programmqualität zu sichern. Dabei ist Kernbotschaft des Rundfunkrats: In der durch das Internet geprägten Medienwelt, in der ehemals getrennte Medien und Inhalte zusammenwachsen, gilt es, den Rundfunk nicht allein als Wirtschaftsgut zu regulieren, sondern daneben seine besondere Rolle als Kulturgut weiter zu schützen.
Für den/die Intendanten/in sind die Beschlüsse des Rundfunkrats bindend. Er/Sie und die Geschäftsleitung des WDR sind regelmäßig dabei, wenn der Rundfunkrat im Schnitt einmal monatlich zu seinen öffentlichen Sitzungen zusammenkommt. Wichtige Themen lässt das Gremium durch spezialisierte Ausschüsse vorbereiten – solche Fachgremien gibt es für Programm, Haushalt und Finanzen sowie für Rundfunkentwicklung. Daneben bildet der Rundfunkrat Arbeitsgruppen zu bestimmten Themenschwerpunkten.
Ps.der Intendant bekommt ca. 300.000 Euro/Jahr die einzelnen RFR MG 1.000 Euro pro Sitzung.
Ich hatte mich früher einmal dort beworben.
Mit freundlichen Grüßen
wowo
6. Leserbrief
Herr Frech hat geschrieben:
“… finde ich unappetitlich! Ich sehe da eine Verelsässerung!”
Ich finde diese Kritik unapetitlich. Das geht in mehreren Richtungen unter die Gürtellinie. Er verunglimpft ohne wirkliches Argument, nur per Verklammerung. Und man mag von Herrn Elsässer halten was man will, aber auch seine Würde ist zu respektieren. Oder kann man die neuerdings verwirken? Ich nehme an, auch Herr Frech schätzt es nicht, wenn sein Name als Beleidigung missbraucht wird.
Überhaupt sollte man Kritik an der Sache und nicht an Personen (oder Parteien) festmachen. Klaus Ernst hat seine Zustimmung zum Zuwanderungsgesetz damit begründet, dass die AfD es ablehnt. Auf diese Weise kann man wesentliche Teile seines Verstandes stilllegen. Und man könnte auch mit weit weniger Abgeordneten auskommen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Meyer
7. Leserbrief
Liebe NDS – MACHER,
als Gewerkschafter habe ich mehr als 30 J. für HÖHERE ENTGELTE gekämpft, dabei stand es nicht zur Debatte ob die Arbeit vom TV erfasst war o. nicht
Die Frage nach der Höhe des ENTGELTES ist immer in das Verhältnis zur GELEISTETEN ARBEIT zu sehen, dabei ist es nicht von Belang, wie hoch das Entgelt im einzelnen Fall
Festgelegt wird! ! !
Ich verlange für den von mir gezahlten RUNDFUNKBEITRAG eine ANGEMESSENE LEISTUNG ! ! !
Ist das nicht der Fall, dann muß man an anderer Stelle zur SEHR kritischen ÜBERPRÜFUNG der gezahlten ENTGELTE nachdenken, das einfache GEPLÄRRE : die kriegen zu viel
Ist sehr wenig ZIELFÜHREND ! ! !
Ich bin nicht bereit eine NEIDDEBATTE zu unterstützen u. Hinterher über die MISERABLE Leistung der BERICHTERSTATTUNG zu LAMENTIEREN!
Wenn über die QUALITÄT der vermitteltem INFORMATIONEN gestritten wird, bin ich gerne bereit mitzudiskutieren, solange es eine REINE NEIDDEBATTE IST, wird das eigentliche ZIEL MEILENWEIT
Verfehlt!
Ich halte mich da an das KÖLSCHE SPRICHWORT:
WAT NIX KOST DAT ES OCH NIX ! ! !
MfG a. d. CCAA
SIEGFRIED BRUSTEN
8. Leserbrief
Liebe Freunde von den NDS,
Herzlichen Dank für die Veröffentlichung der Leserbeiträge zum Thema GEZ bzw. ÖRR-Zwangsabgabe.
Dort werden zahlreiche nachdenkenswerte Aspekte angesprochen, und dies ermutigt mich, auch noch meinen Senf dazuzugeben.
M.E. ist der pseudoföderale ÖRR in der BRD (anders als in Großbritannien!) von Anfang an und zwecksetzend auf die Kontrolle durch die West-Alliierten bzw. die NATO angelegt, d.h., von Anfang an mit den entspr. Rundfunkstaatsverträgen als Propagandainstrument im damaligen (und ebenso heutigen) Kalten Krieg konstruiert.
So ist noch das jüngste Kind, das Deutschlandradio, als Hybridfusion aus Dlf Köln, einigen im eigenen Hause noch zutiefst bekämpften Alibi-Resten des DFF (Adlershof) und – ausgerechnet – des RIAS (Nalepastraße) hervorgegangen. Dessen politisch-ideologische Ansichten haben sich mittlerweile in den Fachredaktionen auf ganzer Linie durchgesetzt.
Auftrag des ÖRR sind mithin nicht „unabhängige Berichterstattung“, „Bildung“ oder „Qualitätsunterhaltung“, sondern „Nation Building“ im Sinne der atlantizistischen Nachkriegsordnung, Vertiefung der Westanbindung und der Identifizierung mit der Besatzungsmacht und ihren „Werten“ sowie propagandistische Begleitung ihrer geostrategischen, wirtschaftlichen etc. pp. Maßnahmen auf dem alten Kontinent. Aus diesem Grund wird die Führungsriege der ARD-Häuser, des ZDF und des DR auch durchgehend weder in Kinshasa noch in Beijing noch in Karachi noch in Sao Paulo noch in Paris oder Ljubljana ausgebildet, geeicht, indoktriniert und gebrieft, sondern in Fachschulen und ThinkTanks jenseits des großen Teiches.
Das kann man ja wollen, nur sollen die Verantwortlichen (wie etwa Oberguru Cleber) endlich aufhören, von „Pressefreiheit“ und „geistig-moralischer Unabhängigkeit“ zu delirieren!
Sie weisen auf die „kulturelle Vielfalt“ hin, und das ist zum Teil nicht unberechtigt. Allerdings muß man sehr genau hinsehen, um etwas Adäquates zu finden. Der Dlf etwa kapriziert sich einzig und allein auf Jazz. Arte ist zu einem reinen Propagandasender verkommen, der sich nicht schämt, noch die übelsten Machwerke propagandistischer Hetze quasi in Dauerschleife zu wiederholen. Von Abgründen wie „Lindenstraße“ (über die ein gut Teil amerikanisch erwünschter Kultur-„Debatten“ eingeschleust wird wie z.B. sämtliche Kernthesen des neoliberalen Identitarismus) ist anderswo genug gesagt. Das einzig Nennenswerte, das den Erhalt des ÖRR insgesamt lohnte, sind heute 3sat; ansatzweise noch phoenix!
Die unsägliche Vielzahl der Sender, insbesondere der – sich wie Eier ähnelnden – Rundfunkprogramme ist jedoch absolut infragezustellen. Was soll dieser Unsinn? Und auch die „regionale Verankerung der dritten Programme“ hat wieder mehr mit „Nation Building“ zu tun als mit der Wahrung kultureller Vielfalt! Es gibt außerhalb der Briefing-Blase atlantizistischer Redakteure und Medienpolitiker schlicht keine „nordrhein-westfälischen“, „baden-württembergischen“ oder „mecklenburg-vorpommerschen“ Menschen!
Schließlich die Beobachtung: Welche Art von „Kultur“ wird denn im bundesdeutschen ÖRR promoted? Einzig und allein angelsächsische! Selbst französische und italienische Filme, in den 70ern noch Massenware, sucht man heute mit der Pinzette! Kaum ist in den USA ein vollkommen unbekannter dritt-, viert- oder fünftklassiger „Kulturschaffender“ verstorben, wird auf allen Frequenzen tagelang ein Riesen-Bohai darum gemacht. Was erfahren wir über die Kultur des Balkans, Persiens, Nordafrikas, Chinas, Indiens, Lateinamerikas, Schwarzafrikas, Rußlands, Japans, Ungarns und der Slowakei etc. etc.? Mit einem Wort: NICHTS! Bis auf ein paar Natursendungen auf phoenix ist es allenfalls Propaganda, was uns über andere als die angelsächsischen Weltregionen erreicht, selbst über „verbündete“.
Das gilt erst recht für das Musikprogramm. Andere als angelsächsische Pop- und zunehmend E-Musik (von Schlager und VoMu abgesehen) kommen quasi nicht mehr vor, gar nicht, grundsätzlich. Von früh bis spät wird uns auf allen (!!!) ÖRR-Sendern eingehämmert: Etwas anderes als die imperial-angelsächsische Unterhaltungskultur existierte überhaupt nicht! Bedenklich auch die Prügel, die sich von einigen Jahren die Initiative einheimischer Künstler um Heinz Rudolf Kunze zuzog, die daran etwas ändern wollte. Die RIAS-Manier des ÖRR scheint also tatsächlich bei den Gestaltern der Öffentlichkeit tief verankert zu sein, um dort sofort derartige Reaktionen zu provozieren.
Über die Geldverschwendung für Fußball und Wintersport ist schon viel gesagt. Vielfalt? Fehlanzeige! Interessant auch hier die zunehmend pro-amerikanische Berichterstattung: US-Athlet-/innen erfahren inzwischen mehr Jubel und Beachtung als selbst Einheimische! Die verschiedenen Maßstäbe, die andererseits für Doping oder anderweitige Skandale und Rahmenbedingungen gelten, sind anderswo ausreichend thematisiert. Auch hier wird also vom ÖRR hauptsächlich nicht Völkerverständigung betrieben, sondern eine Schere im Kopf erzeugt, die sich seltsam mit der aus der Ressorts Politik und Wirtschaft deckt.
Schließlich das Thema Flat-Tax: Die neoliberalen Einpeitscher suchen mit GEZ und Autobahn-Maut nach Modellvorhaben für ihre asoziale Flat-Tax. Nicht einmal die Linksfraktion und Frau Wagenknecht sind in den Debatten um die PKW-Maut auf diesen Skandal eingegangen. Jeglicher Widerstand gegen diese Zerstörung der Reste eines sozialen Friedens durch die Eliten, die Mietmäuler und die Handlanger der Reichen wird peu a peu untergraben.
Aus all diesen Gründen ist eine Abgabenfinanzierung grundsätzlich abzulehnen. Die neoliberale Lüge speist sich ja aus der Mär der angeblichen „Unabhängigkeit“ von Staat, Bildung, Forschung, Justiz, Medien, Kultur etc. etc. Was für ein Nonsens das ist, haben die vielen vielen Untersuchungen zur Rundfunk- und Presseentwicklung des Westens gezeigt – auch die Ihren. Kurz: Propaganda, wenn man sie denn für notwendig hält, soll steuerfinanziert werden (und sich nennen, was sie ist: Staatsfunk, denn sie wird von staatlichen Gremien eingerichtet, gewünscht und kontrolliert)! Nur so erreicht man auch ein Interesse der (steuervermeidenden) Machthaber an Effizienz und Qualität im Medienbereich.
Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für das neue Jahr,
Ihr Matthias Jehsert
9. Leserbrief
Liebe NDS-Redaktion,
leider blieb der Lesebrief von Günter Frech zur geplanten Rundfunkgebührenerhöhung unkommentiert, obwohl nach meinem Empfinden aggressiv und einseitig pro öffentliche Sendeanstalten formuliert.
Telepolis wird grober Unfug unterstellt, obwohl im Telepolis-Beitrag lediglich ein Vergleich der Gehälter der Beschäftigten in den „besserverdienenden“ Institutionen und Unternehmen vorgenommen wurde.
Das nicht alle Angestellten des ÖR 9400 EURO im Monat verdienen besagt schon der Hinweis, dass es sich um ein Durchschnittsgehalt handelt. Da ist es nichts Ungewöhnliches, wenn eine Kamerafrau „NUR“ mtl. 6100 € brutto bekommt. Damit dürfte sie nicht gerade zur unteren Mittelschicht gehören.
Die meisten Beschäftigten in D. liegen weit darunter, obwohl sie wichtige und sehr nützliche gesellschaftliche Arbeit leisten. Leider gibt es auch Beschäftigte im ÖR, die weit über den 9400 € im Monat liegen, insbesondere freie Moderatoren, die uns täglich manipulativ mit der Sicht der NATO, USA, EU usw. vertraut machen. Auch wenn die überdurchschnittlichen Gehälter auf vereinbarten Tarifen beruhen, müssen sie nicht richtig sein, da das tatsächliche Lohnniveau in Deutschland dem nicht entspricht. Als Günter Jauch noch jeden Sonntag für EINE Stunde Polit-Talk pro Minute 4300 EURO von der ARD erhielt (abzüglich seiner Kosten blieb immer noch einiges bei ihm in der Tasche), fragte ich mich auf welcher Grundlage so eine Regelung vereinbart werden konnte ?
Auch wenn einige Sendungen sehenswert und informativ sind, sollte man sich im Klaren sein, dass es sich nur um sog. „Feigenblätter“ handelt, um uns in der besten Sendezeit mit erwünschter o.g. Sicht in den Nachrichten, Tagesthemen und Talkshows zu beeinflussen.
So auch gestern in der Sendung Kontraste. Wie Herr Müller bereits Mehrmals auf den Nachdenkseiten betont hat, werden vielfältige manipulative Techniken benutzt .Diesmal, nach Wochen/Monaten des Stillschweigens, wurden wieder mal unbewiesene antirussische Narrative aufgewärmt und als Tatsachen verkauft (Hackerangriffe auf den Bundestag, Manipulation der US-Wahl, Ereignisse in Mazedonien, Skripal u.a.). Es war übelste Propaganda. Wir, auch Herr Frech, werden durch den Kakao gezogen, wobei wir hinterher diese Brühe auch noch trinken sollen, indem die Gebühren durch uns entrichtet werden.
Und das der ÖR ebenfalls noch Werbeeinnahmen bis 20.00 Uhr generiert, wird großzügig untern Tisch gekehrt.
Viele Grüße
V.Z.
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