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Titel: Interview Albrecht Müller mit Sputnik über die wahrscheinlichen Folgen der westlichen Konfrontationspolitik

Datum: 19. Oktober 2018 um 8:34 Uhr
Rubrik: Außen- und Sicherheitspolitik, Friedenspolitik
Verantwortlich:

Albrecht Müller

Mal wieder habe ich dem „Feind“ ein Interview gegeben und mal wieder habe ich deshalb nicht die Andeutung eines schlechten Gewissens. Im Gegenteil: Es ist ungemein wichtig, dass wir mit der „anderen Seite“ im Gespräch bleiben. Wir tun gut daran, alles zu verhindern, was die Konfrontation neu aufbaut und verschärft; wir tun gut daran, alles zu tun, was Vertrauen aufbaut. Das ist in unserem eigenen Interesse. Albrecht Müller.


Hier ist das Interview, eingekleidet in einem Bericht des Sputnik-Journalisten Tilo Gräser:

Auf die Folgen der westlichen Konfrontationspolitik gegenüber Russland macht der Publizist und Ex-SPD-Politiker Albrecht Müller aufmerksam. Im Interview beschreibt er die aktuellen Gefahren der Abkehr von der Entspannungspolitik. Die wird aus seiner Sicht auch nicht durch ein aktuelles Papier der SPD-Bundestagsfraktion erneuert.

Vor einem „tödlichen Wandel durch Konfrontation“ im Verhältnis zu Russland warnt Müller. Er kritisiert den Westen für „Feindbildaufbau und Konfrontation statt Annäherung“ im Verhältnis zu Moskau. Nachzulesen ist das in seinem Beitrag zu dem Buch „Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen“, herausgegeben von Adelheid Bahr.

Müller war Mitarbeiter der SPD-Bundeskanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt und gibt heute als Publizist das Online-Magazin „Nachdenkseiten“ heraus. Im Gespräch mit Sputnik erinnerte er an das Konzept „Wandel durch Annäherung“, für das ab den 1960er Jahren vor allem die Politik von Brandt stand. Das sei von dem Ziel ausgegangen, Veränderungen im Osten und Zusammenarbeit zu ermöglichen, indem der Westen die bis dahin praktizierte Konfrontation abbaut.

Weiter hier.

Nachtrag aus aktuellem Anlass:

Wie aktuell und relevant die Warnungen vor einem tödlichen Wandel durch immer weitere Konfrontation und Misstrauen säende Maßnahmen sind, wird an einem Bericht über die Warnungen des russischen Außenministers Lawrow sichtbar. RT Deutsch berichtete am 18.10.2018:

Lawrow: Wir werden keine NATO-Manöver im Asowschen Meer tolerieren

Siehe hier.

Auszug:

„Der Minister bezeichnete die Militärübungen des Bündnisses in der Nähe der russischen Grenzen – in der Ukraine, in Georgien sowie im Schwarzen Meer – als “provokant”. Die NATO entwickle die Verkehrsinfrastruktur in Europa, um die schweren Waffen der US-Armee und ihrer Verbündeten leichter an die russische Grenze zu bringen.

Vom 9. bis 12. Oktober hielten die ukrainischen Streitkräfte an der Küste des Asowschen Meeres taktische Übungen für die Verteidigung auf See ab. Der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, lobte die Manöver in höchsten Tönen und sagte, dass das ukrainische Militär bereit sei, “eine russische Aggression aus Richtung des Meeres abzuwehren”.

Nach der Übung traf sich der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin mit dem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Beide diskutierten “gemeinsame Sicherheitsherausforderungen”, besonders die Situation im Schwarzen und dem Asowschen Meer.“

Wenn man wie ich an der Verankerung und Umsetzung der Entspannungspolitik zwischen 1968 und 1982 mitgewirkt hat, wenn man mal kapiert hat, wie wichtig und wie richtig die Strategie war und ist, sich zu verständigen und damit auch im Inneren des jeweils anderen Landes positive Entwicklungen wachsen zu lassen, dann kann man sich angesichts dieser neuen Entwicklung nur die Haare raufen. Wir sind näher am Krieg, als furchtbar viele Menschen denken, und deshalb sanft dahin dämmern.


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