Zum Artikel „Die Leser der „Zeit“ u.a. angesehener Medien werden genau so manipuliert wie die Leser der BILD-Zeitung“ ergänzt Manfred Bartl vom NachDenkSeiten-Gesprächskreis Mainz zwei wichtige Beobachtungen. Albrecht Müller
- Wenngleich der Fall Nicolaus Brender in Bezug auf die Verquickung von Parteiinteressen mit Personaldiskussionen in den öffentlich-rechtlichen Anstalten wie dem ZDF dramatisch ist, so sollte man die Person Nicolaus Brender nicht aufgrund seiner tragischen Rolle im Fall Nicolaus Brender überbewerten. Nicolaus Brender ist der Mann, dem die Bundeskanzlerin in der “Elefantenrunde” nach der Bundestagswahl ins Gesicht sagte, dass sich die Bundesregierung “nicht noch einmal von den Banken erpressen lassen” dürfe, dass also die Bundesregierung von den Banken erpresst worden ist! Was tat der “Journalist” Nicolaus Brender? Er hat sich danach einem anderen Gesprächspartner zugewandt, während ich angesichts eines solchen Jahrhundertgeständnisses hyperventilierend nach Luft japste! Dass er die aggressive Kampagne des Hauptstadtstudioleiters Peter Frey gegen Oskar Lafontaine nicht unterbunden hat, schlägt durchaus in dieselbe Kerbe, auch wenn dabei natürlich der karrieristische Selbstzweck im Vordergrund steht.
- Die Überschrift “Die Leser der ZEIT u.a. angesehener Medien werden genau so manipuliert wie die Leser der BILD-Zeitung” vom Montag trifft die Sachlage nicht ganz exakt: Die Leser der ZEIT werden natürlich sehr viel stärker von solchen Kampagnen wie der von di Lorenzo (noch dazu in Zusammenarbeit mit der BILD-Zeitung) manipuliert als durch die BILD-Zeitung alleine! Hier begegnen wir wieder dem Argument aus der “Reformlüge”, dass Kampagnen nur oft genug wiederholt und letztlich auch von – vermeintlich – seriösen Quellen wiedergegeben werden müssen, damit die Lüge als Wahrheit in die Geschichte eingeht. Das warvermutlich sogar der eigentlich Nachrichtenkern des Aufgreifens durch die BILD-Zeitung: “Selbst die ZEIT….” Auch hier sollte die Person des Giovanni di Lorenzo in Augenschein genommen werden: Er hat selbst einen Migrationshintergrund, kann also ungefähr einschätzen, wem er damit was antut! Darauf freilich ist schon der “Freitag” und auch der Hinweis der NachDenkSeiten löblicherweise bereits eingegangen! Es scheint mir dennoch angebracht, beides – die “seriöse” ZEIT und den Migrationshintergrund von di Lorenzo – in einem Aufwasch zu präsentieren …
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Bartl
NachDenkSeiten-Gesprächskreis Mainz
Danke vielmals für die Ergänzungen. AM