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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 9. Mai 2018 um 8:11 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (WM/JB)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung Jens Berger: Die Selbstverständlichkeit, mit der sowohl Trump als auch sein Botschafter Grenell davon ausgehen, dass die Entscheidung eines US-Präsidenten ein gültiger Rechtsrahmen für deutsche Unternehmen und deren Geschäftsbeziehungen zu einem Drittstaat sind, ist erschreckend.
Das Timing war bewusst gewählt: Fast zeitgleich zur Erklärung von US-Präsident Donald Trump, der den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit Iran verkündete, wurden am späten Dienstagabend Ziele nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus aus der Luft angegriffen. Dabei wurden nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte neun Menschen getötet. Es soll sich dabei um Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden und schiitischer Gruppierungen, die Teheran nahe stehen, handeln.
Dass die israelische Armee hinter den Luftschlägen steckt, kann angenommen werden. Kurz zuvor hatten die Streitkräfte vor “ungewöhnlichen Aktivitäten iranischer Kräfte in Syrien” gewarnt und Schutzmaßnahmen auf den von Israel besetzten Golanhöhen angeordnet. Aber wie bei den zwei Luftschlägen in Syrien im April, bei denen mehr als zwei Dutzend Iraner ums Leben gekommen sein sollen, gab es keinen offiziellen Kommentar dazu von der israelischen Armee.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Anmerkung unseres Lesers H.L.: Klar doch, wehe ein kleiner Steuerzahlerwird beim Mauscheln entdeckt, dann trifft die Härte des Gesetzes, doch diese Herren in den Nadelstreifen lässt man laufen.
Anmerkung JB: Der Begriff „Steuertrickser“ ist in diesem Zusammenhang mehr als unglücklich. Hier geht es nicht um „Tricksereien“, sondern um potentiell schwere Straftaten. Die Süddeutsche käme ja auch nicht auf die Idee, einen potentiellen Vergewaltiger als „Filou“ zu bezeichnen.
Anmerkung WM: Lesenswert.
Anmerkung Christian Reimann: Kann Herr Scholz seinen Einfluss nicht auch bei öffentlichen Institutionen ausüben? Stellen z.B. Arbeitsagenturen und Jobcenter nicht ebenfalls befristet ein – herrscht insbesondere dort nicht ein ähnliches Arbeitsklima wie bei der Deutschen Post AG?
Dazu: “Es gibt kein Recht auf Einstellung”
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Theurer, hat Verständnis für die Einstellungspraxis bei der Deutschen Post geäußert.
Es sei geltende Rechtslage, dass befristete Arbeitsverträge nicht entfristet werden müssten, sagte der FDP-Wirtschaftspolitiker im Deutschlandfunk (Audio-Link). Vielmehr sei es im Interesse des Arbeitgebers, dass die Arbeitnehmer gesundheitlich in der Lage seien, ihren Job auszuüben. Theurer betonte, bei der Post könne man zwar digital etwas bestellen, die Auslieferung erfolge aber analog, also persönlich.
Die Post hatte einen Zeitungsbericht bestätigt, nach dem die Entfristung von Arbeitsverträgen unter anderem von der Zahl der Krankheitstage eines Beschäftigten abhängig gemacht wird. Demnach dürfen Mitarbeiter in zwei Jahren nicht mehr als 20 Tage krank gewesen sein. Das Bundesfinanzministerium bezeichnete dies als nicht hinnehmbar. Der Bund werde im Rahmen seiner Möglichkeiten als Anteilseigner darauf hinwirken, dass sich die Praxis ändere, hatte eine Ministeriumssprecherin erklärt.
Quelle: Deutschlandfunk
Anmerkung unseres Lesers T.D.: Typisch FDP! Wieder mal mit zweierlei Maß messen!
Die Dokumentationspflicht zur Eindämmung des Mindestlohnbetruges ist laut FDP für die Arbeitgeber viel zu aufwendig! (siehe Wahlkampf 2017)
Wenn es aber um die Erfassung von Krankheitstagen zwecks Arbeitnehmersanktionen geht natürlich nicht!
Dazu auch: Arbeitsverträge: Lieber krank zur Arbeit als arbeitslos
Viele Menschen gefährden eher die Gesundheit als ihren Job: Wer nur befristet oder als Leiharbeiter beschäftigt ist, meldet sich seltener krank als andere.
Gerade junge Menschen starten häufig mit einem befristeten Job ins Arbeitsleben. Das will die Bundesregierung nun ändern. Sie möchte Berufseinsteigern – aber auch älteren Beschäftigten – mehr Sicherheit und Planbarkeit im Leben ermöglichen. Denn die Befristungen haben Folgen über die Arbeit hinaus: Beispielsweise vergibt kaum eine Bank einen langfristigen Immobilienkredit, wenn der Job befristet ist. Auch legen Umfragen nahe, dass sich Arbeitnehmer weniger krankmelden, wenn ihre Stelle nicht sicher ist – selbst wenn sie wirklich krank sind. Negativ aufgefallen ist in diesem Zusammenhang kürzlich die Deutsche Post, die Mitarbeiter nur entfristet, wenn sie innerhalb von zwei Jahren nicht mehr als 21 Tage krank waren. Das Unternehmen nutzt somit die Angst ihrer Mitarbeiter vor dem Jobverlust, um Fehlzeiten zu reduzieren. Diese Rechnung kann aufgehen.
Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD nun festgelegt, dass Arbeitgeber mit mehr als 75 Beschäftigten nur noch 2,5 Prozent der Belegschaft ohne Grund befristen dürfen. Auch sollen diese Befristungen nicht wie bisher zwei Jahre lang gelten, sondern nur noch eineinhalb Jahre.
(…) Gerade unter Leiharbeitern fällt die Zahl der Krankmeldung im Vergleich zu normal Beschäftigten besonders niedrig aus, ergab eine Auswertung von Krankenkassendaten durch das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen. “Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen könnte sein, dass ähnlich wie bei befristeten Arbeitsverträgen Zeitarbeiter eher bereit sind, krank zur Arbeit zu gehen, um die Chancen einer Weiterbeschäftigung nicht zu gefährden”, heißt es in der Studie. Arbeitnehmer würden eher auf Krankmeldungen verzichten, um den Arbeitsplatz nicht zu gefährden.
Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang zwischen der allgemeinen Wirtschaftslage und der Zahl der Krankmeldungen: Seit dem Jahr 2006 hat sich die Arbeitslosenquote in Deutschland fast halbiert, während im gleichen Zeitraum die Zahl der Tage, an denen sich Arbeitnehmer krankmeldeten, um fast ein Drittel gestiegen ist. Auch hier zeigt sich: Je sicherer der Job ist, desto eher sind die Menschen offenbar bereit, sich krankzumelden.
Quelle: msn
Anmerkung WM: siehe dazu auch: Kreative Aufrüstung.
Anmerkung WM: Ausgerechnet Oliver North!
Anmerkung WM: Ein Konzern erpress wieder einmal die Politik.
Anmerkung Christian Reimann: Peer Steinbrück ist auch so ein typisches Beispiel für die Personalpolitik der SPD: Keine Wahl gewonnen (NRW ging sogar verloren), aber erst SPD-Bundesfinanzminister und später dann auch noch Kanzlerkandidat. Und nicht zu vergessen: Hans Eichel, der erst die Hessen-Wahl verlieren musste, um Bundesfinanzminister zu werden.
dazu: Danke, Befreier!
Heute vor 73 Jahren unterzeichneten die Oberbefehlshaber der Hitlerwehrmacht im Hauptquartier der Roten Armee in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Der Zweite Weltkrieg war damit in weiten Teilen Europas beendet. Und Deutschland befreit….
In nicht wenigen Ländern ist deswegen der 8. Mai – oder der in der Sowjetunion bzw. deren Nachfolgerepubliken als »Tag des Sieges« begangene 9. Mai – ein Feiertag. Nicht so in der Bundesrepublik. Jenem Land, das sich als Nachfolgestaat des faschistischen Deutschlands erneut daran macht, Großmachtphantasien zu verfolgen.
In der Europäischen Union bedeutet die deutsche Dominanz die Unterwerfung der südeuropäischen Staaten. Diesmal schickt Berlin keine Panzer, sondern rollt mit seinen Handelsüberschüssen und dem Euro über die Länder hinweg.
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland«, heißt es in der »Todesfuge« des Holocaustüberlebenden Paul Celan. Die deutschen Rüstungskonzerne können dies mit einem Blick in ihre Bücher belegen. Wie damals verdienen sie auch heute kräftig an den Morden in aller Welt mit. Und Rheinmetall oder Thyssen-Krupp können sich immer noch auf die schützende Hand der Regierung in Berlin verlassen. Waffen für Diktaturen wie Saudi-Arabien oder die Türkei werden im Sinne der Staatsräson genehmigt.
An insgesamt 13 Einsätzen ist die Bundeswehr weltweit beteiligt. In Afghanistan hat sie – ganz in der Tradition von Wehrmacht und SS – eine Blutspur hinterlassen.
(…) Die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Faschismus haben in Deutschland kaum noch Bestand. Die Konfrontation mit Russland bedeutet ein Wachsen der Kriegsgefahr. Gleichzeitig sorgen rechte Kettenhunde mit Hetze gegen Flüchtlinge, behinderte Menschen oder Erwerbslose dafür, dumpfe Deutschtümelei wieder mehrheitsfähig zu machen. Die Profiteure von heute sitzen derweil in denselben Sesseln wie damals die Steigbügelhalter der Nazis. Ihrem Handeln ein Ende zu setzen gehört deshalb zum Vermächtnis derer, die Europa vor 73 Jahren befreiten.
Quelle: junge welt
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