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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 26. Januar 2018 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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Anmerkung unseres Lesers J.A.: Wie komisch. Immer weitere Kostensteigerungen und große Probleme mit dem Anhydrit, also alles genau so, wie von den S21-Gegnern gewarnt und vorhergesagt worden war. Aber die Bundesregierung und die Deutsche Bahn wussten es ja besser. Das sieht nach einer Katastrophe aus, die den Bau des BER noch in den Schatten stellen wird. Wie aber kann es sein, dass die Kostenschätzung für die beste Option, den Rückbau (hier werden 6 Milliarden Euro genannt), deutlich über den bisherigen Baukosten liegt? Was für ein Irrsinn.
dazu: Kostenexplosion und Sicherheitsrisiko – Stuttgart 21 ist rational nicht mehr erklärbar
Der unterirdische Bahnhof in Stuttgart soll jetzt 8,2 Milliarden Euro kosten. Und erst 2025 in Betrieb gehen. S21 läuft komplett aus dem Ruder: planerisch, finanziell, strukturell. Zeit, den Verstand wieder einzuschalten.
Nun also noch mehr Geld, viel mehr Geld. Für das so umstrittene wie – und das ist keine Polemik! – unsinnige Großprojekt Stuttgart 21. 8,2 Milliarden Euro soll S21 nun kosten. Und erst 2025 in Betrieb gehen.
Zur Erinnerung: S 21 sollte mal “nix koschda!”, dann – “aber allerhöchstens!” – 4,5 Milliarden Euro. Und “spätestens!” 2019 eingeweiht werden.
Am morgigen Freitag wird der Aufsichtsrat der Bahn über den Weiterbau oder Abbruch von S21 entscheiden. Natürlich werden diese Aufsichtsräte das machen, was sie seit Jahren machen: Sie werden S21, diesen größten anzunehmenden Unfug (GAU) der deutschen Industriegeschichte weiterbauen lassen. Getreu der Devise: Augen zu und durch!
Wenn die Aufsichtsräte einen Hauch von Anstand und innere Größe hätten, sie würden sagen: ‘Stopp! Wir haben einen fürchterlichen Fehler gemacht!’ Aber das sagen sie natürlich nicht. Für sie und die Politik ist S21 längst zu einer Frage der Ehre geworden. Ratio und Verstand und Vernunft haben da längst abgedankt.
Quelle: Arno Luik auf Stern Online
Anmerkung Albrecht Müller: Sehr lesenswert.
dazu auch: Stellungnahme Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21
Die neuerlich von der DB eingeräumte Kostensteigerung auf inzwischen 8,2 Milliarden Euro, verbunden mit dem Eingeständnis weiterer Zeitverzögerungen bis 2025, erhöht die Unwirtschaftlichkeit des Projekts ein weiteres Mal. Aufsichtsräte, die auf dieser Basis das Projekt einfach fortführen, stehen mit einem Bein im Gefängnis. Auch die jetzt kurz vor der Aufsichtsratssitzung im Monatsrythmus eingeräumten Kostensteigerungen seien erneut wieder nur Teilgeständnisse, so Bündnissprecher und Jurist Dr. Eisenhart von Loeper.
Es gebe überhaupt keinen Grund, den nun behaupteten Angaben zu vertrauen. “Wir erwarten, nun, dass die ganze Wahrheit auf den Tisch kommt, und dass sich die Politik nicht weiter mit dieser Salamitaktik der Eingeständnisse vorführen lässt, so von Loeper. Mit dem Gerede von der Unumkehrbarkeit und der bisherigen Ignorierung von Alternativstrategien, wie dem gerade aktualisierten Umstiegskonzept, lade die Politik nachgerade dazu ein, den Steuerzahler Schritt für Schritt weiter abzuzocken.
Das Aktionsbündnis erwartet, dass die DB die vorliegenden Gutachten umgehend veröffentlicht und sich in einer Pressekonferenz den Fragen der Öffentlichkeit stellt.
Quelle: K21
Anmerkung unseres Lesers U.B.: Der Mann ist zwar ein profilierter Rechtskonservativer und schreibt auch viel Blödsinn, aber was er in diesem Text schreibt, bringt das Problem der Linken durchaus auf den Punkt. Lediglich beim Thema „Neoliberalismus“, das er an einer Stelle anspricht, liegt er falsch. Aber ansonsten ist seine Einschätzung durchaus zutreffend. Nicht ohne Grund hat Christian Baron, Redakteur beim „Neuen Deutschland“, ein ganzes Buch zu diesem Thema geschrieben. Titel: „Proleten, Pöbel, Parasiten: Warum die Linken die Arbeiter verachten“.
Ergänzende Anmerkung Jens Berger: Ich hätte noch vor ein oder zwei Jahren nie gedacht, dass ich einer Kolumne von Jan Fleischhauer einmal weitestgehend Recht geben muss. Die Irrungen und Wirrungen einiger Politiker und Intellektueller aus dem linken Spektrum sind jedoch wirklich atemberaubend. Als kleines Korrektiv sei jedoch angemerkt, dass Fleischhauers Kritik vor allem „die Linken“ betrifft und trifft, die sich von „klassischen linken Inhalten“ verabschiedet haben, wie beispielsweise die Autoren des ISM, denen wir uns in der letzten Woche gewidmet haben.
Die wachsende Ungleichheit hat ihre Gründe: In den Industrieländern wurden der Niedriglohnsektor und prekäre Beschäftigung jahrzehntelang gefördert. Die Zahl der Beschäftigten, die durch Tarifverträge geschützt sind, sank. Steuergeschenke für Reiche führen zu leeren Staatskassen. Der Staat als ausgleichender Akteur fällt somit mehr und mehr aus.
Quelle: DGB klartext
Quelle: Blickpunkt WiSo
“Vor allem, wenn man das Privileg hat, mit Afghaninnen und Afghanen zu arbeiten, dann ist man immer wieder beeindruckt über die Standfestigkeit und den Mut, mit dem sie jeden Tag ihren Alltag gestalten.”
Quelle: Deutschlandfunk Kultur
Anmerkung Lutz Haustein: Lesen Sie dazu den NDS-Artikel von Frederico Füllgraf vom 24. Januar 2018.
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=42087