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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 20. Mai 2009 um 8:44 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Albrecht Müller
(WL/AM)
Heute unter anderem zu folgenden Themen:
Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.
Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Kapitalmarktkenner in Deutschland geben sich optimistisch: Das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartungen stieg im Mai auf 31,1 Punkte – von 13 Zählern im April. Das teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mit.
Der Anstieg lag über den Erwartungen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Anstieg auf 20 Punkte gerechnet. Seit November 2008 klettert der Index, für den monatlich rund 300 professionelle Anleger und Analysten befragt werden, ununterbrochen. Er liegt nunmehr über seinem historischen Mittelwert von 26,2 Punkten.
Die Bewertung der aktuellen Lage hat sich im Mai hingegen erneut leicht verschlechtert. Der entsprechende Indikator sank um 1,2 Punkte auf minus 92,8 Punkte.
“Was die reine Konjunkturentwicklung angeht, mehren sich zwar die Anzeichen, dass das Schlimmste nun überstanden ist”, sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz und verwies auf die zuletzt gestiegenen Industrieaufträge. “Bei der Entwicklung am Arbeitsmarkt steht uns aber das Schlimmste wohl noch bevor”, schränkte er ein.
Der überraschend stark gestiegene Index unterstützt laut einer Analyse der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Stabilisierung. “Insgesamt liefert die ZEW-Umfrage eine freundliche Indikation für den Ifo-Geschäftsklimaindex, der in der kommenden Woche veröffentlicht wird”, schrieben die Experten in einer Studie vom Dienstag.
Die Lagebeurteilung sei allerdings nochmals “katastrophal schwach” ausgefallen. Auch beim Ifo-Index rechnet die Helaba mit einem verbesserten Erwartungswert, die Lageeinschätzung dürfte weiter auf sehr tiefem Niveau liegen.
Quelle: Spiegel Online
Anmerkung AM: Auf diesen Artikel weisen wir nur hin, weil er die Absurdität der Wirtschaftsforschung in weiten Teilen der deutschen Institute sichtbar macht und im besonderen Fall auch noch zeigt, dass ein Institut, dessen Präsident Franz immerhin nebenher noch Vorsitzender des Sachverständigenrates ist, seinen Indikator für die Konjunkturentwicklung an den Aussagen von Kapitalmarktexperten, also Analysten und ähnlichem Krampf, festmacht. Wieder ein Beleg für die mangelnde fachliche Qualität der herrschenden Lehre in Deutschland.
Anmerkung AM: So kann man es machen.
Und so wird es in Deutschland, dem Land der absoluten makroökonomischen Unvernunft, gemacht:
Der Bremer Senat verhängte am Dienstag mit sofortiger Wirkung eine Haushaltssperre für alle Ressorts. In Schleswig-Holstein kündigte Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) für Juli einen Nachtragshaushalt an. Am Dienstag erließ der Kieler Minister nach einer Sitzung des schwarz-roten Kabinetts zudem eine Haushaltssperre für Verwaltungsausgaben.
Quelle: Handelsblatt
Seit dem Lambsdorff-Tietmeyer-Papier von 1982 haben bürgerliche Eliten flexible Tarifverträge, einen gelockerten Kündigungsschutz und die Einrichtung eines Niedriglohnsektors gefordert. Diesen Forderungen hat die rot-grüne Koalition nachgegeben – durch verschiedene Gesetze zur Beschäftigungsförderung, Leiharbeit, Zeitarbeit, Befristung und zu einem ausgedünnten Kündigungsschutz.
Die rot-grüne Koalition hat auf diese Weise gezielt die soziale Entsicherung und die Entregelung der Arbeitsverhältnisse betrieben. Sie hat die Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung systemsprengend deformiert.
Eine Sicherung, die einen durch die Erwerbsarbeit erworbenen Lebensstandard gewährleisten sollte, wurde auf das Niveau eines sozio-kulturellen Existenzminimums abgeschmolzen. Gleichzeitig wurde die private kapitalgedeckte Vorsorge propagiert. Gesellschaftliche Risiken wurden tendenziell individualisiert, solidarische Sicherungen privatisiert und Grundrechte auf
Arbeit, Einkommen, gesellschaftliche Beteiligung und einen angemessenen Zugang zu Bildungs- und Gesundheitsgütern kommerzialisiert.
Das Resultat dieser Politik hat der „Dritte Armuts- und Reichtumsbericht“ von 2008 dokumentiert: ein steigendes Armutsrisiko, die dramatische Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse und einer Armut trotz vollzeitiger Erwerbstätigkeit. Und die Schere der Verteilung von Gewinn- und Lohneinkommen sowie der Vermögen hat sich durch eine asymmetrisch angelegte Steuerpolitik zusätzlich geöffnet.
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik [PDF – 220 KB]
Anmerkung WL: Der Bund legt die Hände in den Schoß und bei den Länderregierungen wird doch keine Regierung ein Interesse daran haben kriminelle Handlungen etwa der Landesbankvorstände zu verfolgen, schließlich saßen die Regierungen selbst in den Aufsichts- und Verwaltungsräten.
Shapiro (übergab) ihm ein Vermögen von rund 20 Millionen Dollar, das er mit dem Verkauf einer Kleidermarke erworben hatte. Madoff stemmte es in wenigen Jahren auf sagenhafte 1000 Millionen Dollar hoch. Der Sachwalter der Madoff-Geschädigten, Irving Picard, macht nun in der Klageschrift geltend, Shapiro habe angesichts der unrealistisch hohen Profite sehr wohl um die Betrügereien gewusst.
Noch dreister trieb es gemäss der vom «Wallstreet Journal» zitierten Anklage der 82-jährige Investor Stanley Chais. Er bestellte bei Madoff nicht nur regelmäßige Renditen von über 40 Prozent, die er auch erhielt, er orderte auch fiktive Verluste, um Profite aus anderen Geschäften abzubauen und Gewinnsteuern zu vermeiden.
Quelle: Tages-Anzeiger
Anmerkung WL: Ganz schön effizient die Finanzmärkte. Und von all diesen Skandalen hat niemand etwas bemerkt?
Dazu passt:
Debakel für Amerikas Börsenaufsicht
Die amerikanische Börsenaufsicht SEC steht möglicherweise vor einem weiteren hausgemachten Skandal. Wie am Wochenende bekannt wurde, ermittelt die amerikanische Bundespolizei FBI und die Bundesstaatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf illegalen Insiderhandel gegen zwei langjährige Mitarbeiter der SEC.
Der Fall droht ein neues Debakel für die Behörde zu werden, die zuletzt wegen ihrer jahrelangen Untätigkeit im Betrugsfall des New Yorker Börsenmaklers Bernard Madoff in die Kritik geraten war. Madoff hatte Kunden seiner Vermögensverwaltung um rund 65 Milliarden Dollar geprellt. Mitarbeiter der SEC hatten trotz jahrelanger Hinweise und zeitweiliger Prüfungen von Madoff diesen gigantischen Betrug nicht aufgedeckt.
Quelle: FAZ
Anmerkung WL: So weit haben inzwischen die ach so unabhängigen Ratingagenturen selbst Regierungen im Griff. Sie sind inzwischen die wahren Herrscher des Finanzsystems, und wehe eine Regierung schießt quer, dann muss sie das teuer bezahlen, dann wird einfach die Bonität gesenkt, wie dies etwa auch schon gegenüber Griechenland geschehen ist.
Der Beweis: Kommen morgen tausend neue Millionäre nach Deutschland, steigt das Durchschnittseinkommen — und wir haben rechnerisch, oh Schreck, noch “mehr Arme”, die darunter liegen. Verlassen tausend Millionäre das Land, sinkt plötzlich auch die Zahl der “Armen”.
Blome hätte Recht, wenn sich die Definition von Armut auf das “Durchschnittseinkommen” beziehen würde. Das tut sie aber nicht. Sie bezieht sich auf das “mittlere Einkommen”. Nach der Definition der Europäischen Union, die der Paritätische Wohlfahrtsverband übernommen hat, gilt als arm, wer weniger als 60 Prozent davon zur Verfügung hat.
Der Median ist deshalb eine so praktische statistische Größe, weil er genau die Verzerrungen vermeidet, die Blome behauptet. Eine kleine Zahl von großen Ausreißern beeinflusst den mittleren Wert nur minimal. Der Zuzug von tausend Millionären würde bei 80 Millionen Einwohnern das mittlere Einkommen nur unwesentlich erhöhen, wenn überhaupt.
Und apropos: Ist es nicht arm, so laut von “Taschenspieler-Tricks” und “Unsinn” und “Aberwitz” zu schreien, wenn man nicht einmal die Grundlage der Berechnungen verstanden hat?
Quelle: Bildblog
Der Opel-Betriebsrat äußerte sich empört über das Zahlenwerk. In einem Flugblatt an die Beschäftigten hieß es, das GM-Management habe erhebliche Verluste nach Europa verschoben.
Unterdessen startete Opel ein Sparprogramm. Rund 300 Manager bekommen künftig 10 Prozent weniger Gehalt, was einige Millionen Euro einbringt. Wichtiger sind die Kürzungen bei der Belegschaft, die insgesamt rund 1 Milliarde Euro einbringen sollen. Das Management kündigte dazu eine europäische Rahmenvereinbarung mit den Betriebsräten zum 31. Juli 2009. Nach dem Ende des Vertrags sind nun sowohl Entlassungen als auch Standortschließungen möglich.
Quelle: FAZ
Anmerkung WL: Schon im deutschen Kaiserreich galt: „Salzsteuer bringt mehr als Sektsteuer“.
Die Kriterienliste soll helfen, dass Menschen, die wichtige und unaufschiebbare Leistungen brauchen, diese auf jeden Fall erhalten. Weniger wichtige Behandlungen sollen an Priorität verlieren. Gleichzeitig geht es darum, eine Zuzahlung von denen zu verlangen, die weniger wichtige Leistungen der Prioritätenliste erhalten. Es geht also nicht nur um eine zeitliche Verschiebung, sondern auch um die finanzielle Verantwortung des Einzelnen.
Quelle: Tagesschau
Anmerkung WL: Zuzahlung von denjenigen, die weniger wichtige Leistungen der Prioritätenliste erhalten wollen. Das ist des Pudels Kern. Es geht nicht um die Kombination von Wichtigem und Dringendem, sondern um Gesundheitsversorgung nach der Dicke des Geldbeutels.
Dazu:
So steht es in der Einladung der Bundesärztekammer zum Ärztetag und gerne würden wir dies unterschreiben. Schöne Worte. Aber der Präsident der Bundesärztekammer hat – angesichts des von ihm attestierten „chronischen Geldmangels“ – vorgeschlagen, dass in Zukunft nur noch die nötigsten medizinischen Leistungen von den Gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden sollen, alle anderen Leistung sollen privat bezahlt oder über eine private Zusatzversicherung abgedeckt werden. Über die Art dieser notwendigsten Leistungen soll ein „Gesundheitsrat“ entscheiden. In dasselbe Horn stößt der KV-Vorsitzende von Nordrhein, Hansen, wenn er eine drastische Ausweitung der Praxisgebühren fordert. Eine Maßnahme die Kranke und ärmere Bevölkerungsschichten überproportional belastet. Endlich ist also die Katze aus dem Sack! Nun weiß die Öffentlichkeit, was hinter den moralischen Appellen der BÄK: „Gesundheit soll keine Ware sein!“ steckt. Jede Leistung, die die GKV zukünftig nicht mehr zahlt, ist nämlich lukrativ für die niedergelassenen Ärzte. Denn solche Leistungen können sie dann privat und direkt mit den PatientInnnen abrechnen. Was bislang schon bei den Individuellen Gesundheits-Leistungen (IGeL) geschieht, soll nun im großen Stil und systematisch gemacht werden und das unter dem Deckmantel der Ethik und nur „zum Wohle des Patienten“! Auch das Eingeständnis von H.-J. Hoppe, dass es eine Zwei-Klassenmedizin in Deutschland gebe, in der die Privatpatienten bevorzugt behandelt werden, lässt an Deutlichkeit nichts mehr zu wünschen übrig. Hier ist ihm voll zuzustimmen. „Der Arzt als freier Beruf“ ist ein Tagesordnungspunkt des Ärztetages. Diese Freiheit darf nicht meinen, den Patienten mit IGeL abzukassieren.
Quelle: Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte e.V.
Zum Thema auch:
Für diesen so genannten “Moral-Hazard”-Effekt gibt es aber keine belastbaren wissenschaftlichen Belege. Darauf weist Dr. Simone Leiber, Sozialexpertin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans Böckler-Stiftung (WSI) hin. Gesundheitsforscher, die in Metaanalysen die in den vergangenen Jahrzehnten angestellten Untersuchungen zu diesem Thema auswerteten, kämen zu einem anderen Ergebnis: “Gesundheitswissenschaftliche, versorgungsbezogene und klinische Studien legen vielmehr nahe, dass die Versicherten das System nicht ausnutzen wollen oder können.” Wenn höhere direkte Kostenbeteiligungen kurzfristig zu weniger Arztbesuchen führten, sei dieser Effekt “mit einer Reihe bedeutender Nebenwirkungen” verbunden, referiert Leiber den Forschungsstand: So wachse die Gefahr, dass insbesondere Versicherte mit niedrigen Einkommen Krankheiten verschleppten. “Neben den beachtlichen Negativfolgen für die betroffenen PatientInnen können dadurch de erhofften Kostenersparnisse langfristig konterkariert werden”, schreibt die WSI-Expertin in einer aktuellen Analyse (insbesondere ab S. 6) [PDF – 152 KB]
Anmerkung WL: Wenn es um den Schutz von Arbeitnehmerinteressen geht, dann sind für den EuGH die wirtschaftsliberalen Rechte durchschlagend, anders jedoch wenn es um die Privilegien von Apothekern geht. Die Apotheker haben im Gesundheitsbereich neben der Pharmaindustrie die stärkste Lobby.
Der Rechnungshof hat der Landesregierung und dem Landtag seine Beratende Äußerung „Wirtschaftlichkeitsanalyse von ÖPP-Projekten der ersten und zweiten Generation bei Hochbaumaßnahmen des Landes“ vorgelegt. Darin geht der Rechnungshof der Frage nach, ob und in welchem Umfang Projekte in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP) wirtschaftlicher sind als Baumaßnahmen, die das Land in Eigenregie durchführt. Der Rechnungshof hat sechs große ÖPP-Projekte in Baden-Württemberg mit einem Auftragsvolumen von 280 Mio. Euro untersucht. Nach seinen Berechnungen spart das Land bei fünf dieser Vorhaben durch die Realisierung als ÖPP-Projekte gegenüber der Eigenbauvariante voraussichtlich 5 Mio. Euro, was einer Einsparung von durchschnittlich 2,67 % entspricht (siehe Tabelle in der Anlage). Dies deutet darauf hin, dass bei ÖPP-Projekten des Landes die vielfach in den Raum gestellten Effizienzrenditen von über 10 % auf Dauer nicht zu erwarten sind.
Quelle: Rechnungshof Baden-Württemberg [PDF – 68,3 KB]
Wir glauben, dass die Privatisierung der öffentlichen Verkehrssysteme eines der Hauptinstrumente der neoliberalen Reduktion öffentlicher Leistungen und der Umverteilung der Ressourcen von unten nach oben ist. Wir kommen hiermit überrein, unsere lokalen und nationalen Bemühungen in einer Europäischen Koalition gegen die Bahnprivatisierung und für nachhaltige Transportsysteme zu bündeln, indem die Organisationen der Bahnarbeiter und der Bahnnutzer mit den Bürgern zusammen gebracht werden, um eine Zukunft für zukünftige Generationen zu sichern.
Quelle: Bahn für Alle
Gleichzeitig eröffne die Drogeriekette seit Anfang des Jahres sogenannte XL-Filialen. Dort seien die Arbeitsbedingungen deutlich schlechter als in den bisherigen Filialen. Die Beschäftigten würden nicht nach Tarif bezahlt; sie erhielten nur 6,50 bis 8 Euro pro Stunde – damit würden sie bis zu 50 Prozent unter Tarif bezahlt. Viele erhielten nur einen befristen Vertrag, der oft gerade mal ein halbes Jahr laufe.
Quelle: FR
Anmerkung WL: Da zahlt Kik – gerichtlich bestätigt – „sittenwidrig“ niedrige Löhne und dann spioniert sie noch die Mitarbeiter aus, wenn diese deswegen Schulden machen müssen.
Dazu:
Bei der für das Jahr 2010 anstehenden Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages solle die Regierung sich dafür einsetzen, dringend Schritte zur Stabilisierung, Modernisierung und Weiterentwicklung des Nichtverbreitungsvertrages zu verwirklichen. Die Konflikte mit Iran und Nordkorea um deren Nuklearprogramms hätten gezeigt, wie schmal der Grat zwischen ziviler und militärischer Nutzung von Nukleartechnologie verlaufen könne. Deutschland solle sich darüber hinaus auch dafür einsetzen, dass die Rolle von Atomwaffen in den Sicherheitsstrategien reduziert werde. Langfristiges Ziel sei es, eine nuklearwaffenfreie Welt anzustreben.
Quelle: Deutscher Bundestag
Anmerkung WL: Es sind also keineswegs nur Die Linken, die auf einen Abzug der Atomwaffen aus Deutschland drängen.
Anmerkung WL: Welches wichtige Signal für den Afghanistan-Einsatz meint wohl der Verteidiger?
Apropos – eigene Kandidatin? Das ist so eine SPD-Sache für sich. Ursprünglich nämlich gab es ein Agreement zwischen CDU, CSU und SPD, Köhler gemeinsam wiederzuwählen. Die SPD wusste um die Popularität des Amtsinhabers, ein anderes eigenes kräftiges Zugpferd wart im Stall überdies auch nicht gesichtet (…)
Die heutige SPD-Führungsriege sieht in der Professorin mehr den je eine schwere Hypothek der Kurz-Ära Beck. Zum einen übt sie offiziell natürlich den Schulterschluss und schwört die eigene Delegiertenschaft auf die Kandidatin ein; Geschlossenheit bei der Stimmabgabe soll allgegenwärtige Einmütigkeit und Einstimmigkeit im eigenen Lager signalisieren. Zum anderen aber ist die Angst vor dem eigenen Sieg spürbar. Denn Gesine Schwan kann nur mit den Stimmen der Linkspartei siegreich gewählt werden. Der politische Gegner würde in diesem Falle sofort wieder die rot-rote Wahlkampf-Schublade öffnen und die Glaubwürdigkeit des SPD-Kanzlerkandidaten massiv angreifen. Der rot-rote Sündenfall gut vier Monate vor der Bundestagswahl passt der SPD gegenwärtig ganz und gar nicht in den Kram.
Außer der üblichen Solidaritätsadressen gibt es denn auch im SPD-Lager keinerlei Wahlkampfanstrengungen um Gesine Schwan.
Quelle: Westfälische Nachrichten
Anmerkung WL: Diese Einschätzung trifft meines Erachtens ziemlich ins Rote.
Anmerkung unseres Lesers H.M.: Nicht nur bei Spiegel oder RTL gibt es Hofberichterstattung, sondern leider auch bei der noch immer mit einem linken Mythos verbundenen taz, wie der Artikel „„Der Putzige” zeigt. Schon allein der verniedlichende Titel „putzig” verweist auf die Harmlosigkeit des amtierenden Bundespräsidenten, der beim Volk beliebt sei und der in Faible für Afrika habe. Die dunklen Seiten von Köhler werden einfach unterschlagen – in bester PR – Manier.
Anmerkung WL: Plausibel wäre es schon, Merz nach Brüssel zu schicken. Seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen sind zwar hierzulande nicht wählerverträglich. Da aber 60 Prozent aller Gesetze in Brüssel gemacht werden, kann die Union ihre wirtschaftsliberalen Vorstellungen über die EU-Kommission importieren und braucht sich lästigen Auseinandersetzungen im Inland nicht mehr zu stellen.
Mills war im Februar zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er 1998 von dem Medienzar und Milliardär 600’000 Dollar an Bestechungsgeldern angenommen habe.
Berlusconi selbst musste sich in dem Prozess nicht mehr wegen Bestechung verantworten, nachdem das italienische Parlament 2008 ein umstrittenes Gesetz verabschiedet hatte, das den vier ranghöchsten Politikern des Landes Immunität gewährt.
Quelle: bielertagblatt.ch
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