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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 6. Juni 2017 um 8:40 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (CR/AT/JB)
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Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung Jens Berger: Nicht nur Ramelow – sämtliche Länder mit Regierungsbeteiligung der Linkspartei (also auch Berlin und Brandenburg) stimmten im Bundesrat den Grundgesetzänderungen zu. Der Studierendenverband dielinke.SDS schreibt auf Facebook dazu:
Das wichtigste Gesetzespaket dieser Regierung ist durch. Die Verfassung wurde tiefgreifend verändert in weniger als 24 Stunden. Jetzt ist die Privatisierung der Autobahnen durch und eine Teilprivatisierung über ÖPPs wird nun massiv kommen. Außerdem wird der Privatisierung des Schulbaus Tür und Tor geöffnet und die Kontrollmechnanismen der Schuldenbremse sind verschärft worden.
Zahlen werden das alles die Bürgerinnen und Bürger, verdienen werden die Großkonzerne. Schön, dass wenigstens DIE LINKE und einige SPDler im Bundestag dagegen gestimmt haben.
Das ganze Prozedere ist der Demokratie unwürdig. Wir sind wütend und auch enttäuscht von den Bundesländern mit linker Regierungsbeteiligung, die zugestimmt haben (auch wenn wir wissen, dass sie erpresst wurden). Eine klare Opposition sieht anders aus. Sie wäre bitter nötig.
Wir brauchen eine antineoliberale Politik und einen kompletten Kurswechsel. Die Verscherbelung aller öffentlichen Güter muss aufhören! Gemeingut in der BürgerInnenhand!
PS: An die eigenen GenossInnen, die da zugestimmt haben. Es gibt schon eine Partei mit roter Fahne, die privatisiert was das Zeug hält. Eine zweite braucht es nicht!
Die offizielle Erkärung der Linkspartei ist, dass man sich „erpresst“ fühlte:
FAQ zum Thema „Bund-Länder-Finanzen“ und Autobahnprivatisierungsgefahr aus Sicht Brandenburgs, Thüringens und Berlins
Was wurde am Freitag im Bundesrat überhaupt beschlossen?
Es ging um die sogenannten „Bund-Länder-Finanzen“, also das System nachdem das Geld zwischen Ländern und dem Bund verteilt wird. Der bisherige Länderfinanzausgleich musste neu gefasst werden, da er zum Jahresende 2019 ausläuft.
Für Brandenburg geht es dabei um mindestens 780 Mio. € pro Jahr. Für Thüringen sind es mindestens 845 Mio. € pro Jahr, für Berlin 460 Mio. € jährlich. Weitere 1,8 Mrd. € für Brandenburg sowie 2,2 Mrd. € für Thüringen und rund 3,5 Mrd. € für Berlin
wären in erheblichem Umfang mit Risiken behaftet gewesen.
Mit diesem Beschluss wurde aber auch eine Menge anderer Fragen geregelt, von Investitionen in die Bildungsinfrastruktur finanzschwacher Kommunen über den Unterhaltsvorschuss, einen verbindlichen bundesweiten Online-Portalverbund für digitale öffentliche Dienstleistungen für die Bürger*innen, bis hin zur Gründung einer Verkehrsinfrastrukturgesellschaft des Bundes. Letztere stand bisher am meisten im öffentlichen Fokus. Der Bund erhält dabei die alleinige Verantwortung für Planung, Bau, Betrieb Erhaltung, Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung der Bundesautobahnen.
Wie kam es zu dieser Kopplung?
Im Rahmen der Neuregelung des bundesstaatlichen Finanzausgleichs zahlt der Bund jährlich ab dem Jahr 2020 9,75 Milliarden Euro an die Länder. Dazu war er nur gegen Zugeständnisse bereit. Finanzminister Schäuble hatte dazu eine lange Liste von Forderungen aufgestellt. Neben den o.g. Punkten gehörte dazu u.a. eine „Regionalisierung der Sozialgesetzgebung“. Das heißt, Herr Schäuble wollte, dass die Länder bei der Art und dem Umfang von Sozialleistungen von den geltenden Sätzen hätten abweichen können. Diese und weitere Forderungen konnten abgewehrt werden, auch mit Unterstützung von Landesregierungen mit LINKE-Beteiligung. Doch leider mussten die Länder auch gemeinsam Kröten schlucken, denn sie sind durch den Bund strukturell erpressbar.
Quelle: Die Linke Berlin
Anmerkung Paul Schreyer: Ingrid Arndt-Brauer ist eine der wenigen SPD-Abgeordneten, die die Verfassungsänderung zur Autobahnprivatisierung bei der Abstimmung am 1. Juni abgelehnt haben. Dass sie zudem Vorsitzende des Finanzausschusses im Bundestag ist, gibt ihrer Stimme besonderes Gewicht. Sie weist auf den impliziten Demokratieabbau der Verfassungsänderung hin
Anmerkung J.K.: Na, da sage noch einer was gegen Trump.
Anmerkung unseres Lesers U.D.: Die Vereinigung „Teaparty“ in der CDU bezieht Stellung zur CDU-Klimapolitik und Merkel schweigt – wie meistens – wohl der Wahlstimmen wegen… .
dazu: Captain SKA – Liar Liar GE2017
NHS crisis, education crisis, u turns … you can’t trust Theresa May. Let’s get this into the top 40. Download now and force the BBC to play it on our airwaves. All proceeds from downloads of the track between 26th May and 8th June 2017 will be split between food banks around the UK and The People’s Assembly Against Austerity. Download from the following links: (Please note we previously released a version of Liar Liar in 2010 so don’t download the wrong one! Correct track is called ‘Liar Liar GE2017’)
Quelle: Captain SKA via You Tube
“Genug ist genug”, sagte die britische Premierministerin Theresa May, als sie am Sonntagvormittag vor die Presse trat. Der Anschlag am Samstagabend in London sei nach Manchester und Westminster der dritte islamistische Angriff, der Großbritannien seit März getroffen habe.
Die Regierung werde darauf mit einem Vier-Punkte-Plan reagieren, sagte May nach einer Krisensitzung des höchsten britischen Sicherheitsgremiums in London.
Quelle: Spiegel Online
Anmerkung J.K.: Zufall, dass dieser erneute Anschlag nur wenige Tage vor der britischen Parlamentswahl stattfand? Zufall, dass nun Theresa May das Thema innere Sicherheit ganz oben auf die Agenda setzen kann? Es ist kein Geheimnis, dass mit diesem Thema gerade Konservative und rechte Parteien punkten können. Was auch immer die Hintergründe der Terrorattacke in London gewesen sein mögen, es wird zu beobachten sein, ob dieser Anschlag Auswirkungen auf die britischen Parlamentswahlen haben wird, gerade auch, da die Hoffnung auf einen überwältigenden Sieg der Konservativen inzwischen verflogen sind und sich Labour mit dem Parteivorsitzenden Jeremy Corbyn bis auf Schlagdistanz an die Tories angenähert hat.
Interessant dazu, dass sofort die übliche Rhetorik zum Einsatz kommt, dass nun das ganze Land zu einem “wahrhaft vereinten Königreich” zusammenstehen müsse. Die Zielrichtung ist eindeutig die Verdrängung anderer politischen Diskurse aus dem öffentlichen Bewusstsein etwa dem über die soziale Polarisierung der Gesellschaft, was ein starkes Thema Jeremy Corbyns ist und es ist kein Zufall, dass sofort eine weiter forcierte Überwachung und Einschränkung der Kommunikation im Internet gefordert wird. In die Richtung, das Thema islamischer Terror als dominierendes Thema in der öffentlichen politischen Diskussion zu etablieren, geht auch die geradezu exzessive Berichterstattung der deutschen “Qualitätsmedien” über diesen Anschlag.
Dazu: Wolfgang Ksoll zu Mays Vier-Punkte-Plan
Die Terroristen haben gewonnen. Frau May verlässt die Zivilisation und das Christentum, um so wie die Terroristen zu werden.
Das alttestamentarische “Du sollst nicht tötten” ist Frau May wie den islamistischen Terroristen zu wider. Sie will seit 1000 Jahren die britischen Kreuzzüge fortsetzen. Gott will es wie es bei Papst Urabn II 1095 beim Aufruf zum Kreuzzug gegemn das Morgenland rief. Die Christen hatten gegen dei Bibel die Lehre des gerechten Krieges erfunden, verhöhnten öffentlich Christus mit seinem “linke Wange, rechte Wange” und mordeten, was das Zeug hielt. Die Briten in den Kreuzzügen, bei der Ausrottung der Indianer in Nordamerika, in Südafrka, um Schwarze zu terrorisieren, in China im Opiumkrieg, in Afghanistan in vielen Kriegen seit dem 19. Jahrhundert, im Krimkrieg, im Raubzug in Palästina, um, dem Osmanischen Reiche das Land zu klauen. Im Iran, Irak, Syrien, Libyen des Öles willen. Wo Hasskriege wie 2003 gegen den Irak stattfinden, sind die Briten dabei. Sie überfallen Libyen, klauen das Öl, bringen das Chaos ins Land. Wo die Briten morden, wächst der Islamische Staat.
Doch Frau May will nicht nur den Terror ihrer Vorgänger (z.B. dem Verbrecher Blair) fortsetzen, sondern auch gegen die eigene Bevölkerung. Die Totalüberwachung soll noch weiter ausgebaut werden und die Demokratie damit weitgehend abgeschafft werden, ohne das das irgendwas nachweisbares mit dem Terror zu tun hätte, außer vielleicht um den eigenen vorzubereiten.
Quelle: Wolfgang Ksoll via Facebook
Anmerkung unseres Lesers O. K.: In jedem Artikel, den ich in unseren Leitmedien lese über die immer häufigeren Terroranschläge mit islamistischem Hintergrund suche ich einen Absatz mit ganz bestimmten Thesen, von mir auch in Form von Fragen. Jedes Mal denke ich: “Die *müssen* doch jetzt geradezu zwangsläufig kommen. Es sind Aussagen und Fragen wie: “Kann es sein, dass der ‘Krieg gegen den Terror’, wie der Westen ihn seit mindestens 16 Jahren führt, nicht funktioniert?” oder “Wie kann es sein, dass wir nach diesen vielen Jahren immer noch nicht klar und deutlich die Ursachen dafür suchen und benennen, dass die Welt eben *nicht* friedlicher geworden ist, mit weniger Terror?” oder “Die Art und Weise, wie wir auf die Terroranschläge reagieren, verbunden mit unserem politischen und militärischen Herumfuhrwerken im Nahen und Mittleren Osten – Kann es sein, dass wir die ganze Zeit das Spiel der Terrororganisationen mitspielen und sie damit zu Gewinnern machen?” oder “Die westliche Politik kann aus einem immensen Erfahrungsschatz schöpfen und es gibt in unseren Ländern viele kluge, kreative politische Analysten und Berater. Wie kann es sein, dass wir als Antworten auf diese entsetzlichen Anschläge nach wie vor nichts weiter zu bieten haben als mehr Überwachung, mehr Abschottung, mehr Militäreinsätze, mehr ‘Deals” mit fragwürdigen Gestalten und Gruppierungen im arabischen Raum?”
Ich suche solche oder ähnliche Sätze in unseren Leitmedien und finde sie nicht. Warum nicht?
Anmerkung Jens Berger: Warum sprechen wir eigentlich immer von „Terror“? Wie wäre es mit asymmetrischer Kriegsführung? Von Peter Ustinov stammt der schlaue Ausspruch: „Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen. Beide sind gleichermaßen unmoralisch“. Wir vergessen nur all zu gerne, dass wir seit 2001 ununterbrochen Krieg führen. Laut Schätzungen der ippnw hat der sogenannte „Krieg gegen den Terror“ mehr als eine Million Opfer gekostet … und die wenigsten davon waren Zivilisten in den westlichen kriegsführenden Ländern.
passend dazu: USA: Die Kosten der Kriege gegen den Terror auf Schulden kommen erst noch
Wie es Brauch ist für Präsidenten einer Großmacht, die viel von militärischer Macht hält und diese auch einsetzt, hielt auch Donald Trump, der auch weiterhin Krieg führt, aber selbst keinen Kriegsdienst leistete, am Memorial Day eine Rede auf dem Arlington National Cemetery in Virginia, um der gefallenen Soldaten zu gedenken. Trump nannte sie “von Gott zu uns gesendete Engel” und “wirkliche Helden”, in muslimischen Ländern würde man von Märtyrern sprechen. “Worte”, so Trump den Tod im Krieg verklärend, “können nicht die Tiefe ihrer Hingabe, die Reinheit ihrer Liebe oder die Totalität ihres Muts messen.”
Die Gefallenen und die Verletzten sind die Hinterlassenschaften der vielen Kriege, die die USA führten, und deren auch finanziellen Nachwirkungen noch immer getragen werden müssen, selbst wenn ein Krieg wie der Erste Weltkrieg schon 100 Jahre zurückliegt. Seit 1930 gibt es für die Veteranen ein eigenständiges Ministerium mit vielen Krankenhäusern, Pflegeheimen und Unterkünften sowie nicht zuletzt Friedhöfen, das zunächst vier Millionen Veteranen des Ersten Weltkriegs betreute, bis der Zweite Weltkrieg zusätzlich 15 Millionen Veteranen mit sich brachte. Die Kosten kommen erst viele Jahrzehnte nach dem Krieg. 1969 erst waren die Invaliditätsentschädigungen für die Veteranen des Ersten Weltkriegs auf ihren Höhepunkt angelangt, 1986 für die aus dem Zweiten Weltkrieg, während diejenigen aus dem Vietnamkrieg noch weiter ansteigen.
Für 2018 hat das Ministerium ein Budget von 186,5 Milliarden US-Dollar veranschlagt (2009 betrug das Budget noch 87,6 Milliarden US-Dollar). Für die Betreuung der Veteranen muss, obgleich ihre Zahl sinkt, damit immer mehr Geld ausgegeben werden, das eigentlich zum Rüstungsetat hinzugerechnet werden müsste, der 2017 bei 582 Milliarden lag und 2019 auf 639 Milliarden steigen soll. Dazu kommen noch 14 Milliarden für die für Atomwaffen zuständige National Nuclear Security Administration im Energieministerium. Im Jahr 2015 lebten in den USA mit 18.931.395 fast 19 Millionen Veteranen. Schon an diesen Zahlen sieht man, wie zentral für die amerikanische Gesellschaft das Militär und der Krieg sind.
Quelle: Telepolis
Anmerkung unseres Lesers U.D.: Auch die Forderung nach einer totalen Überwachung wird die Terrorwelle des IS nicht stoppen und nicht mehr Sicherheit erzeugen, sondern es werden die Rechte der Bürger noch weiter eingeschränkt. Die Ursachen müssen an der Wurzel bearbeitet werden und die lag und liegt bei den amerikanischen Präsidenten, nur wagt kaum einer dieses im Westen zu fordern.
Die Gesetze einer möglichen Totalüberwachung werden später auf Meinungsäußerungen zu sozialen Rechten übernommen, wie dieses in Spanien und derzeit in Frankreich unter Macron geschieht. Hier wurden über 600 Personen mit der Begründung „Terrorgefahr“ die Teilnahme an Demonstration gegen die weitere Reduzierung der Arbeitnehmerrechte verwehrt.
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Sehr erfreulich für Portugal – und schade nur, daß die FAZ verschweigt, daß Portugal von Sozialisten und Kommunisten regiert wird, die alles genau anders gemacht haben, als Schäuble wollte – *nicht* die Austeritätspolitik fortgesetzt, *nicht* die Löhne und Sozialleistungen gekürzt, sondern erhöht. Das würde ja auch den dogmatischen wirtschaftspolitischen Ansichten der FAZ widersprechen.
Anmerkung Christian Reimann: Für diejenigen, die sich mehr mit dem Thema befassen möchten, ist das Buch „Die Zahlentrickser“ zu empfehlen.
Quelle: SPIEGEL Online
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Ich bin bei dem Artikel fast vom Stuhl gefallen. Blanke Realitätsverweigerung, Unsinn von vorne bis hinten, und das immerhin in einem führenden Online-Medium. Bei 1,7 Prozent Wirtschaftswachstum wird ein “Boom” herbeiphantasiert, “die Wirtschaft überhitzt”, und allen Ernstes empfohlen, die viel zu schwache Binnennachfrage durch Steuererhöhungen zu dämpfen, als wären die Gehälter heute nicht schon 20 Prozent *zu niedrig*. Für 82 Millionen Menschen werden ca. 300.000 Wohnungen gebaut, 400.000 im Jahr werden gebraucht, da sieht man sofort die Immobilienblase. (In Spanien, 46 Millionen Einwohner, wurden auf dem Höhepunkt der Immobilienblase etwa 600.000 Wohnungen gebaut.) Steuererhöhungen für Gutverdiener sind natürlich ausgeschlossen, soweit auf neoliberaler Linie, und weg mit der Rente mit 63; der “Fachkräftemangel” ist, bei über 4 oder 5 Millionen Arbeitslosen und bestenfalls stagnierenden Löhnen, ganz offensichtlich ein Riesenproblem. Und Müller fordert allen Ernstes, die EZB solle die Leitzinsen anheben, obwohl im “boomenden”, “überhitzenden” Deutschland die Inflationsrate noch nicht einmal das moderate EZB-Ziel von 2 Prozent erreicht hat. Der Autor wird uns demnächst sicher mit weiteren Märchengeschichten beglücken. Das Problem ist leider, daß “Ökonomen” mit fast derselben blühenden Phantasie und Realitätsleugnung tatsächlich in Deutschland (und der EU) Wirtschaftspolitik machen und die EU zuschanden fahren dürfen.
dazu: Linke hält Riester für gescheitert
Eigentlich soll die Riester-Rente Versorgungslücken in der gesetzlichen Rente schließen. Doch die private Zusatzversicherung ist unbeliebt. Ein Fünftel aller Sparer lässt seine Riester-Verträge ruhen. Die Linke hält das Konzept für gescheitert.
Das Verhältnis der privaten zur gesetzlichen Altersvorsorge dürfte in dieser Woche eine zentrale Rolle spielen. Erwartet wird, dass die SPD ihr Rentenkonzept für den Wahlkampf vorstellt. Die Linke übt schon vorher Kritik – vor allem an der Riester-Rente.
Die Bundesregierung teilte nach einer Anfrage der Linken-Abgeordneten Sabine Zimmermann mit, dass jeder fünfte der rund 16,5 Millionen Riester-Verträge zur Altersvorsorge ruhend gestellt ist. Die Sparer zahlen also nichts mehr ein. Das Finanzministerium beruft sich dabei auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Zur Zahl der stornierten Verträge können keine Angaben gemacht werden, so die Regierung.
Quelle: Tagesschau
dazu: 50 Jahre Sechstagekrieg: Sechs Tage und kein Ende
Gewonnen – und dennoch: Unter den Nachwirkungen des Sechstagekrieges leidet Israel bis heute, meint der Historiker Tom Segev. “Wir sind eigentlich noch am siebten Tag.” Die meisten glaubten nicht mehr, dass Frieden möglich sei. Er selbst auch nicht. Offiziell dauerte der Krieg, den Israel im Jahr 1967 gegen Ägypten, Jordanien und Syrien führte und gewann, nur sechs Tage: vom 5. bis zum 10. Juni.
“Aber im Grunde ist es so, dass der Sechstagekrieg eigentlich noch immer andauert”, meint der isrealische Historiker Tom Segev. “Wir sind eigentlich noch am siebten Tag”, so Segev im Deutschlandfunk Kultur.
Quelle: Deutschlandfunk Kultur
Anmerkung Christian Reimann: Meinen insbesondere die Herren Pistorius und Schulz ernsthaft, mit diesem Thema Wählerstimmen hinzu gewinnen zu können? Beide müssten eigentlich wissen, dass es traditionell ein Thema zur Wahl-Mobilisierung von konservativen Wählerschichten ist.
Anmerkung Christian Reimann: Mit Beiträgen wie diesen soll wohl das deutsch-sprachige Kabarett „auf Linie gebracht“ werden. Die Beispiel-Mitschnitte lassen jedenfalls keinen „Rechtsdrall“ erkennen. Ist es keine Propaganda, wenn – wie Herr Steimle es zurecht kritisiert – lediglich einer Partei von den Medien ein Etikett angehängt wird? Was soll „rechtspopulistisch“ ganz konkret bedeuten?
Die Frage, ob es „rechtes Kabarett“ gäbe, wird leider nur sehr vage beantwortet. Dabei wäre eine Antwort auf diese Frage ganz entscheidend. So bleibt lediglich festzustellen, dass ausgehend von der Überschrift das Thema verfehlt worden ist.
Kabarett zeichnet sich – ebenso wie Satire – u.a. durch Übertreibungen aus und betreibt durch Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse und Aufklärung quasi eine besondere Form von Bildung.
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