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Titel: Hinweise des Tages (2)

Datum: 23. Januar 2009 um 18:28 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich:

(AM)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Sein wahres Gesicht – Graf Stauffenberg
  • November 2008: Aufträge im Bauhauptgewerbe real – 17,4% zum Vorjahr
  • Qimonda meldet Insolvenz an
  • Japan : Die gute Deflation
  • Ottmar Schreiner hatte recht, CDU begann Wortbruch im Wahlkampf 2005!
  • Berliner Kuturkampf – Drei Beiträge aus der FR
  • “Neuanfang” in den USA
  • Aktuelle Stunde – Faule Wertpapiere
  • Rede Oskar Lafontaine als YouTube-Video
  • Nachtrag zu unserem Aufruf vom 23.1.2009

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Sein wahres Gesicht
    Vor 65 Jahren tat der Hitler-Attentäter Graf von Stauffenberg das Richtige. Aber es ist falsch, den strikten Anti-Demokraten heute zum Superhelden zu verklären. Anmerkungen zum Start des Films “Operation Walküre”.

    Zum Start des Films “Walküre” ein Porträt des “heiklen Heiligen” Stauffenber von dem britischen Historiker Richard Evans ( Cambridge )
    Quelle: SZ-Magazin

  2. November 2008: Aufträge im Bauhauptgewerbe real – 17,4% zum Vorjahr
    Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im Bauhaupt­gewerbe im November 2008 in Deutschland in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten die preisbereinigten Auftragseingänge 17,4% niedriger als im Vorjahresmonat. Dabei nahm die Baunachfrage im Hochbau um 2,0% und im Tiefbau um 30,1% ab. Im Zeitraum Januar bis November 2008 sind die Auftragseingänge preisbereinigt um 3,8% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum gesunken.
    Quelle: destatis
  3. CHIPHERSTELLER
    Qimonda meldet Insolvenz an
    13.000 Arbeitsplätze in Gefahr: Der krisengeschüttelte Speicherchiphersteller Qimonda hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München gestellt, nachdem Sachsen seine Hilfskredite nicht erhöhen wollte. Den Betrieb will der Konzern aber vorerst aufrechterhalten.

    München – Qimonda hat am Freitag einen Insolvenzantrag gestellt. “Es ist ein Eigenantrag eingegangen”, sagte eine Sprecherin des Amtsgerichts München. Über das weitere Vorgehen müsse nun der zuständige Richter entscheiden.
    Quelle: SpiegelOnline

  4. INSOLVENTER CHIPHERSTELLER
    Qimonda-Pleite provoziert Kritik an EU und Management
    Die abrupte Qimonda-Insolvenz entfacht Streit über die Schuldfrage. Die CDU beschuldigt die EU, nicht genug Hilfe geleistet zu haben – das Land Sachsen und die IG Metall werfen dem Management des Chipherstellers Konzeptlosigkeit vor. 4600 Deutsche bangen jetzt um ihren Job.

    Dresden/München – Die Ankündigung der Qimonda-Insolvenz kam überraschend – doch es dauerte kaum zwei Stunden, bis die verschiedenen Seiten damit begannen, sich gegenseitig die Schuld zuzuweisen.
    Quelle: SpiegelOnline

  5. Japan: Die gute Deflation
    Kommt Japan damit an das Ende einer anderthalb Jahrzehnte währenden Krise – mit einer enormen Staatsverschuldung ( 180 % des Bruttoinlandsproduktes ) ?
    Quelle: FR
  6. Ottmar Schreiner hatte recht, CDU begann Wortbruch im Wahlkampf 2005!
    Davon wollte in “Hart aber (un)fair” niemand was wissen.
    Ouelle 1: Stern
    Quelle 2: HR
    Quelle 3: Wikipedia
  7. Berliner Kuturkampf – Drei Beiträge aus der FR

    “Religion oder Ethik” : Verhärtete Fronten
    Quelle: FR

    “Auch mal die Perspektive wechseln”
    Ethik wird der heterogenen Schülerschaft eher gerecht als Religion, sagt Eva-Maria Kenngott.
    Quelle FR

  8. Gastbeitrag
    Der Religionsunterricht hat Grenzen
    Von Wolfram Weiße
    Quelle: FR
  9. “Neuanfang” in den USA
    Bericht des US-Senders ABC unter
    Quelle: abcnews

    Anmerkung W. Schl: Die seit Jahren ohne Prozess und Anwälte im Konzentrationslager Guantanamo Festgehaltenen sollen einfach aus den Augen der Weltöffentlichkeit verschwinden – in neue Militärgefängnisse in den USA, wo wiederum die Ziviljustiz nichts zu sagen hat.

    Anmerkung AM: Ich würde ja noch ein bisschen warten, bevor ich urteile.

  10. Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE
    Konsequenzen aus der Existenz weiterer fauler Wertpapiere bei deutschen Banken im Umfang von Hunderten Milliarden Euro

    Ulrich Maurer (DIE LINKE): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben diese Aktuelle Stunde beantragt, nachdem wir in den letzten Tagen in den deutschen Medien immer neue aberwitzige Zahlen über den von der sogenannten deutschen Finanzindustrie aufgehäuften Giftmüll nachlesen durften.
    (Zuruf von der CDU/CSU: „Sogenannten“!)

    Wenn man dem Spiegel folgt, geht es um 300 Milliarden Schrottpapiere, wenn man den berühmten Börsenkreisen folgt, um 600 bis 800 Milliarden Schrottpapiere, wenn von gestern folgt, um 1000 Milliarden sogenannte Schrottpapiere. Die Einzigen, die informiert werden, sind offensichtlich die sogenannten informierten Kreise des Bundesfinanzministeriums, der Finanzaufsicht und der führungslos gewordenen Bankenrettungsanstalt.

    Das Parlament wird nicht informiert. Ehrlich gesagt hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass es das Schicksal eines deutschen Parlamentariers ist, sich bei Spiegel Online über die Pläne der Bundesregierung informieren zu müssen. Aber das ist der Zustand in diesem Haus.
    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Haben Sie Ihre Krawatte vergessen?)

    Auszug aus dem Plenarprotokoll der 200. Sitzung des Deutschen Bundestages von Donnerstag, dem 22. Januar 2009:
    Quelle: Bundestag [PDF – 2 MB]

    Kommentar: Kein Kommentar. Den gab es in den Medien übrigens auch nicht. Die Aktuelle Stunde kam dort gar nicht vor – bis auf:
    Quelle: FAZ

    Kommentar: Siehe dazu auch unseren letzten Eintrag in den NDS von heute:

    “Hunderte von Milliarden für die Spielschulden der Banken – eigentlich müsste es einen Aufschrei geben. Warum geschieht das nicht? Eine Hypothese. (Finanzkrise Teil III)”

  11. Rede von Oskar Lafontaine ist als YouTube-Video veröffentlicht worden:
    Quelle: YouTube
  12. Nachtrag zu unserem Aufruf vom 23.1.2009
    Ich gratuliere Ihrem Leser aus Darmstadt zu seiner im Beitrag geäußerten Ansicht und Einsicht über die Arbeit unserer doch so “demokratischen” und “freien” Journalisten. Als gelernter ehemaliger DDR-Bürger bin ich gewohnt, alles in der Presse Veröffentlichte sehr genau und kritisch zu interpretieren. So fällt mir seit längerer Zeit auf, dass einige Presseorgane (SPIEGEL, FR, SZ u.a.), ihre von mir schon zu DDR-Zeiten geschätzte unabhängige Berichterstattung und Kommentierung verloren haben. Diese Leute sind heute nur noch willige Diener Ihrer neuen Pressezaren. Nach der Wende abonnierte ich den “Spiegel” und freute mich auf jede neue Ausgabe. Heute langweilt mich dieses gleichgeschaltete Journal fast nur noch.

    Dafür ist heute die Nachdenkseite meine wichtigste Lektüre. Ich gratuliere der Redaktion und wünsche Ihnen weiter eine glückliche und kritische Hand bei Ihrer wichtigen Tätigkeit.
    Mit freundlichen Grüßen, R. K., Suhl


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