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Titel: Mauerbau! Wo bleibt der Protest der Atlantiker und der anderen Propagandisten der Menschenrechte?
Datum: 27. Januar 2017 um 14:32 Uhr
Rubrik: Audio-Podcast, Erosion der Demokratie, Strategien der Meinungsmache
Verantwortlich: Albrecht Müller
Als am 13. August 1961 in Berlin die Mauer gebaut wurde und auch ansonsten zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland eine befestigte und mit Stacheldraht und Schießbefehl gesicherte Grenze eingerichtet wurde, gab es zu Recht einen empörten Protest. Der hielt bis zum Fall der Mauer 1989 an. Die Mauer verstieß schon allein gegen das einfache Menschenrecht, nicht eingesperrt zu werden und da zu leben, wo man leben will. – Es gibt unter uns viele Menschen, die für Menschenrechte eintreten. Das ist gut so. Es gibt auch solche, die das Thema und den Begriff zur Propaganda im politischen Streit nutzen, meist zur Aburteilung dessen, was andere Staaten, zum Beispiel die Russen machen, oder andere Regime in der Welt, die einem nicht passen. Herausragende Vertreter dieser Propaganda-Zunft sind die Atlantiker unter den Politikern und Medien. Ich habe gegoogelt und nach Protesten dieser Propagandisten der Menschenrechte gegen die Mauer gesucht, die die USA an der Grenze zu Mexiko bauten und weiter bauen. Fehlanzeige, nichts gefunden. Albrecht Müller.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
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Machen Sie selbst den Test, suchen Sie Proteste gegen den Mauerbau der USA an der Grenze zu Mexiko von Bundeskanzlerin Merkel, von noch Außenminister Steinmeier, vom neuen Außenminister Gabriel, von Bundespräsident Gauck, Verteidigungsministerin von der Leyen, Grünen Chef Özdemir, Joschka Fischer, Marieluise Beck, Joffe und Bittner (Die Zeit), Kornelius (Süddeutsche Zeitung und Atlantikbrücke), usw. . Gibt es eine Kampagne von Campact gegen den Mauerbau? Oder von Avaaz? Vielleicht, es wäre logisch. Auf die Schnelle habe ich nichts gefunden.
Es ist schon sehr seltsam, wie verschieden der Mauerbau der DDR und der Mauerbau der USA betrachtet werden.
Nun könnte man darauf hinweisen, dass die Parallelität ja nicht gegeben ist. Die DDR hat die Mauer gebaut, damit ihre Bürgerinnen und Bürger nicht das Land verlassen. Die USA forcieren den Mauerbau auf Anweisung des neuen Präsidenten, um Menschen von sich abzuhalten. Die Parallele wäre also die folgende gewesen: Westdeutschland hätte sich durch Mauerbau abgeschottet davor, dass die Brüder und Schwestern abhauen, den westdeutschen Arbeitsmarkt überschwemmen und auch noch Geld kosten.
So ähnlich ist das heute und übrigens ja nicht nur zwischen USA und Mexiko, sondern auch zwischen Europa und den Ländern, aus denen Menschen fliehen wollen. Da sollte man vielleicht daran erinnern, dass die Mauern aus Beton, aus Stahl oder aus Stacheldraht sein können oder auch aus Abreden – wie jener zwischen Kanzlerin Merkel und dem Präsidenten Erdogan. Der Unterschied besteht im Material.
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