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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 19. Dezember 2016 um 8:38 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (CR/JB)
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Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung Christian Reimann: Bitte lesen Sie dazu auch Zu Syrien und weit darüber hinaus.
Billionaire Clinton donor George Soros is among a line-up of wealthy liberal figures who will fund Facebook’s fake news fact checker.
The 86-year-old Hungarian financier’s Open Society Foundation is listed among organizations which are backing The International Fact Checking Network, the body tasked with flagging bogus news stories to social media users, on its website.
Soros, a staunch Democrat who tried to block George W. Bush’s campaign in 2004, has given $25million to Clinton and causes dear to her.
Other donors involved in the new fact checking feature include eBay founder Pierre Omidyar who has committed more than $30million to the Clintons and their charities.
Quelle: Mail Online
Ein relativ neues Phänomen in der amerikanischen Politik sind die Goldmänner, Manager der Investmentbank Goldman Sachs also, die in die Politik wechseln. Die Liste ist inzwischen lang: Robert Rubin, Finanzminister unter Bill Clinton; Henry Paulson, Finanzminister unter George W. Bush; Jon Corzine, glückloser Gouverneur von New Jersey, Joshua Bolten, Bushs Stabschef, und schließlich Steven Mnuchin, der designierte Finanzminister Donald Trumps.
Diesen Beispielen zum Trotz – Trumps Kabinett der reichen Leute ist auch für amerikanische Verhältnisse ein Extremfall. Etwas Vergleichbares hat es noch nie gegeben. Beispiellos ist schon die schiere Ballung von Geld und der Mangel an politischer Erfahrung. Nicht zu unterschätzen auch die Tatsache, dass der neue Chef aus einer Branche kommt, die bekannt ist für ihre rauen Sitten. Wer auf dem New Yorker Immobilienmarkt Erfolg haben will, der darf nicht allzu zart besaitet sein. Trump hat im Wahlkampf immer wieder sein Talent als Deal Maker herausgestrichen, seine Fähigkeit also, nach harten Verhandlungen ein gutes Geschäft abzuschließen. Im Interview mit dem Nachrichtenportal Business Insider sagte er einmal über seinen Geschäftsstil: “Es ist ein Geben und Nehmen. Aber es sollte vor allem ein Nehmen sein. Du hast schließlich nichts zu verschenken. Man muss vor allem nehmen.” Wenn das Weiße Haus nach diesen Prinzipien geführt wird, dürfte es für den Rest der Welt noch einiges Ungemach geben.
Und dann gibt es noch die sehr gemischten Erfahrungen anderer Länder: Präsident der Ukraine ist der Oligarch Petro Poroschenko. Ihm ist es bisher nicht gelungen, sein Land zu befrieden. Der Medienunternehmer Silvio Berlusconi führte Italien in eine Ära des Stillstands und der Bereicherung. Er hatte, zumindest, was das Ego betrifft, einiges gemein mit dem neuen Präsidenten der USA
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Anmerkung Christian Reimann: Wäre diese Summe nicht z.B. in mehr Personal besser investiert, damit die Anzahl der zu bearbeitenden „Kunden“ geringer wird?
Anmerkung Christian Reimann: Zynisch könnte gefragt werden: „Warum soll es den Flüchtlingen besser gehen als den länger hier lebenden Personen, die ebenfalls intensiv nach bezahlbaren Wohnungen suchen?“
Anmerkung Jens Berger: Wir erinnern uns – die Möglichkeit, EU-Ausländern das Kindergeld zu kürzen, war das letzte große „Entgegenkommen“ der EU an David Cameron vor dem Brexit-Votum. Es war absehbar, das ausgerechnet der SPD-Chef nun in Camerons Fußstapfen tritt.
Anmerkung unseres Lesers H.K.: Es gibt sicher gute Gründe die nationalen sozialen Sicherungssysteme wirtschaftlich und legitimatorisch zu schützen. Aber muß man dazu gleich in die ausländerfeindliche Trompete pusten? Und muß es denn gleich wie eine Strafe aussehen, die man “blutsaugenden EU-Ausländern” auferlegt? Wann wird Gabriel denn einmal etwas Kluges zu den makroökonomischen Bedingungen und Spielregeln in der EU und EWU sagen, die zu einem “Sozialtourismus” überhaupt erst Anlass geben?
Dazu: Grünen-Chefin wirft Gabriel Stimmungsmache gegen Zuwanderer vor
SPD-Chef Sigmar Gabriel will EU-Ausländern das Kindergeld kürzen. Grünen-Chefin Simone Peter wirft ihm Stimmungsmache gegen Zuwanderer vor. Und die CSU freut sich. (…)
Freizügigkeit dürfe nicht missbraucht werden, um in Sozialsysteme einzuwandern, sagte Gabriel den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In manchen Großstädten Deutschlands gebe es bereits ganze Straßenzüge mit Schrottimmobilien, in denen Migranten nur aus einem Grunde wohnten: „Weil sie für ihre Kinder, die gar nicht in Deutschland leben, Kindergeld auf deutschem Niveau beziehen.“
Er fordere seit Monaten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), einen Vorschlag für eine solche Kürzung des Kindergeldes vorzulegen, so der Wirtschaftsminister. „Es gibt in Europa ein Recht auf Zuwanderung in Arbeit, aber kein Recht auf Zuwanderung in Sozialsysteme ohne Arbeit“.
Gabriel wolle „bei der Stimmungsmache gegen Zuwanderer offenbar nicht hinter der Union zurückstehen, die mit ihrem Parteitagsbeschluss zum Doppelpass den Wahlkampf um rechte Stimmen eröffnet hat“, sagte Grünen-Chefin Simone Peter dem Tagesspiegel am Sonntag. Wer – wie einst die CSU mit ihrer Kampagne „Wer betrügt, fliegt“ – ganze Gruppen unter Generalverdacht des Missbrauchs der deutschen Sozialsysteme stelle, wolle “ausschließlich Ressentiments schüren“, so die Parteivorsitzende. „Wir brauchen uns über Zulauf zur AfD nicht zu wundern, wenn sich die politische Auseinandersetzung auf diesem Niveau einpendelt.“ (…)
Auch die Linkspartei reagierte empört. Gabriels Forderung zeige “mal wieder, dass es in Europa keine Sozialstandards gibt”, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sabine Zimmermann. “Dieses Problem auf dem Rücken der Kinder zu lösen, ist unanständig.” Und dass dieser Vorstoß ausgerechnet von Gabriel komme, mache deutlich, “wie die SPD in der großen Koalition auf den Hund gekommen ist”.
Tatsächlich begibt sich Gabriel mit seiner Forderung ganz auf die Linie von CDU und CSU.
Quelle: Der Tagesspiegel
Anmerkung unseres Lesers E.B.: Es besteht ein Rechtsanspruch auf Kindergeld für die Dauer des Arbeitsaufenthaltes und Gabriel spricht von Zuwanderung in Sozialsysteme ohne Arbeit.
Gabriel bemängelt, dass diese “Migranten” (arbeitende Polen, Franzosen, Rumänen, Tschechen und Ungarn) für die Dauer Ihres Arbeitsaufenthaltes in Schrottimmobilien wohnen, weil für Sie ein “Kindergeldanspruch auf deutschem Niveau” besteht. Damit unterstellt Gabriel, dass das Kindergeld nicht bei den Kindern ankommt, spricht die miserable Entlohnung bzw. prekäre Beschäftigung nicht an und blendet die Folgen seiner Forderung nach einer Senkung des Kindergeldes völlig aus.
Laut der Bundesregierung (Drucksache 18/9441 vom 22.08.2016) betrug 2015 das Auszahlungsvolumen für Kindergeld 39 Mrd. Euro. Im Artikel wird die Höhe des Kindergeldes der betroffenen EU-Bürger auf 200 Mio. Euro beziffert, was einem Anteil von 0,513 Prozent entspricht.
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