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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages II
Datum: 24. Juni 2016 um 16:42 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung Christian Reimann: Bitte lesen Sie dazu auch Jens Bergers Jedem Ende wohnt ein Anfang inne – der Brexit als (vielleicht letzte) Chance für Europa und Der Brexit und die Angst der Transatlantiker.
Dazu auch: How Britain Voted in the E.U. Referendum
Britons voted on Thursday to leave the European Union. The Leave side led with 17.4 million votes, or 52 percent, versus the Remain side’s 16.1 million, or 48 percent, with a turnout of around 72 percent.
Quelle: New York Times
Dazu: Restart Europe Now! – Für eine andere Europapolitik
Wir wollen für eine bessere Europapolitik sorgen. Europa ist in seiner bislang schwersten, ja in einer existenziellen Krise, die an die faktischen und die moralischen Wurzeln des Zusammenschlusses geht. Die britische Abstimmung über einen Verbleib des Königreichs in der EU, die noch immer nicht gelöste Euro-Krise, die zunehmende Polarisierung gegenüber Russland und die Zuspitzung des Flüchtlingsdramas, in dem die Abschottung zwischen den Staaten zunimmt und Europa zu jener Festung zu werden droht, die es nie werden wollte – alles dies unterminiert unsere Wertegemeinschaft und trägt zur Auflösung des europäischen Zusammenhalts bei.
Quelle: Restart Europe Now
Dazu auch: Europas Linke fordern Neugründung der EU
Linke Politiker und Aktivisten aus verschiedenen europäischen Ländern zeigen sich bestürzt angesichts der Entscheidung der Briten, aus der EU aussteigen zu wollen. Gleichzeitig fordern sie radikale Reformen bis hin zu einer Neugründung, um die Staatengemeinschaft vor einer weiteren neoliberalen und autoritären Entwicklung zu retten. Einige drohen mit eigenen Austrittsbemühungen von links, sollte sich die EU nicht verändern.
Quelle: Neues Deutschland
Anmerkung unseres Lesers M.M.: Peter Bofinger at its best. Er killt mit diesem Text Walter Euckens Lebenswerk und damit die herrschende neoliberale Wirtschaftspolitik von Merkel und Schäuble gleich mit. Es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, wie dieser intellektuelle Schrott von Eucken unsere Politik derart in den Abgrund führen konnte.
Anmerkung Christian Reimann: Und dass ein Verwaltungsakt mit Kosten verbunden ist, fällt erst jetzt und speziell beim Thema “Mindestlohnausnahmen” auf? Wie hoch mögen wohl die Verwaltungskosten für den gesamten Bereich “Hartz IV” sein? Kann es sein, dass die Kosten der Verwaltung vor Agenda 2010 und “Hartz”-Gesetzgebung günstiger waren?
„Ein frischer Wind (A Wind of Change) zieht durch die ökonomischen Institutionen der Welt. In der letzten Woche war es der Internationale Währungsfonds, der sagte, dass Austerität mehr schaden als nützen könnte und dass der Neoliberalismus so gut nun auch wieder nicht sei. In dieser Woche ist es die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die die Orthodoxie in Frage stellt.“ (Übersetzung des Autors)
(…) Vergleicht man die Äußerungen der OECD aus früheren Ausgaben des OECD-Wirtschaftsausblicks mit denen aus der aktuellen Ausgabe von 1. Juni 2016, so lassen sich also durchaus Unterschiede feststellen. Aber kann man deshalb bereits von einem Umdenken der OECD sprechen, einem „frischen Wind“ in der Organisation, wie der „Guardian“ meint?
Hat die OECD eingesehen, dass Strukturreformen niemals einen eklatanten Nachfragemangel beheben können, da veränderte Strukturen nicht aus sich heraus Nachfrage entwickeln? Hat sie erkannt, dass in Volkswirtschaften mit einem massiven Nachfrageproblem (also etwa in den Euro-Krisenländern) Strukturreformen solange wirkungslos bleiben, wie die konjunkturellen, d.h. die nachfrageseitigen Probleme nicht gelöst sind (vgl. dazu ausführlicher hier)? Hat die Organisation also mittlerweile verstanden, dass es eines Wachstums der Ausgaben (d.h. einer steigenden gesamtwirtschaftlichen Nachfrage) bedarf, damit Einkommen und Output wachsen können, und dass dies eine Lösung von der Nachfrageseite her erfordert? Ist der OECD bewusst, dass Arbeitslosigkeit die Folge unzureichender Ausgaben und damit ein makroökonomisches Problem ist?
Skepsis ist angebracht: Denn bereits die oben zitierte Passage lässt vermuten, dass die OECD die Weltwirtschaft gegenwärtig in einer besonderen Situation sieht, die aufgrund ungewöhnlich niedriger (langfristiger) Zinsen vorübergehend erweiterte fiskalische Spielräume für höhere öffentliche Investitionen schafft, die so im Normalfall nicht existieren. Dieser Eindruck festigt sich an anderer Stelle der OECD-Studie (vgl. WA 2016, S. 46).
Quelle: Makroskop
Meinst du, die Russen wollen Krieg?
Befrag die Stille, die da schwieg
im weiten Feld, im Pappelhain,
Befrag die Birken an dem Rain.
Dort, wo er liegt in seinem Grab,
den russischen Soldaten frag!
Sein Sohn dir drauf Antwort gibt:
Meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?
Nicht nur fürs eig’ne Vaterland
fiel der Soldat im Weltenbrand.
Nein, daß auf Erden jedermann
in Ruhe schlafen gehen kann.
Holt euch bei jenem Kämpfer Rat,
der siegend an die Elbe trat,
was tief in unsren Herzen blieb:
Meinst du, die Russen woll’n…
Der Kampf hat uns nicht schwach gesehn,
doch nie mehr möge es geschehn,
daß Menschenblut, so rot und heiß,
der bitt’ren Erde werd’ zum Preis.
Frag Mütter, die seit damals grau,
befrag doch bitte meine Frau.
Die Antwort in der Frage liegt:
Meinst du, die Russen woll’n…
Es weiß, wer schmiedet und wer webt,
es weiß, wer ackert und wer sät –
ein jedes Volk die Wahrheit sieht:
Meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?
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