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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages (2)
Datum: 8. August 2008 um 16:51 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
Unter anderem zu folgenden Themen:
Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.
Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
«…Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mir die Gelgenheit geben würden das ich mich Ihnen nääher vorstellen kann…»Dies für einen Preis zu 110 Euro. In sieben Sätzen insgesamt sechs Rechtschreibfehler.
Nach solchen Schreiben hatte Walter G. die Nase voll. Nicht nur, dass die fehlerhaften Schreiben als einfache PDF-Datei scheinbar völlig wahllos als E-mail verschickt wurden. Er gewann den Eindruck, dass die Firma überhaupt über keine Kontakte verfügt und sich einfach aus Branchenbüchern bedient hatte. Beginnend beim Buchstaben A bis zum Buchstaben Z. wurden Firmen ein Fahrer offeriert, dessen hervorstechendes Qualitätsmerkmal «Spaß an der Arbeit» ist. Sinnigerweise landete auch eine dieser schlechten Bewerbung bei einer anderen Arbeitsvermittlung, die sich schon etwas genervt von diesen nicht bestellten Bewerberangeboten fühlte. «Kein schlechtes Geschäft für wenige Minuten Arbeit. Man nehme einen Text, vor dem es jeden Deutschlehrer oder Personalmanager nur so grauen würde, verzichte auf weitere Anlagen, wie Lebenslauf, Bild und Zeugnisse, setze die Adressen aus einer Datenbank in den Serienbrief ein und schon ist in wenigen Minuten eine beachtliche Summe Geld zusammen gekommen. Mit Arbeitslosen und Arbeitsagenturen ist leicht Geld zu verdienen», so Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland.
Quelle 1: Erwerbslosenforum
Quelle 2: Spiegel
Anmerkung Martin Betzwieser: Kranke Patienten werden für Krankenkassen, viele Ärzte und Pharmakonzerne lukrativer sein als gesunde Patienten – Krankheiten werden sich finanziell rentieren und gesund Bleiben bzw. gesund Werden wird finanziell bestraft. Anstatt erfolgversprechender Behandlungen gibt es dann nur Medikamente, gerne auch mit Nebenwirkungen, denn die nächsten Krankheiten werden für Statistik und Abkassieren gebraucht. Dieses perverse System funktioniert auch bei der Pflegeversicherung schon seit Jahren prima: Denn je höher die Pflegestufe desto mehr wird für die Pflegedienstleistung bezahlt – der Anreiz, Pflegepatienten in möglichst schlechtem Zustand zu halten, wird vom Experten Claus Fussek schon seit Jahren kritisiert. Gute Besserung.
Ergänzende Anmerkung WL: Und da die Kosten durch die Fondsstruktur gedeckelt sind und für Mehrkosten die Beiträge der jeweiligen Kassen angehoben werden müssen, wird wiederum am einzelnen Patienten gespart. Das Ergebnis könnten insgesamt mehr Patienten bei gleichzeitig schlechterer (billigerer) Gesundheitsversorgung sein.
Anmerkung WL: Ein Beitrag der typisch für die „Zeit“ der letzten Zeit ist. Man gibt sich neutral und objektiv, deutet Für und Wider an. Kritische Einwände gegen die Arbeitsmarktreformen werden der Linken und den Gewerkschaften zugeschrieben, es sind sozusagen nur politische Behauptungen. Dafür werden für die positiven Auswirkungen „Studien“ und die einschlägigen Wissenschaftler wie das ZEW oder Wolfgang Franz als Experten zitiert, sozusagen als gesicherte Aussagen.
Das ist die typische Art, wie man unter dem Mantel der Objektivität Propaganda für Reformen und noch mehr Reformen macht. In der Hoffnung, dass die Leser die propagandistischen Tricks nicht erkennen.
Anmerkung WL: Ypsilanti ist jedes Mittel recht. Das kommt aus dem Munde eines Politikers der schon in zwei Wahlkämpfen mit Unterschriftenaktionen gegen eine doppelte Staatsbürgerschaft oder mit einer miesen (ausländerfeindlichen) Kampagne zur Jugendkriminalität, dass er vor keinem demagogischen Mittel zurückschreckt um sich an die Macht zu kommen. Das Interview ist ein Beleg dafür, wie die SPD-Rechte mit ihrer Kampagne gegen die „linke“ Ypsilanti und gegen die Linkspartei der Rechten in der Union die Argumente frei Haus liefert und sie politisch stark macht.
Ganz in diese Richtung geht auch der Spiegel:
“Schröder hätte längst mit den Linken paktiert”
Die Warnungen der Bundes-SPD verhallen: Mit Hochdruck bastelt Andrea Ypsilanti an einem Linksbündnis in Hessen. Grüne und Linke feuern sie an – der Frust ist ein mächtiges Motiv.
Quelle: Spiegel Online
Anmerkung WL: Die Leitmedien machen Ypsilanti nieder. So legt man Kampagnen an um alles, was nach links gehen könnte zu bekämpfen.
Dazu passt:
Extremisten, Extremisten
In einem Artikel, der fatal an die “Bild”-Hetze gegen Rudi Dutschke vor 40 Jahren erinnert, porträtiert “Welt Online” die LINKE kurz vor deren saarländischem Landesparteitag. In ihrer inhaltlich wie sprachlich groben Polemik unter dem Titel “Wie die Linkspartei Extremisten duldet und nutzt” schrecken Springers Internet- Kampfjournalisten vor keinem Klischee zurück, um die neue linke Partei und ihre führenden Köpfe zu diffamieren.
Quelle: Linkszeitung
Und hier das Original: “Wie die Linkspartei Extremisten duldet und nutzt”
Quelle: Die Welt Online
Dazu passt:
Peter Müller attackiert Lafontaine
Chancenlos sieht der saarländische Ministerpräsident Müller seinen Kontrahenten Lafontaine
bei der Landatgswahl. Grund: Er gebe unhaltbare Versprechen.
Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU)Der CDU-Politiker bescheinigte seinem Vorvorgänger am Freitag im Saarländischen Rundfunk, ein „begnadeter Demagoge“ zu sein. „Oskar Lafontaine hat es immer wieder geschafft, die Menschen zu verführen. Wir werden jedoch deutlich machen, dass er wie ein Hühnerdieb aus der Verantwortung geflohen ist“, sagte Peter Müller im Hinblick auf die Landtagswahl im kommenden Jahr. Hinzu komme, dass Lafontaine als Regierungschef genau das Gegenteil von dem getan habe, was er jetzt propagiere, betonte Müller: „Oskar Lafontaine hat im Saarland über 1000 Lehrerstellen abgebaut.“ Daran werde man die Menschen erinnern, und deshalb werde Lafontaine im Saarland auch „ein Stück weit scheitern“.
Quelle: Focus
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
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