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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Einflussversuche der etablierten Meinungsmacher im Internet
Datum: 21. Juli 2008 um 17:42 Uhr
Rubrik: Aufbau Gegenöffentlichkeit, Medienkritik, Riester-Rürup-Täuschung, Privatrente
Verantwortlich: Albrecht Müller
Manch einer glaubt, das Internet sei einigermaßen gefeit gegen die Einflussnahme der herrschenden Meinungsführer und der dahinter stehenden großen Interessen. Das scheint mir nicht garantiert zu sein. Schließlich verfügen die etablierten Kräfte in der Wirtschaft, in ihren Verbänden und in den Medien quasi über unbegrenzte Ressourcen zur „Pflege“ von Blogs und anderen Internetseiten. Das fällt schon auf. Einen neuen Fall, der die NachDenkSeiten betrifft, möchten wir noch immer als Versehen betrachten. Aber unsere Leser sollten den Fall kennen. Albrecht Müller.
Es geht im Kern darum, dass auf der Internetplattform Readers Edition ein von uns stammender Text auf Betreiben von Dr. Peter Schwark, bisher Pressechef des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV) und jetzt Geschäftsführer des Bereichs Lebensversicherung/Pensionsfonds des GDV um eine Passage gekürzt wurde. Meines Erachtens im vorauseilendem Gehorsam.
Zum Hergang:
Als Erstes eine Frage: Würden Sie kein Auto kaufen, bloß weil Ihnen jemand vorrechnet, dass damit in den nächsten 6 Jahren wahrscheinlich etwa 10.000 Euro Kosten für Benzin verbunden sind? Wäre der Kauf dieses Autos deshalb unrentabel? Nein, Sie würden sicher antworten, das kommt doch darauf an wie viel Kilometer man mit diesem Geld fahren kann. Oder mit anderen Worten: Wie hoch sind die Kosten pro 100 Kilometer..
„Wenn jemand mit Analogien arbeitet, wie Herr Dr. Schwark vom GDV gleich zu Beginn, dann muss man schon skeptisch sein. Im konkreten Fall können wir ihm jedoch folgen. Er schreibt:
Als Erstes eine Frage: Würden Sie kein Auto kaufen, bloß weil Ihnen jemand vorrechnet, dass damit in den nächsten 6 Jahren wahrscheinlich etwa 10.000 Euro Kosten für Benzin verbunden sind? Wäre der Kauf dieses Autos deshalb unrentabel? Nein, Sie würden sicher antworten, das kommt doch darauf an wie viel Kilometer man mit diesem Geld fahren kann. Oder mit anderen Worten: Wie hoch sind die Kosten pro 100 Kilometer.
Auf den Vergleich von gesetzlicher Rente und Riester-/Rürup-Rente lässt sich das sehr gut übertragen. Die Privatvorsorge kostet – im übertragenen Sinn – 10.000 Euro Benzin, die gesetzliche Rente ein Zehntel, also 1000 Euro. Für die Privatvorsorge-Verträge werden den Nutzern nämlich Kosten des Betriebs und Vertriebs zwischen 10 und 25% abgeknöpft, das Umlageverfahren arbeitet mit ca. 1,5% der eingezahlten Beiträge. Es ist also klar, welches „Auto“ vernünftige Zeitgenossen/innen kaufen. Warum sollten sie mit ihrem Autokauf auch noch das süße Leben des Herrn Dr. Schwark und all seiner netten Kolleginnen und Kollegen in den Vorstandsetagen der Versicherungswirtschaft finanzieren oder zum Beispiel die Feste des Carsten Maschmeyer und seiner AWD, mit Wulff und Schröder samt Damen und Babys, mit Rürup und Riester, usw..
Siehe hier oder die Bunte vom 10.7. – fünf lohnende Seiten mit vielen Fotos, die über die Machenschaften der Riester-/Rürup-Rentenprofiteure mehr sagen als noch so lange Texte:
(Quelle: Nachdenkseiten Hinweis vom 14.7.2008 Nr. 10)“
Usw. wie bei uns am 14.7. als Hinweis Nr. 10 im Netz.
Ich finde es deshalb unangemessen, die gesamte Passage zu streichen und kann angesichts der guten Arbeit, die die Redaktion ansonsten leistet, nur annehmen, dass es ein Versehen war, Herrn Dr. Schwarks Streichungsbegehren zu entsprechen. Ich hoffe, die Redaktion korrigiert das noch. Meinetwegen kann sie das „süße Leben“ ja weglassen, wenn sie diesen Farbtupfer für unsachlich hält.
Wehret den Anfängen!! Hier wie bei Wikipedia.
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