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Titel: Hinweise des Tages
Datum: 8. Februar 2008 um 8:48 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
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Anmerkung: Irgendwie hat Clement sogar Recht. Es geht ihm nicht so sehr ums Geld, davon hat er genug. Er ist also nicht käuflich im engeren Sinn des Wortes, er war nur schon immer für Atomenergie, Kohle und für die Energiekonzerne und kassiert nun, wo er nicht mehr in der Politik ist, dafür eben auch ein Honorar.
Dazu.
Clement will noch länger strahlen
Ein Auftritt, wie ihn sich die Atomlobby wünscht: Bei der Wintertagung des Deutschen Atomforums hat der frühere Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (noch SPD) offen für längere AKW-Laufzeiten geworden. Klimawandel und Versorgungssicherheit ließen “keine Wahl”, sagte er unter lautem Beifall. Die Entscheidung, aus der Atomkraft auszusteigen, sei eine “offenkundige Fehleinschätzung” gewesen, die dringend korrigiert werden müsse, so Clement, der als Minister den Atomkonsens verhandelt hatte und heute Aufsichtsrat beim Stromkonzern RWE Power ist. Mit seinen eigenen Parteigenossen ging Clement hart ins Gericht. Die Vorstellung einer Energieversorgung ohne Atomreaktoren und ohne neue Kohlekraftwerke, wie sie etwa die SPD-Politiker Hermann Scheer und Andrea Ypsilanti vertreten, hält Clement für “illusorisch” und “eine Gefahr für den Industriestandort Deutschland”. Nicht “Wille und Vorstellung” dürfe die Energiepolitik bestimmen, sondern die “Fakten”, forderte Clement. Selbst nahm es der frühere Wirtschaftsminister mit den Fakten hingegen nicht so genau. Den Anteil der Atomkraft an der Stromerzeugung, der 2007 nur noch bei 22 Prozent lag, bezifferte Clement auf satte 30 Prozent. Die erneuerbaren Energien sah er hingegen bei 10 Prozent – obwohl im vergangenen Jahr mehr als 14 Prozent des deutschen Stroms regenerativ erzeugt wurden. Ähnlich realistisch waren auch Clements Zukunftserwartungen:
Bis 2020 würden Erneuerbare höchstens 20 Prozent des Stroms erzeugen, prophezeite der Minister – die Branche selbst geht hingegen von mindestens 30, eher 35 Prozent aus. Hoch im Kurs stand bei der Tagung in Berlin das Argument, dass die Atomkraft jenseits der Grenzen boome. “Deutschland isoliert sich in Europa und weltweit völlig mit seiner Kernenergiepolitik”, erklärte der Präsident des Atomforums, Walter Hohlefelder. Auch Clement betonte, dass weltweit 22 AKW im Bau und 40 in der Planung seien. Bei der Konferenz selbst konnte kein Widerspruch aufkommen, denn Atomkritiker waren nicht geladen. Nur von außerhalb gab es Kritik: “Die ‘Renaissance der Atomenergie’ findet auch international nicht statt”, erklärte BUND-Atomexpertin Renate Backhaus. Während in Europa derzeit nur zwei AKW gebaut würden, seien allein 2006 europaweit acht Reaktoren stillgelegt worden. Neubaupläne wie in Großbritannien würden nur umgesetzt, wenn es staatliche Zuschüsse gebe. Und nützen werde es wenig, sagte Backhaus: “Mit extrem hohem finanziellen Aufwand kann mit Atomkraftwerken lediglich ein minimaler Klimaeffekt erzielt werden.” Auch Umweltminister Sigmar Gabriel reagierte verärgert auf Clements Auftritt. Indem dieser nach dem Ende seiner bezahlten Tätigkeit als Politiker nun alles in Frage stelle, was er zuvor selbst zu verantworten hatte, lasse er Zweifel an der Ernsthaftigkeit seiner politischen Überzeugungen aufkommen, sagte Gabriel: “Mit welchem Meinungswandel wird er uns morgen überraschen?” Clement war schon zuvor innerparteilich scharf kritisiert worden, als er vor der Wahl in Hessen mit Verweis auf Ypsilantis Energiepolitik davor gewarnt hatte, SPD zu wählen.
Quelle: taz
Anmerkung: Ohne Stab und ohne fachliche Zuarbeit mit Fakten wird man halt leicht Opfer seiner Vorurteile.
Blüm wiederholte darin die Vorwürfe, die er in der vergangenen Woche in einem vielbeachteten Beitrag für die Wochenzeitung “Die Zeit” erhoben hatte. “Mit Hilfe der privaten Ergänzung die Rentenversicherung ramponieren und dann die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, dass die Rente sinkt. Das habt ihr doch gewusst”, kritisierte der 72-jährige CDU-Politiker. Für ihn verkomme die Diskussion um die Rentenversicherungsbeiträge “zu einer Art von Volksverdummung”, sagte Blüm mit Blick auf die Entlastung von Arbeitgebern und die zusätzliche Belastung von Arbeitnehmern durch die Riester-Rente. Unterstützung erhielt Blüm vom Ökonomen und Berater mehrerer früherer SPD-Kanzler, Albrecht Müller. Die derzeitige Rentenpolitik nütze den Finanzdienstleistern, aber nicht den Versicherten, sagte Müller. Er bezifferte das mögliche Umsatzplus von Banken und Versicherungen auf bis zu 16 Milliarden Euro pro Jahr. “Und mit 16 Milliarden kann man natürlich eine riesige Propaganda machen”, so Müller. Diese Propaganda müssten letztlich die Versicherten zahlen – oft mit zehn bis 20 Prozent ihrer Beiträge”, so “Plusminus”. Dagegen fielen in der gesetzlichen Rentenversicherung nur 1,5 Prozent Verwaltungs- und Verfahrenskosten an.
Quelle: Ihre Vorsorge
Anmerkung: In der Schweiz gelten offenbar andere ökonomische Gesetze als in Deutschland, dort stärken höherer Löhne den privaten Konsum, bei uns setzen die Experten angesichts einer rückläufigen Weltkonjunktur zwar auch auf die Binnennachfrage, aber sie verlangen gleichzeitig niedrige Löhne.
Diese Ehrlichkeit ist erfreulich. Damit gibt der Bankchef erstmals zu, was Kritiker schon lange behaupten: Die Deutsche Bank ist ein großer Hedgefonds, ein Zocker an den Kapitalmärkten. Und damit dürfen endlich auch alle Kapitalmarkttheoretiker aufatmen. Denn ihre Theorie stimmt nur, wenn die hohen Eigenkapitalrenditen weit jenseits der Norm mit einem entsprechend hohen Risiko erkauft werden.
Quelle: FR
Anmerkung Orlando Pascheit: Nur daß der Vater des Erfolgs nicht der fantastische Josef Ackerman ist, sondern Anshu Jain, der an der Spitze des Geschäftsbereichs „Global Markets“ in London steht, in dem unter anderem der Handel mit Aktien, Anleihen und vor allem das Geschäft mit komplizierten neuen Finanzprodukten betrieben wird. Er dürfte auch auf das Dreifache von Ackermanns Bezügen kommen. Er steht seit einigen Jahren auf Platz der vom Magazin Financial News erstellten Liste der “100 Most Influential People” im europäischen Kapitalmarkt.
Anmerkung: Diesen Hinweis auf eine zurückliegende Sendung hat uns eine Leserin als Reaktion auf unseren Beitrag „Was ändert das Gentechnik-Gesetz?“ zukommen lassen. Er belegt, dass die Patentierung und die Beutelschneiderei von Monsanto nicht nur bei der Pflanzen- sondern auch bei der Tierzucht voran schreiten.
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