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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages II
Datum: 10. Juli 2015 um 16:09 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (WL/AM/AT)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung WL: Nicht nur in Brüssel auch in Griechenland wird es dieses Wochenende dramatisch. Es gibt innerhalb der Regierungspartei Syriza, der Fraktion, als auch innerhalb der Regierung Widerstand gegen die in Brüssel vorgelegten Vorschläge. Die Frage wird auch sein, was passiert im griechischen Parlament. Wenn man die Vorschläge mit dem Verhandlungsstand vor dem Referendum vergleicht, so ist schwer zu erkennen, worin die Verbesserungen für die griechische Seite bestehen sollten.Das ist für die Griechen, die mit Nein gestimmt haben, schwer vermittelbar. Wenn aber auch noch diese Vorschläge abgelehnt von der Euro-Gruppe abgelehnt werden, dann wird völlig klar, dass es gar nicht um die Sache geht, sondern nur ein Exempel statuiert werden soll. Vor allem Deutschland vertritt nach wie vor eine harte Linie.
dazu: Michael Aggelidis (Mitglied des Landesvorstandes NRW der Partei Die Linke) via Facebook
Soeben mit einem Top-Genossen von Syriza gesprochen: es gebe nichts zu beschönigen. Dieses Papier sei das Ergebnis einer brutalen Erpressungspolitik der Troika. Wir hatten die Wahl zwischen einer schnellen Massenverelendung ab Montag, einem totalen Kollaps der Wirtschaft oder der Akzeptanz des Diktats, ein wenig aufgehübscht durch den französischen Einfluss. Diese Entscheidung sei – egal wie sie ausfiele – eine Katastrophe Noch sei nicht klar, wie Syriza als Partei damit umgehe. Auch habe T. gesagt, entweder wir tragen das alle gemeinsam oder wir treten alle zurück. Mit diesem Tag sei EU- Europa nicht mehr dasselbe, es sei ein undemokratisches Gebäude, dass nunmehr mit anderen Augen gesehen werden müsse. Die Linke europaweit müsse ab heute eine andere Herangehensweise entwickeln.
Quelle: Facebook
Die Schuldentragsfähigkeitsanalyse des IWF geht zudem davon aus, dass der griechische Staat langfristig 6,25% Zinsen zahlen muss….
Quelle: Sven Giegold
dazu eine Anmerkung unseres Lesers F.-J.S: Am 9. Juli hat Manfred Weber, CSU-Europaabgeordneter, in der ZDF-Sendung von Frau Illner (ab Minute 56) einen erhellenden Beitrag geleistet.
“Am Schluss wird Vernunft siegen, am Schluss werden wir uns zusammensetzen und werden diskutieren.
Wenn die Konditionalität bestätigt ist, und wenn wir den Beweis haben, dass wir dann, vielleicht mit einer Regierungsumbildung. Es wird diskutiert, dass meine Partei, die Neo Demokratia, in die Regierung wieder mit einsteigt. Vielleicht machen wir die proeuropäischen Kräfte, die für dieses Programm werben, vielleicht holt man die zusammen. Und dann kann man auch wieder Vertrauen investieren. Für dieses Vertrauen, sag ich heute, da ist noch viel zu leisten. Am Ende liegt nur ein Papier, dass wir dann erst Mal beurteilen müssen und leider ist die Zeit fürs Netz (??) sehr sehr eng.”
So deutlich, wie von Manfred Weber, habe ich noch nicht gehört, dass Abgeordnete des Europaparlaments eine Regierungsumbildung in Athen unter Beteiligung der Neo Demokratia betreiben wollen, um aus ihrer Sicht die Vorbedingung für eine weitere Unterstützung von Griechenland zu schaffen.
Ergänzende Anmerkung AT: Das passt zu Schäubles „Just do it“- Gerede. Beide wollen Syriza um jeden Preis scheitern sehen. Das ist die eigentliche Bedingungen, die Berlin erfüllt sehen will.
Anmerkung Albrecht Müller: Zur Nachahmung empfohlen!
Anmerkung: Unser Leser R.B. hat dem Kommentator Andrian Kreye folgenden Leserbrief geschrieben: Ich könnte Ihrer Analyse leichter folgen, wenn ich in den letzten Jahren etwas Ähnliches von Ihnen über die vielen ‘Wissenschaftler’ gelesen hätte, die sich vor den Karren der INSM haben spannen lassen. Ein Blick auf die Botschafter und das Kuratorium der INSM wird Ihnen sicher Ansporn sein, auch hierzu eine Analyse zu schreiben.Mit der Hoffnung, eine solche bald lesen zu dürfen verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.
dazu: Griechenland: Es geht auch um unsere Zukunft
Ein Grexit löst keine Probleme – weder für Griechenland noch für die EU. Im Gegenteil, die Folgen wären auch für Deutschland dramatisch, schreibt der DGB-klartext. 60 bis 80 Millionen Euro stehen auf dem Spiel, für das Finanzsystem und die Realwirtschaft sind deutliche negative Auswirkungen nicht ausgeschlossen.
Quelle: DGB
Hinweis: Die Studie bezieht sich nur auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Minijobber und Auszubildende sind in ihr nicht berücksichtigt.
Initiiert u.a. von Frank Bsirske ver.di (noch nicht im Netz)
dazu: SPD traut sich (leise) Kritik an BAYER
Der Oberbürgermeister-Kandidat der SPD in Leverkusen, Uwe Richrath, hat das Unternehmen BAYER wegen seiner Konzern-Steuerpolitik kritisiert. Die Weltfirma beteilige sich in Leverkusen „sehr wenig“ am lokalen Gewerbesteuer-Aufkommen, so Richrath gestern auf einer Wahlkampfveranstaltung.
Auch NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans erlaubte sich leise Kritik: „Ich erwarte schon, dass sich ein Unternehmen seiner Standort-Verantwortung bewusst ist“. Dass eine Stadt wie Leverkusen „mit der Weltmarke BAYER aus dem Stärkungspakt gestützt werden muss – das glaubt erst mal keiner“, so der Minister. Aber es sei nun mal so, dass weltweit agierende Konzerne eine Armada von Spezialisten bezahlen, „die daran arbeiten, dass die Steuerbelastung nicht so hoch ist“.
Quelle: CBG Network
Anmerkung Albrecht Müller: Der Autor dieses Beitrags, Uli Gellermann, schickte zur Unterfütterung des Hinweises auf seinen Text in der Rationalgalerie noch eine Reihe von Links:
Lust auf neuen Weltkrieg?
USA provozieren erneut militärische Reaktion Russlands: Bei einem NATO-Manöver in Lettland hat ein B-52-Bomber der US- Air Force einen atomaren Erstschlag gegen Russland simuliert und zu diesem Zweck in unmittelbarer Nähe zur russischen Grenze mehrere „atomare Übungsbomben“ abgeworfen.
Quelle: # Non Profit News #
Poroschenko warnt vor griechischem Virus
Der ukrainische Präsident kritisiert die Werchowna Rada wegen eines “populistischen” Kreditgesetzes. Ein weiterer Rada-Beschluss macht die Stationierung von Atomwaffen in der Ukraine möglich.
Quelle: Telepolis
Poroschenko kämpft an allen Fronten
Der ukrainische Präsident Poroschenko hat Ärger: Das Kabinett bröckelt, sein Fraktionschef schmeißt hin und ein Atomwaffen-Gesetz sorgt für Verwirrung.
Quelle: SZ
Finanzhilfen für die Ukraine: Russisches Roulette vor dem Abgrund
Der Internationale Währungsfonds (IWF), die EU, Deutschland und die Vereinigten Staaten haben sich zusammengetan, um das Land, das nach einer russischen Militärintervention ums Überleben kämpft, über Wasser zu halten. Im März haben sie ein Paket aus vierzig Milliarden Dollar an Krediten und Schuldenerleichterungen geschnürt: 17,5 Milliarden vom IWF, 7,5 von bilateralen Gebern und 15,3 Milliarden durch Umstrukturierung ukrainischer Schulden bei privaten Gläubigern.
Ohne den Westen wäre die Ukraine pleite
Das Geld ist dringend nötig, denn nach der russischen Invasion vor einem Jahr ist die Wirtschaft in Turbulenzen geraten. Der Krieg kostet nach Kiewer Angaben fünf Millionen Dollar pro Tag, der früher dominierende Export nach Russland ist auf ein Drittel gesunken, und die Investitionen bleiben aus. Das Bruttoinlandsprodukt wird dem IWF zufolge 2015 um neun Prozent schrumpfen, die Arbeitslosigkeit steigt. Ohne Hilfe aus dem Westen wäre die Ukraine längst pleite.Am 12. Juni durchschlug Christine Lagarde, die Generaldirektorin des Fonds, den Knoten: „Falls keine Einigung mit den privaten Gläubigern erreicht wird“, teilte sie mit, „und wenn das Land zu dem Schluss kommt, dass es seine Schulden nicht bedienen kann, ist der Fonds in der Lage, (weitere) Anleihen an die Ukraine auszugeben.“
Quelle: FAZ
Anmerkung AM: Zum Abschluss und zur Abrundung des Themas Ukraine, Russland, USA, Krieg und Frieden – ein altes immer noch hochaktuelles Stück von:
Hagen Rether 2014: Alles Nordkorea…!? Oder was..?
Quelle: YouTube
siehe dazu: Machtkampf in Mazedonien
Was hat die aktuelle politische Krise in der Republik Mazedonien mit der Konfrontation zwischen Russland und dem Westen zu tun? Das national-konservative Regime des fragilen multiethnischen Staats wird gegenwärtig von den Enthüllungen des Chefs der sozialdemokratischen Opposition, Zoran Zaev, erschüttert. Geheime Mitschnitte belegen, in welchem Ausmaß Ministerpräsident Nikola Gruevski und seine Umgebung die Korruption auf höchster Ebene organisieren, Justiz und Medien überwachen und das ganze Land aussaugen.
Die Herkunft dieser Mitschnitte sorgt zusätzlich für Diskussionen…
Quelle: Jean-Arnault Derens und Laurent Geslin in Le Monde diplomatique
Hinweis: Die Juli-Printausgabe von Le Monde diplomatique heute auch als Beilage zur taz.
dazu: Widersprüche deutscher Erinnerung
Der kritische Umgang mit der eigenen Vergangenheit, das schonungslose Aufdecken der dunklen Seiten der eigenen Geschichte, gehörte zum Staatsverständnis Deutschlands nach 1945. Es war in vielerlei Hinsicht so etwas wie die Wiedereintrittskarte in den Kreis der ‚zivilisierten‘ Nationen nach den ungeheuerlichen Verbrechen des ‚Dritten Reiches‘. […]
Ganz anders geht Deutschland mit seiner kolonialen Vergangenheit um. Es ist beschämend, dass es der deutschen Politik wie der breiten deutschen Öffentlichkeit nicht gelingt, einen ähnlich mutigen Schritt in Bezug auf Deutschlands koloniale Vergangenheit zu tun. Seit Jahren liegt die historische Evidenz auf dem Tisch, dass das Deutsche Reich im damaligen Südwestafrika, dem heutigen Namibia, den ersten Genozid des 20. Jahrhunderts verübte (1904-1908).
Quelle: taz
Quelle: 9gag
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