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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Bundesfinanzminister förderte den unanständigen Kreditverkauf zulasten der Darlehnsnehmer.
Datum: 26. September 2007 um 8:17 Uhr
Rubrik: Finanzkrise, Lobbyismus und politische Korruption, Medien und Medienanalyse
Verantwortlich: Albrecht Müller
Am 17. August 2007 konnten Sie in den NachDenkSeiten lesen: „Die Blase – das Werk von Kriminellen, kriminellen Vereinigungen und Hehlern.“ Es ging dabei vor allem um die Bündelung von unsicheren Hypothekenkrediten in den USA und den Weiterverkauf dieser Forderungen. Inzwischen haben diese sittenwidrigen Geschäfte unser Land erreicht. Professor Dr. jur Karl-Joachim Schmelz hat in einer Stellungnahme für ein Fachgespräch des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages den Komplex analysiert und uns diese sehr lesenswerte Stellungnahme [PDF – 248 KB] zur Verfügung gestellt. Meine harte Bewertung vom 17. August hält dieser Kenner der Zusammenhänge und der realen Vorgänge für „sehr untertrieben“.
Hier bahnt sich ein weiterer Rieseskandal an. Er ist auch die Folge einer engen Verfilzung unsere politischen Spitzen mit der nationalen und internationalen Finanzindustrie.
Ich hatte übrigens erwartet, dass sich einige Medien aufgrund unseres Tagebucheintrag vom 17. August auf das Thema stürzen. Das war eine eitle Hoffnung, aber immerhin hat plus minus am 18. September den Finger in die Wunde gelegt. Siehe unten.
Ich empfehle allen Interessierten, die Stellungnahme von Professor Schmelz vollständig zu lesen. Ein paar kurze Hinweise zum Inhalt:
Man kann davon ausgehen dass die Bundesregierung ganz wesentlich dazu beigetragen hat, unzählige Menschen und Familien ins Unglück zu stürzen.
Und hier noch der Hinweis auf die Sendung von plus minus/BR:
Kreditverkauf
Wie Banken ihre Kunden verkaufen
BR, Dienstag, 18. September 2007
Für Lutz Thedens bahnt sich vergangenen Freitag in Negernbötel bei Bad Segeberg eine Katastrophe an: Soeben hat er einen Brief vom Amtsgericht erhalten. Darin heißt es, die Zwangsversteigerung sei angeordnet, die Zwangsverwaltung bestellt. Es geht um das Haus, das ihm und seiner Schwester Kathie Thedens gehört, dass sie mit ihren Familien, der Mutter sowie zehn Mietern und deren Angehörigen bewohnen. Lutz Thedens ist fassungslos: “Das wäre eine absolute Tragödie für uns alle, weil das, was wir letztlich als Erbe bekommen haben, man würde uns alles nehmen.”Weil sie die Darlehensraten wegen sinkender Mieten nicht mehr in voller Höhe zahlen konnten, boten er und seine Schwester der Sparkasse Südholstein die Ablösung ihrer Schulden in Höhe von 1.090.000 Euro an. Am 15. August 2006 boten sie 1.025.000 Euro, also nur 65.000 Euro, knapp sechs Prozent weniger, als die Gesamtsumme. Doch die Sparkasse lehnte das Angebot ab. Was sich damals in der Abteilung Immobilienfinanzierung der Sparkasse Südholstein abspielte, die ein ganzes Paket von Darlehen in Höhe von 127 Mio. Euro loswerden wollte, darüber wissen die Thedens nichts.
Quelle: ARD – Plusminus
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