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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 22. Juni 2015 um 9:38 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Jens Berger
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (CR/WL/JB)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Dazu: Truth Committee on Public Debt
In June 2015 Greece stands at a crossroads of choosing between furthering the failed macroeconomic adjustment programmemes imposed by the creditors or making a real change to break the chains of debt. Five years since the economic adjustment programmemes began, the country remains deeply cemented in an economic, social, democratic and ecological crisis. The black box of debt has remained closed, and until a few months ago no authority, Greek or international, had sought to bring to light the truth about how and why Greece was subjected to the Troika regime. The debt, in the name of which nothing has been spared, remains the rule through which neoliberal adjustment is imposed, and the deepest and longest recession experienced in Europe during peacetime.
There is an immediate democratic need and social responsibility to address a range of legal, social and economic issues that demand proper consideration. In response, the President of the Hellenic Parliament established the Truth Committee on Public Debt (Debt Truth Committee) in April 2015, mandating the investigation into the creation and the increase of public debt, the way and reasons for which debt was contracted, and the impact that the conditionalities attached to the loans have had on the economy and the population. The Truth Committee has a mandate to raise awareness of issues pertaining to the Greek debt, both domestically and internationally, and to
formulate arguments and options concerning the cancellation of the debt.
Quelle: attac [PDF – 1.1 MB]
Anmerkung C.R.: Und hier ist der Beschluss des SPD-Parteikonvents: Einführung einer Speicherpflicht und Höchstspeicherfrist für Verkehrsdaten im Einklang mit Datenschutz und Grundrechten.
Dazu auch: Feigheit geht vor Freiheit
Justizminister Heiko Maas war einmal ein entschiedener Gegner der Vorratsdatenspeicherung. Jetzt hat er seine SPD dazu gebracht, für das Gesetz zu stimmen. Seine Argumentation ist entlarvend.
Bei Twitter sind von Maas zum Beispiel folgende Daten gespeichert, in einem Tweet vom Dezember 2014, Thema Vorratsdatenspeicherung: “#VDS lehne ich entschieden ab – verstößt gg Recht auf Privatheit u Datenschutz.” Eine klare Aussage.
Beim SPD-Parteikonvent hat sich Maas jetzt, genau wie ihm das von seinem Parteichef aufgetragen worden war, wieder entschieden geäußert. Diesmal aber für die VDS.
“Die Entscheidung über dieses Gesetz ist keine Grundsatzentscheidung über die digitale Freiheit in Deutschland”, sagte er – und ergänzte, dass er früher zwar ein bisschen anders über das Thema gedacht habe, sich aber damals schon gefragt habe, ob er seine skeptische Position hätte halten können, wenn es einen Terroranschlag in Deutschland gegeben hätte. (…)
Diese Bemerkung spiegelt die argumentative Kläglichkeit und die Feigheit vieler wider, die seit Jahren für die Vorratsdatenspeicherung kämpfen. Denn was bedeutet dieser Gedankengang im Umkehrschluss? Wenn jetzt ein Terroranschlag passiert in Deutschland, trotz VDS – was dann? Kann man dann als Justizminister sagen: “Wir haben doch getan, was wir konnten?” Nämlich das Kommunikationsverhalten aller Deutschen und die Bewegungen aller Handynutzer permanent aufzeichnen lassen, vorsichtshalber?
Fakt ist, dass mithilfe von auf Vorrat gespeicherten Daten noch kein Terroranschlag verhindert werden konnte. Nicht in Frankreich, wo eine Vorratsdatenspeicherung längst installiert ist, und nicht in den USA, wo die NSA Telekommunikationsdaten sogar noch viel länger speichert, als es der hiesige Gesetzentwurf nun vorsieht.
Quelle: Spiegel Online
Anmerkung unseres Lesers G.H.: Im Januar war die Marschrichtung von SPON noch eine ganz andere. Unter dem Eindruck des Pariser Attentats durfte der Demagoge Fleischhauer die sofortige Einführung der VDS fordern, ganz entgegen dem Geist der Opfer von Charlie Hebdo. Aber so kommt’s halt jetzt, mit Hilfe der SPD.
Und: Rebellion à la SPD
Die SPD-Spitze bot alles auf, um die Basisrevolte tot zu treten, die sich in über 100 Änderungsanträgen kritischer Bezirksverbände ankündigte. Die Spitzengenossen argumentierten, schmeichelten und drohten.
Das Präsidium ergänzte den Initiativantrag zur Vorratsdatenspeicherung mit dem Wunsch nach einer strengen Kontrolle von Unternehmen auf EU-Ebene. Eine Beruhigungspille, mehr nicht, schließlich wird ein Stück Papier aus dem SPD-Vorstand internationale Konzerne wie Facebook nicht wirklich beeindrucken. Auch intern wurde Druck gemacht. Prominente SPDler nordeten Kritiker in Einzelgesprächen ein. Chefs von Landesverbänden, die als unsicher galten, wurden in internen Runden nach dem Stimmverhalten gefragt: „Kannst du für deine Delegierten garantieren?“
Und dann wäre da ja noch Heiko Maas, die tragische Figur im SPD-Drama um die Vorratsdatenspeicherung. Er war der Wegbereiter für den Sieg Gabriels. Vor wenigen Monaten noch zog er als erklärter Gegner des Projekts durch die Lande, bis ihn sein Parteichef öffentlich zurechtwies und damit düpierte. Maas handelte einen Kompromiss mit der Union aus. Von der Demütigung und den inneren Zweifeln lässt er sich nichts anmerken, als er ans Mikrophon tritt.
Quelle: Ulrich Schulte in der taz
Anmerkung WL: Vorratsdatenspeicherung, Griechenland, Flüchtlingspolitik, Maut, Betreuungsgeld, Privatisierung, NSA – BND, Drohnen, Russland, Ukraine, Streikrecht, TTIP usw. usf.
Gibt es überhaupt noch ein Thema, bei dem sich die SPD von der CDU unterscheidet und wo Gabriel nicht Merkel hinterherläuft. Da kann man gleich das Original wählen, statt eine billige Kopie. Gabriel macht die SPD nicht nur zur Splitterpartei, sondern schon jetzt zum billigen Jakob eine Großen Koalition 2017.
Kein Wunder verliert die SPD auch immer mehr Mitglieder und liegt mit 451.543 Mitgliedern hinter der CDU.
Anmerkung C.R.: Herr Gabriel scheint eine blühende Fantasie zu besitzen, was den Anwendungsbereich und den Nutzen einer Vorratsdatenspeicherung angeht.
Wenn er sich allerdings für die Transparenz auch der telefonischen Verbindungen der Volksvertreterschaft einsetzen möchte, wäre das zu begrüßen.
Siehe auch: Europa. Anders. Machen.
10.000 demonstrieren in Berlin für ein anderes Europa / Nein zu Abschottung vor Flüchtlingen und zu Kürzungsprogrammen für Griechenland.
Quelle: Europa anders machen
Dazu: Jakob Augstein – “Europa anders machen”
Für interessierte Freitags-Leser/innen hier seine Rede anlässlich des “Weltflüchtingstags” in Berlin-Kreuzberg gestern gehalten.
Quelle: der Freitag
Anmerkung J.K.: Ach nee, es darf gelacht werden. Gabriel zweifelt am TTIP. Vor ein paar Wochen klang das noch anders. Mal sehen welche Meinung Gabriel nach den folgenden vier Wochen dazu hat?
Ergänzende Anmerkung C.R.: Ein weiterer Beleg für die Flexibilität des derzeitigen SPD-Bundesvorsitzenden. Er sieht wohl insbesondere wegen der klaren Position des DGB seine Felle davon schwimmen.
Ergänzende Anmerkung JB: Gabriels „Zweifel“ könnten auch damit zu tun haben, dass TTIP durch den US-Kongress auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wurde und ein Politprofi wie Garbriel erkannt hat, dass es sich noch nicht lohnt, klar Position zu beziehen. TTIP wird wohl erst einmal eine Pause einlegen. Im Herbst 2016 werden in den USA der Präsident und Teile des Senats und des Kongresses neu gewählt und 2017 stehen dann die Bundestagswahlen an. Bis dahin haben die Arbeitsgruppen viel Zeit, TTIP im Hintergrund vorzubereiten. Und dass nach den Bundestagswahlen das Abkommen zumindest von deutscher Seite unterschrieben wird, kann kaum bezweifelt werden. Die größten „Gefahren“ lauern eher in den USA.
Anmerkung C.R.: Und hier ist Das Manuskript zum Feature [PDF – 217 KB].
Anmerkung C.R.: Bitte lesen Sie zur Situation in Deutschland erneut unseren Hinweis Arbeitsvolumen wieder leicht gestiegen und insbesondere die Anmerkung von Wolfgang Lieb.
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Die Diagnose von Manuela Schwesig – befristete Arbeitsverträge und krasse Arbeitszeiten behindern oder verhindern Familiengründungen – finde ich sehr plausibel. Jetzt müßte man Schwesig vielleicht noch erzählen, wer die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen eingeführt hat und heute noch stolz darauf ist (die SPD), daß man schlimme Zustände durch Gesetze ändern kann und daß manche Politiker – z. B. die in einer Bundesregierung – beim Ändern von Gesetzen besonders große Einflußmöglichkeiten haben. Vielleicht, vielleicht unternimmt sie dann etwas gegen diese unhaltbaren Zustände – oder will sie nur weiterjammern?
Anmerkung JB: Frau Schwesig kommt sich wahrscheinlich fürchterlich progressiv vor, wenn sie die Frage nach dem Kinderwunsch auf die prekären Arbeitsverhältnisse der Frauen reduziert. In der Realität wird der Kinderwunsch aber immer noch von Frau und Mann getroffen und Männer sind ebenfalls Opfer der fehlgeleiteten Politik, die Schwesig anspricht und die ihre Partei nach wie vor vertritt. Aber wenn man in der heutigen politischen Gemengelage dieses Thema nur auf den Tisch bekommt, wenn über das „Frauen-Ticket“ argumentiert, dann sei dem halt so.
Passend dazu: Junge Union will Sonderabgabe für Kinderlose
Die Junge Union will Familien besserstellen: Eltern sollen 1.000 Euro Startgeld für ein Baby erhalten und Steuerentlastungen an die Zahl der Kinder gekoppelt sein.
Die Junge Union (JU) fordert von der CDU einen Kurswechsel in der Renten- und Familienpolitik. Die Jugendorganisation der CDU will unter anderem eine Sonderabgabe für Kinderlose, ein 1.000-Euro-Starterpaket für jedes neugeborene Kind und eine automatische Erhöhung des Renteneintrittsalters, wie die Süddeutsche Zeitung am Samstag berichtete. “Wir empfehlen Griechenland und allen anderen EU-Staaten, das Renteneintrittsalter zu erhöhen, aber in Deutschland haben wir es gesenkt”, sagte JU-Chef Paul Ziemiak der Zeitung. Die Jugendorganisation wolle mehr tun, als nur über den demografischen Wandel zu sprechen.
Der JU-Chef forderte eine grundlegende Änderung des Rentensystems: “Es muss eine Verknüpfung zwischen Renteneintrittsalter und Lebenserwartung geben.” Wenn die Lebenserwartung steige, verlängere sich auch die Bezugsdauer der Rente, ohne dass die Versicherten dafür höhere Beiträge eingezahlt hätten. Dies müsse die CDU ändern.
Quelle: Zeit Online
Anmerkung C.R.: Die Junge Union hat offenbar zu oft „Prof. Unsinn“ aus München gelesen bzw. zugehört.
Die NachDenkSeiten haben auf Ifo-Chef Sinn: Zwangssparen für Kinderlose mit einer Anmerkung hingewiesen.
Dazu: Sanktionen gegen Russen wirkungslos?
Die EU-Sanktionen gegen russische Privatpersonen haben offenbar nicht die erhoffte Wirkung. Einem Bericht zufolge wurden in mehreren Staaten gar keine Vermögen beschlagnahmt, in anderen Ländern sind die Summen minimal.
Das Einfrieren von Vermögen russischer Privatpersonen als Teil der EU-Sanktionen gegen das Land ist laut einem Zeitungsbericht fast wirkungslos. In mindestens neun der 28 EU-Mitgliedstaaten seien keinerlei Vermögenswerte von Individuen, Unternehmen und Organisationen auf der EU-Sanktionsliste eingefroren oder beschlagnahmt worden. Das ergaben Recherchen der europäischen Zeitungsallianz Lena, zu der auch “Die Welt” gehört.
Demnach teilten Spanien, Malta, Finnland, Kroatien, Slowenien, Slowakei, Ungarn, Irland und Litauen auf Anfrage mit, dass es keinerlei Meldungen über beschlagnahmte Vermögen gebe. Außerdem seien in den meisten anderen Ländern mit Ausnahme Italiens die Beträge sehr gering.
So betrage die Summe gesperrter Ressourcen in Schweden gerade einmal 200 Euro. In Zypern, ein bei Russen besonders beliebtes EU-Land, seien es unter 120.000 Euro. In Deutschland wurden nach Informationen des Recherchenetzwerks 124.346 Euro eingefroren.
Quelle: tagesschau.de
Anmerkung C.R.: Die NachDenkSeiten haben frühzeitig auf die Gefahren durch die Sanktionen gegen Russland verwiesen, sie für kontraproduktiv gehalten und auf entsprechende Informationen hingewiesen – z. B. hier: “Ich halte das für hochgefährlich”
Anmerkung unseres Lesers U.D.: Wenn ein regierungstreues Medium, wie “Bild am Sonntag” diese Meldung verbreitet, mit dem Hinweis auf Überlegungen die Spionageaktivitäten der USA von der BRD nach Polen zu verlagern, ist Vorsicht geboten. Die USA wollen mit allen Mitteln verhindern, das ihre Wirtschaftsspionage in Europa offen gelegt wird. Sollte die Bundesregierung auf die “Vorwände” der USA eingehen, wäre auch ohne Kenntnisse der Geheimabsprachen sichtbar, dass Deutschland nur begrenzt souverän ist und weniger Rechte hat, als jeder Staat in den USA.
Ergänzende Anmerkung WL: Schon beim No-Spy-Abkommen ließ die amerikanische Regierung die Bundesregierung und die Kanzlerin als Lügner dastehen. Nun wollte die Regierung die Einsicht in die Selektorenliste mittels eines Sonderermittlers. Hat die Bundesregierung auch diesen Vorschlag ohne Zustimmung der USA gemacht, dann ist das entweder dilettantisch oder sie versuchte das Parlament und die Öffentlichkeit ein weiteres Mal zu täuschen. Man darf gespannt sein, welche Lügengeschichte uns die Regierung jetzt auftischt, nachdem auch der Trick mit dem Sonderermittler aufgeflogen ist.
Interessant ist ferner, dass es laut Bild am Sonntag seit 2002 eine Vereinbarung zwischen Deutschland und den USA geben soll, wonach solche Daten niemals öffentlich gemacht werden dürfen. Das war also in der Regierungszeit von Rot-Grün.
Schwarz, Rot und Grün haben hier also Dreck am Stecken, kein Wunder, dass dieser Skandal unter den Teppich gekehrt wird.
Das wäre doch nun wirklich einmal ein Fall, wo die Medien ihre Wächterrolle wahrnehmen könnten.
Dazu: Lammert über Spionagelisten: “Die Regierung ist kein Vormund des Parlaments”
Eine einzige Person soll die streng geheimen Spionagelisten der USA sichten. Wird das Parlament dabei übergangen? Die Opposition zieht deshalb vor Gericht. Jetzt meldet sogar Bundestagspräsident Lammert neue Bedenken an.
Man muss sich klar machen, worum es im Streit um die streng geheimen US-Spähziele wirklich geht: Angela Merkels Regierung verfolgt ein bestimmtes Interesse (Geheimdienstdetails und das Verhältnis zu den USA schützen). Das Parlament, konkret der NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags, hat ein anderes Interesse (Aufklärung der Geheimdienstaffäre). Beim Thema Spionage prallen diese Interessen so hart aufeinander wie lange nicht mehr.
Denn werden die Spählisten öffentlich, ist die enge Kooperation zwischen Deutschland und den USA ramponiert. Ganz unter Verschluss halten kann man sie aber auch nicht. Zehntausende aufgeführte E-Mails oder Handynummern könnten Aufschluss über illegale Spionage geben.
Welches Interesse wiegt also schwerer – das der Bundesregierung oder das des Parlaments?
Vermitteln soll jetzt eine Vertrauensperson, die quasi als Ein-Mann-Kommando Einblick in die sogenannten Selektorenlisten bekommt. Ein Name steht noch nicht fest, die Entscheidung dazu fiel in dieser Woche.
Quelle: Spiegel Online
Anmerkung unseres Lesers U.D.: “Denn werden die Spählisten öffentlich, ist die enge Kooperation zwischen Deutschland und den USA ramponiert.” – nicht nur die “Kooperation” mit den USA ist dann “ramponiert”:
Die Mehrheit der Bürger würden dann erkennen müssen, das Merkel gegen ihren Amtseid verstößt und nicht das Wohl des deutschen Volkes im Auge hat, sondern nur ihre Macht erhalten will.
Ergänzende Anmerkung C.R.: Laut Art. 38 des Zusatzabkommens zum Nato-Truppenstatut, das auch Tätigkeiten von Geheimdiensten einschließt, sind Deutschlands Exekutive und Gerichte dazu verpflichtet, Sorge dafür zu tragen, kein US-Amtsgeheimnis preiszugeben. Das kann u.a. hier nachgelesen werden: Art. 38 NATO-TS ZAbk
Das bedeutet, auf deutschen Boden herrscht deutsches Recht. Aber dieses merkwürdige deutsche Recht schränkt die Souveränität Deutschlands ein und könnte die wenig aussagekräftige Wortakrobatik der Bundesregierung erklären.
Anmerkung C.R.: In diesem Zusammenhang sei an die Erläuterungen zur Charta der Grundrechte erinnert:
„So müssen die in der EMRK enthaltenen „Negativdefinitionen“ auch als Teil der Charta betrachtet werden:
Artikel 2 Absatz 2 EMRK:
„Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Gewaltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um
Und weiter:
„Ein Staat kann in seinem Recht die Todesstrafe für Taten vorsehen, die in Kriegszeiten oder bei unmittelbarer Kriegsgefahr begangen werden; diese Strafe darf nur in den Fällen, die im Recht vorgesehen sind, und in Übereinstimmung mit dessen Bestimmungen angewendet werden …“.
Die Erläuterungen sind offenbar nicht lediglich Regelungen für die Ausführungen des Gesetzes, sondern – und das ist unüblich – dem Gesetzestext gleichgestellt. So nachlesbar im Amtsblatt der Europäischen Union vom 14.12.2007.
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
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