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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 3. September 2007 um 9:20 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
(WL/KR)
Anmerkung: Die Frage ist allerdings, wer dieses Vermögen besitzt. Siehe NachDenkSeiten: “Bundesbank: Die Deutschen sind im Durchschnitt reicher geworden”
Anmerkung WL: Über die wissenschaftliche Kontroverse über den Klimawandel maße ich mir kein Urteil an. Wenn ich mir jedoch ansehe, wie sehr die Kanzlerin, der Umweltminister und auch andere Regierungsmitglieder die Klimapolitik in den Vordergrund rücken, so kann ich mich des Verdachts nicht erwehren, dass damit von der gescheiterten „Reformpolitik“, vom Abbau des Sozialstaates, von der Militärinterventionspolitik und dem Ausbau des Überwachungsstaates abgelenkt werden soll. Auf allen diesen Feldern wird der Regierungskurs von der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnt, deshalb kommt die Klimaproblematik, die von vielen Menschen als Bedrohung betrachtet wird, sehr gelegen, ein Politikfeld in den Vordergrund zu stellen, bei dem man verlorene Sympathien zurückgewinnen kann.
Interessant an der in dem Beitrag behandelten Kontroverse um den menschlichen Einfluss auf das Klima ist für allerdings, dass selbst über naturwissenschaftliche Befunde wie der Klimaveränderung offenbar interessengesteuerte Auseinandersetzungen geführt werden.
Um wie viel mehr können Wirtschaftsinteressen gesellschafts- oder wirtschaftswissenschaftliche Meinungen prägen. Zu Recht beklagt Rahmstorf, dass in den Medien sog. Klimaexperten auftreten, ohne dass deren Abhängigkeiten bzw. Zugehörigkeit zu Lobbyorganisationen für die Zuschauer erkennbar gemacht wird.
Die NachDenkSeiten haben im Zusammenhang mit der Demographiedebatte oder bei wirtschaftswissenschaftlichen Kontroversen unzählige Male auf solche als wissenschaftliche Experten auftretende Lobbyisten hingewiesen.
Zuletzt etwa am 30.07.07 anlässlich eines Beitrags von Professor Raffelhüschen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung über die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Pflegeversicherung.
Bemerkenswert ist, dass die FAZ nunmehr bei der Klimadebatte einen Beitrag abdruckt, der u.a. die Desinformation der Medien durch Lobby-Experten aufgreift. Darauf sollte die FAZ künftig auch bei gesellschaftspolitischen Themen achten.
Anmerkung WL: M.E. ist es noch schlimmer als Gerhard Bosch beschreibt: Die meisten Bachelor-Abschlüssse sind keine berufsbefähigenden Abschlüsse, weder für wissenschaftsbasierte noch für eine praktische berufliche Tätigkeit. Ich sehe daher auch die Tendenz, dass die Bachelor-Absolventen die Abiturienten als Bewerber für Ausbildungsberufe verdrängen werden. Zuerst wurden die Hauptschüler von den Abiturienten verdrängt, kommen erst einmal die Bachelor-Absolventen auf den Arbeitsmarkt, werden diese die Abiturienten verdrängen.
Hoch interessant ist auch der Hinweis von Gerhard Bosch, dass die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens nicht den Beruf wechseln und dass im Jahr 2004 82,2 Prozent der Facharbeiter eine ausbildungsadäquate Beschäftigung hatten. Das widerspricht diametral der These, dass heutzutage kaum noch jemand damit rechnen könne lebenslang in seinem erlernten Beruf arbeiten zu können.
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