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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: „Umstrittener“ Besuch des griechischen Ministerpräsidenten in Moskau
Datum: 8. April 2015 um 15:33 Uhr
Rubrik: Außen- und Sicherheitspolitik, Kampagnen/Tarnworte/Neusprech, Medienkritik
Verantwortlich: Albrecht Müller
So hieß es im Deutschlandfunk heute um 13:00 Uhr zu Beginn der Nachrichtensendung und dann noch einmal beim Übergang zur anschließenden Sendung. Ganz selbstverständlich und ohne An- und Abführung: umstrittener. Und dann wundern sich unsere Hauptmedien, dass ein paar wache Köpfe diese kaltblütige Propaganda nicht mehr mitmachen und auf den Foren der Meinungsbildungseliten Kritik üben. Offenbar haben die Hauptmacher der Propaganda nicht einmal mehr eine kleine Ahnung davon, wie eine demokratische Berichterstattung aussehen müsste. Selbstverständlich müsste über die Moskaureise eines griechischen Ministerpräsidenten ohne das zitierte Adjektiv berichtet werden und dann meinetwegen negativ kommentiert werden. Im konkreten Fall ist die unterschwellige negative Kommentierung auch die Folge der Kommentare, mit denen deutsche und ausländische, zum Beispiel ukrainische, Politiker den Besuch von Tsipras in Russland begleiten; ihr Grundtenor wird einfach in die Texte der Nachrichtensendungen übernommen. Albrecht Müller.
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Der sozialdemokratische Präsident des europäischen Parlaments Schulz zum Beispiel warnt den griechischen Ministerpräsidenten davor, die Einheit des Westens in Sachen Sanktionen zu gefährden. Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung Gernot Erler (SPD) warnt, er rät jedoch zugleich zu mehr Gelassenheit. Immerhin. Aber es wäre zu fragen: Warum erinnern sich nicht wenigstens die Sozialdemokraten daran, dass insbesondere sie es waren, die das Ende des Konfliktes zwischen West und Ost, auch zwischen Westen und Russland angestrebt und erreicht haben.
Das Konzept, daran muss man immer wieder erinnern, hieß: Abbau der Konfrontation und der Einsatz „vertrauensbildender Maßnahmen“, wie es in einer etwas holprigen Sprache hieß. Jetzt geschieht das Gegenteil: die Konfrontation wird wieder aufgebaut, die NATO rückt an die Grenzen Russlands heran und der Westen verhängt Sanktionen. Damit wird auch riskiert, dass sich die innenpolitische Lage in Russland verschärft, dass rechte Kräfte mehr Einfluss gewinnen, usw.
Insgesamt eine Politik ohne Konzeption, und die Medien machen alles mit.
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