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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 26. Februar 2015 um 8:25 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (RS/WL/AT)
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Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung unseres Lesers M.L.: Zum Teil erschreckende (unwissend oder böswillig wirkende) Kommentare.
Anmerkung RS: Offenbar haben viele Linke nicht ganz verstanden, was Syriza in dieser Phase eigentlich wollte, nämlich etwas Zeit, um die von ihr vorgesehenen Reformen in Gang zu bringen, aber mit genügend Flexibilität, etwas gegen die humanitäre Katastrophe zu machen und von Ramschverkäufe von öffentlichem Eigentum abzusehen. Das haben sie bekommen. Was sie nicht bekommen haben, waren der Schuldenschnitt und einen Zahlungsaufschub.
Während dieser Zeit will die Syriza Regierung einen Plan aushandeln, der es Griechenland ermöglicht, seine Schulden zu bedienen, seine Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen und den Menschen wieder eine Perspektive zu geben.
Sahra Wagenknecht scheint dies zu verstehen, aber offenbar tun das manche Parteigenossen nicht.
Wenn Die Linke nicht zustimmt, fällt sie Syriza tatsächlich in den Rücken.
Ergänzende Anmerkung JB: Es ist schade, dass Teile der Linken offenbar nicht über ihren Schatten springen können und den Kompromiss einer befreundeten Partei akzeptieren können, der gleichzeitig auch von der Bundestagsmehrheit befürwortet wird. Wenn morgen abgestimmt wird, müssten – gemäß dem Inhalt des Kompromisses und der eigenen Positionen – sich eigentlich CDU und CSU enthalten oder mit „nein“ stimmen und SPD, Grüne und(!) die Linke zustimmen. Und da wundere sich noch jemand über die Parteienverdrossenheit.
Dazu:
Dazu:
Aus der Antwort geht ferner hervor, dass im Juni 2014 insgesamt rund 779.000 Menschen in der Zeitarbeit beschäftigt waren. Das entspricht einem Anteil von 2,6 Prozent an allen sozialversicherungspflichtigen Jobs. Von Dezember 2013 bis November 2014 verzeichnete die BA rund 2,3 Millionen Abgänge arbeitsloser Personen in den ersten Arbeitsmarkt. Davon waren einen Monat später noch rund 1,9 Millionen Menschen in sozialversicherungspflichtiger Arbeit registriert und von diesen waren rund 325.000 und damit 17,4 Prozent in der Arbeitnehmerüberlassung tätig. BA und Jobcenter vermittelten rund 312.000 der 2,3 Millionen Stellen. Von diesen waren einen Monat später 30,7 Prozent in der Zeitarbeitsbranche registriert.
Quelle: Deutscher Bundestag
Anmerkung WL: Die „Prüfung eines Gesuchs“ dürfte wohl lange dauern. Warum geht man nicht vor den internationalen Strafgerichtshof. Sicher die USA haben sich der internationalen Strafgerichtsbarkeit entzogen, aber jedenfalls könnte ein Verfahren wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen gegen Personen angestrebt werden.
Dazu:
Hinweis: Auch diese Woche wieder eine Reihe interessanter Artikel in Kontext:Wochenzeitung u.a.:
Kontext:Wochenzeitung erscheint mittwochs online auf kontextwochenzeitung.de und samstags als Beilage zur taz.
Anmerkung André Tautenhahn: Die Bahn als Opfer handelt also nur in Notwehr.
Anmerkung André Tautenhahn: Wie heißt es doch in dem Fernsehspot doch gleich, in 140 Jahren Bankgeschichte gibt es nicht nur Erfolge.
Dazu:
Anmerkung Orlando Pascheit: Vor einigen Tagen erreichten die NachDenkSeiten etliche Hinweise auf diese oder ähnliche Meldungen zum Interview von Ex-General Wesley Clark. Sicherlich kritisieren die NachDenkSeiten viel häufiger die Meinungsmache der Mainstreammedien, ob nun ideologisch- oder interessengeleitet. Leider sind auch “linke” Medien nicht frei davon und man ertappt sich nicht selten dabei, zu sehr aus dem eigenen Standpunkt heraus zu argumentieren. Kritik an den USA fällt leicht, den die Großmacht hat oft gefehlt. Aber die Kritik z.B. an US-Regierungen, wobei dann das Wort Regierung oft allzu schnell durch das Wort USA oder einfach durch Amerika ersetzt wird, verliert schnell an Wirksamkeit, wenn dann jeder Vorgang sehr pauschal mit Vietnam, Irak, Afghanistan, Libyen oder Guantanamo abgetan wird. Es werden verschiedene historische Perioden, diverse Präsidenten, das Wirtschaftssystem einfach auf eine Schiene gesetzt, die in das imperialistische Amerika oder in die berühmten amerikanischen Verhältnisse münden. Gänzlich unglaubwürdig wird die Kritik, wenn einzelne Vorgänge mit Gewalt in ein Bild gepresst werden, die dem eigenen Vor-Urteil entspricht. Kritik gehört belegt und nicht unwichtig ist dabei, dass man z.B. die Äußerungen politischer Leitfiguren zur Gänze wiedergibt und nicht nur das Passende aussucht. Und selbst wenn man ein Dokument zur Gänze kennt, zeigt sich z.B. beim Statement der Eurogruppe zu Griechenland oder dem Brief der griechischen Regierung an diese, dass der Interpretationen keine Grenzen gesetzt sind. Das beginnt bei der Übersetzung. Wie leicht lässt sich durch ein einziges Wort der Charakter einer Aussage ändern.
In obigem Fall wird suggeriert, dass letztlich die USA den sogenannten “IS” geschaffen hätten. Was hat der Ex-General nun gesagt:
“CLARK: […] Look, ISIS got started through funding from our friends and allies, because as people will tell you in the region, if you want somebody who will fight to the death against Hezbollah, you don’t put out a recruiting poster and say sign up for us. We will make a better world.
You go after these zealots and you go after these religious fundamentalists. That’s who fights Hezbollah
BALDWIN: General, I’m hearing you on…
CLARK: It’s like a Frankenstein.”
Im Grunde ein alter Hut, und die “junge Welt” übersetzt einigermaßen korrekt: “ISIS wurde durch finanzielle Unterstützung von unseren Freunden und Verbündeten geschaffen. Dafür haben sie Eiferer und religiöse Fundamentalisten rekrutiert, damit sie bis zum Tod gegen die Hisbollah kämpfen.” Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Türkei, Katar und wahrscheinlich auch die anderen Golfstaaten den ISIS und dessen Vorgängerversionen unterstützt haben. Ob die USA direkt daran beteiligt waren, wissen wir nicht, genauso wenig, ob sie es geduldet haben. Manche behaupten, die US-Regierung hätte sogar davor gewarnt. Auf jeden Fall reichte der US-Einfluss nicht so weit, um diese Unterstützung zu verhindern. Aber das, was die “junge Welt” als Beleg herausstellt, wurde nie gesagt: “Wir haben Frankenstein geschaffen.” ISIS wird einfach als ein Frankenstein-Monster bezeichnet: “It’s like a Frankenstein.”
Kein Wort zu den USA, kein Wort dazu, welche “Freunde und Verbündete” Clark meint. Es ist einfach billig, wie ein weiteres Feindbild, nämlich Israel, bedient wird. Es ist nicht bekannt, ob Israel ISIS unterstützte. Ob die Israelis wirklich solch eine radikale Gruppe unterstützen würde, die dann Israel ins Visier nehmen könnte? Die Erwähnung der Hisbollah durch Clark reicht nicht aus, um eine Beteiligung Israels an der Gründung von ISIS zu belegen. Man sollte nicht vergessen, das die Wurzeln der Bewegung in der Gründung eines schiitischen Gottesstaates lag und die Hisbollah heute eine maßgebliche Rolle in syrischen Bürgerkrieg spielt. – Die “junge Welt” begibt sich mit diesem Beitrag selbst auf das weite Feld der Verschwörungstheorien, das von Webseiten wie “Alles Schall und Rauch” geprägt wird.
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