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Titel: Hinweise des Tages
Datum: 7. Juli 2007 um 14:16 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Albrecht Müller
Kommentar: Von mehreren Medien, auch in der FR, wurde uns mitgeteilt, Vattenfall habe sich erst am Freitag an die Öffentlichkeit gewandt. Das ist nicht ganz richtig, ich habe schon vorher zufällig einen Sprecher des AKW-Betreibers im Fernsehen versichern hören, alles sei im Griff und es sei eigentlich nichts passiert.
In der Analyse der Frankfurter Rundschau steht folgendes: „Dem Konzern wegen serieller Verfehlungen die Lizenz zu entziehen, …, traut sich die Politik bisher nicht. Für solch schweres Geschütz bräuchte sie justitiable Belege. Sonst droht milliardenschwerer Schadenersatz. Vattenfalls reizt das Dilemma aus.“
Mir fehlt hier ein Hinweis auf die vielen Verflechtungen Vattenfalls mit der Politik, auf die vielfältige Sponsor-Tätigkeit dieses Unternehmens zum Beispiel. Vermutlich wäre es auch interessant zu wissen, über welche PublicRelations Agenturen der Konzern seinen Einfluss ausübt.
Kommentar: Die exakte Aussage von Hanning lautet: “Der Gipfel konnte stattfinden, die Demonstrationen konnten stattfinden, und es gab keine Bilder wie 1999 in Seattle oder in Genua, wo ein Demonstrant erschossen wurde. Das Ergebnis zählt, und mit dem können wir sehr zufrieden sein.”
Dies ist eine in ihrer Geschäftsmäßigkeit sehr zynische Rede. Ist das Management von Demonstrationen erst dann gescheitert und kritikwürdig, wenn Menschen darin umkommen? Geht es nur um das Bild, das die Weltöffentlichkeit geliefert bekommt? Die Unverhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel, schon im Vorfeld des Treffens, aber auch das absolute Scheitern angesichts des ersten Auftretens gewaltbereiter Autonomer geben ein anderes Bild wieder. Letzteres ist dem ehemaligen Geheimdienstchef vielleicht sogar genehm. Zitat: “Wir müssen die Szene, die sich sehr konspirativ abschottet, intensiver beobachten. Das gilt besonders für den Verfassungsschutz, der mehr operativ in diese Strukturen eindringen muss, mit allen Mitteln, die uns. zur Verfügung stehen — seien es V-Leute, Observationen oder abgehörte Telefonate.” Mit allen Mitteln?
Da ist kein Wort des Bedauerns, kein Wort der Selbstkritik in dem Interview. Eingeräumt wird höchstens, daß es gäbe “immer da und dort Dinge, die besser laufen könnten.” Vor allem die hohen Gäste zählen, die Fürsorgepflicht für die engagierte Jugend unseres Landes unter ferner liefen. Man möchte Ihm zurufen: “Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.”
Das Spiegelinterview läßt sich nachlesen unter: bmi.bund.de
Kommentar: Unter Federführung des CHE von Bertelsmann werden hier sinnlos wertvolle Strukturen und Ressourcen zerstört!
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