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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Noch ein Nachtrag zur strittigen Höhe der tatsächlichen Familienförderung
Datum: 6. Juni 2007 um 9:55 Uhr
Rubrik: Familienpolitik
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
…die gestern zum wiederholten Male Gegenstand eines Hinweises der NachDenkSeiten war (siehe zuletzt Hinweis 2).
Ein Leser der NachDenkSeiten sandte uns dazu einen bedenkenswerten Kommentar.
„In mehreren Beiträgen haben sich die “Nachdenkseiten” mit der Höhe der “Familienförderung” beschäftigt und – zu Recht – darauf hingewiesen, dass die von der Bundesregierung ausgewiesenen Zahlen zu hoch gegriffen seien.
Gleichwohl ein Einwand: Alle veröffentlichten Zahlen zu diesem Thema bewegen sich auf einem schwankenden Terrain.
Denn der Begriff der “Familie” ist zunehmend ideologisch besetzt. Er dient insbesondere konservativen Vertretern, ihre Wertvorstellungen und Maßstäbe gesellschaftlich durchzusetzen und die Deutungshoheit zu gewinnen.
Auch ist generell umstritten, welche Ausgaben eigentlich zur “Familienförderung” gehören.
Häufig werden Ausgaben zugunsten von Kindern, Ehen und Familien zusammengefasst. Aus Sicht der Konservativen gehören zum Beispiel Ausgaben für Kinderkrippen (zuweilen auch für Kindergärten und Horte) aber nicht zur “Familienförderung”, denn diese öffentlichen Einrichtungen unterlaufen das Leitbild der Familie als eigentlicher Keimzelle und Erziehungsanstalt des Gemeinwesens.
Anlass für diesen Einwand ist Euer Link zum “Familienbund der Katholiken”, einer sehr konservativen Vereinigung, für die Familie aus zwei Ehepartnern sowie mindestens einem Kind besteht. Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil fallen nicht darunter und entsprechen nicht dem christlich-konservativen Familienbild
Auch ökonomisch ist die Kritik des Familienbundes der Katholiken, die die Familienförderung auf nur 56 Milliarden Euro beziffert, nicht haltbar.
Um nur drei Beispiele zu nennen:
Das sind zwei Beispiele, wie sich hinter dem Sammelbegriff “familienpolitische Ausgaben” auch eine sozialpolitisch ungerechte Verteilungspolitik verbergen kann.
Möglicherweise haben diejenigen Kritiker recht, die sagen, es gibt nicht generell zuwenig Geld für “Familienpolitik”, sondern die Milliarden sind vor allem ungerecht verteilt.“
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