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Titel: „Dummbabbler“ nennt man in meiner Heimat Heidelberg jemanden, der so spricht wie der Bahnchef

Datum: 31. Mai 2007 um 9:17 Uhr
Rubrik: Kampagnen/Tarnworte/Neusprech, Medien und Medienanalyse
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Mehdorn attackiert seine Kritiker. Siehe unten. Wer kritisch fragt und analysiert wie Attac oder bahn-für-alle oder wir in den NachDenkSeiten, erhält das Etikett „Rezepte der Vergangenheit“. Die Etiketten ersetzen das Denken. Übrigens kennt Mehdorn die Sprach-Gebräuche meiner Heimat. Er war Chef der Heidelberger Druckmaschinen AG. Dort war man durchweg heilfroh, als man ihn wieder los war. Albrecht Müller.

Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG, gratuliert der Frankfurter Rundschau zum neuen Format:

Ich wünsche der FR, dass sie zukünftig das Format hat, sich der Realität zu stellen und beispielsweise nicht zum bahnpolitischen Sprachrohr von Attac und all jenen werden wird, die mit den gescheiterten Rezepten der Vergangenheit die Zukunft gestalten wollen.

Statt sich auf das verkehrspolitische und unternehmerische Kerngeschäft der Bahn zu konzentrieren, betreibt Hartmut Mehdorn die Diversifizierung und Internationalisierung der Deutschen Bahn AG. Um sich von den eigentlich notwendigen verkehrspolitischen Überlegungen des Eigentümers Bund zu befreien, betreibt er den Börsengang. Er könnte bei der Telekom und bei Daimler studieren, wie solche Rezepte scheitern.

Als Mehdorn zur Bahn kam, wollte er übrigens gleich mal forsch ein Stück „Zukunft gestalten“. Er verordnete der Bahn ein neues Preissystem, das sich aus Erfahrungen im Luftverkehr speiste. Dieses System wurde quasi abgekupfert und einem ganz anderen Erfahrungsbereich entlehnt, ohne eigenes Nachdenken darüber, dass die Bahn eine ganz andere Zielgruppe als die Lufthansa hat. Schon mit betriebswirtschaftlichem Denken allein konnte man feststellen, dass dieses System nicht funktionieren kann. Es wurde ein totaler Flop und zugleich Ursache eines schlimmen Einbruchs beim Image der Bahn. So gestaltet Mehdorn Zukunft. Schon vergessen?

Mehdorn kann Sprüche klopfen, wie bei seinen guten Wünschen für die Frankfurter Rundschau geschehen, weil die Vertreter des Eigentümers Bund offenbar keine Ahnung haben oder mit dem Börsengang andere als unternehmerische und verkehrspolitische Ziele verfolgen.

Zur “Leistung” des Bahnchefs und dem Versagen der Aufsicht durch den Verkehrsminister siehe auch:

Rechnungshof tadelt Tiefensee
Prüfer verlangen strengere Überwachung der Bahn durch das Verkehrsministerium – es geht um viel Geld
Quelle: Der Tagesspiegel


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