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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 4. Mai 2007 um 9:10 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
Anmerkung: Autos kaufen eben keine Autos.
Anmerkung: Die Logik scheint wohl zu sein, wer Rentner ist, ist wohl auch nicht mehr erwerbsgemindert. Und natürlich muss zur Begründung für diese „Reform“ einmal mehr der demografische Wandel herhalten.
Anmerkung: Was in der Begeisterung für die leistungsorientierte Professorenbesoldung vergessen wurde, ist, dass die Bezahlung der Professoren insgesamt ein Null-Summen-Spiel ist. Was man dem einen gibt, muss man den anderen nehmen oder man lässt Stellen auslaufen und verkürzt damit das Lehrangebot. Der beamtete Professor gehört zwar zu den höchsten Besoldungsstufen des Öffentlichen Dienstes, aber die Gehälter sind halt in den vergangenen Jahren vor allem gemessen an der Wirtschaft zurückgefallen und das kann auch durch Leistungszulagen nicht kompensiert werden. Im Ergebnis führt, dass dazu, dass wie in den USA die Hochschullehrer in nicht so marktfähigen Fächern, also vor allem in den Geisteswissenschaften gegenüber Ingenieuren oder Ökonomen zurückfallen. Das Messen an den Spitzengehältern der amerikanischen Hochschulen ist irreführend, dabei vergisst man, dass viele Wissenschaftler in den USA aber auch in England einen Hungerlohn beziehen und teilweise sogar nur während der Semester einen Arbeitsvertrag haben. Übersehen wird auch, dass amerikanische Profs in der Regel selbst für ihre Altersversorgung sorgen müssen. Wenn man die Pensionsansprüche berücksichtigt schmilzt mancher Spitzenverdienst schnell dahin.
Die Idee einen aus der Wirtschaft gespeisten Fonds aufzulegen, kann nur zu einem Verlust an Unabhängigkeit und Freiheit von Forschung und Lehre führen, denn auch hier gilt: wer zahlt, schafft an.
Zudem gibt es noch nirgendwo ein brauchbares Instrumentarium, wie die „Leistung“ von Professoren gemessen werden soll, also drängt alles nach einem – bisher an den Hochschulen nicht bekannten – Anciennitätsprinzip zumindest aber nach ruhegehaltsfähigen Dauerzulagen. Eine bessere Leistungsauswahl und damit eine leistungsorientierte Besoldung als die Berufung an eine andere Hochschule, die die Heimathochschule durch Bleibeverhandlungen abwehren kann, sind noch nicht gefunden.
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