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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 3. Mai 2007 um 8:42 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
Kommentar AM: Ein unglaubliches Stück an Anti-Aufklärung:
Der Niedergang der taz wird sichtbar beschleunigt.
Anmerkung: Wir freuen uns über jeden, der wieder Arbeit findet, aber die Arbeitslosenstatistik hat inzwischen kaum noch eine Aussagekraft. Sie gerät mehr und mehr zur reinen Politpropaganda. Vgl. dazu etwa den Monatsbericht April 2007 der Bundesagentur für Arbeit [PDF – 1.3 MB]. Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten hat nach ersten Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit im Februar 4,74 Mio betragen, 35.000 weniger als vor einem Jahr. Darüber hinaus übten 1,95 Mio sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zusätzlich einen geringfügig entlohnten Nebenjob aus, gegenüber dem Vorjahr 150.000 mehr. Arbeitslosengeld II nach dem SGB II wurde im April nach vorläufigen Daten an 5.205.000 Empfänger ausgezahlt. Dabei ist die Inanspruchnahme von März auf April etwas gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es praktisch keine Veränderung (+3.000 oder +0,1 Prozent).
Siehe auch:
Euphorie über Arbeitslosenzahlen
Nach Meinung der Gewerkschaften gibt es derzeit etwa sieben Millionen, nach Meinung einiger Experten bis zu zehn Millionen Arbeitsuchende in diesem Land. Die Offiziellen selbst räumen ein: 1,4 Millionen Menschen werden nicht gezählt, weil sie in »arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen« stecken, viele über 58jährige und alle Ein-Euro-Jobber fallen aus der monatlichen Propagandashow von Nürnberg.
Quelle: junge Welt
Siehe dazu auch:
Tatsächlich mehr als sechs Millionen ohne Job
Trotz des Aufschwungs fehlen tatsächlich mehr als sechs Millionen Arbeitsplätze in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Berechnung der unabhängigen (?) Stiftung Marktwirtschaft, die dem Tagesspiegel vorliegt.
Quelle: Tagesspiegel
Anmerkung Orlando Pascheit: Es kostet einiges an Kraft, solche Interviews zu lesen, weil jeder Satz zum Ärgernis gerät. Natürlich ist der Mann in der Defensive und es ist ihm wahrscheinlich nicht zuzumuten einzugestehen, dass die von sozialdemokratischen Spitzenpolitkern betriebene Politik von gravierenden Fehlern geprägt war und ist.
Aber muss das so schlicht und durchsichtig daherkommen. Frau von der Leyen mache ständig Vorschläge, welche eigentlich Vorschläge der SPD seien. Oder auf die gegenwärtigen Umfrageergebnisse angesprochen, die SPD hätte mit 23 Prozent schon einmal schlechter ausgesehen, oder die anderen Parteien verlören aber genauso Mitglieder.
Und dann die Analyse: Wie lange müssen wir uns noch anhören, die Politik der Agenda 2010 sei den Bürgern nur schwer zu vermitteln. Verräterisch ist allerdings ein Zusatz: die “Politik der Agenda 2010 mit einer stärkeren Betonung des Sozialen ist unser Weg.” Pflug ahnt etwas, produziert aber Nonsens. Konkret heißt das doch: Sozialabbau mit einer stärkeren Betonung des Sozialen. Wie geht das?
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