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Titel: „Solidarisches Bürgergeld“ – PR-Aktion zur Imageergänzung bei Althaus.

Datum: 16. April 2007 um 8:20 Uhr
Rubrik: Grundeinkommen, INSM, PR
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Von einem unserer Leser werden wir auf das PR-Netzwerk zum Bürgergeldvorschlag von MP Althaus hingewiesen: Der thüringische Ministerpräsident verweise auf seiner Seite und auf Seiten des Landes Thüringen auf einen “Verein Pro Bürgergeld”, der sich selbst als “Zusammenschluss engagierter Bürger” darstellt und den Althaus als “unabhängig” bezeichnet. Tatsächlich wird der “Verein” Pro Bürgergeld jedoch von dem Chef der PR-Agentur RCC-Public geführt (Wolfgang Stock). Albrecht Müller.

In dem Zusammenschluss sitzen neben der Zeitgeistautorin und Multiunternehmensberaterin Gertrud Höhler und dem HWWI-Direktor Straubhaar und Roland Berger auch zwei Berater bzw. Unterstützer der INSM. Straubhaar wird von Althaus als “unabhängiger Wissenschaftler” zur Begutachtung der Umsetzbarkeit des Modells zitiert, obwohl er einerseits Mitglied des PR-Vereins “Pro Bürgergeld” ist, andererseits das arbeitgebernahe HWWI leitet.

Es würde mich nicht überraschen, wenn der Verein Pro Bürgergeld sich gegenseitig die Bälle zuspielten. Denn das Ganze sieht überdeutlich aus wie eine PR-Aktion zur Imageerweiterung in Richtung „Soziales“ für einen CDU-Nachwuchspolitiker. Wie gut das funktioniert, kann man schon der „Stimme zum Bürgergeld“ von Prof. Dr. Michael Opielka von der Fachhochschule Jena, der aus dem grünen Lager kommt, ablesen:

Ich halte den Vorschlag für sehr überzeugend. Vor allem freut mich das Vertrauen des Ministerpräsidenten in die Menschen. Es ist richtig, einen Einkommensanspruch zu etablieren, der von der Teilhabe am Arbeitsmarkt unabhängig ist. … Das Althaus-Modell schafft die Basis für eine Wettbewerbsgesellschaft, in der niemand fürchten muss, in Armut abzugleiten. Es verbindet Leistung und Solidarität.

Quelle: Ostthüringer Zeitung vom 29.08.2006

Die PR-Arbeit von „Pro Bürgergeld“ und Althaus scheint auch sonst nicht ohne Erfolg zu sein: Obwohl der Begriff von mehreren Parteien in der gerade anlaufenden Grundeinkommensdebatte benutzt wird und der Verein “Pro Bürgergeld” nur mit wenigen anderen Websites verlinkt ist, erreicht er bei Google bereits Platz 2 (Stand 15.4. 23h), wenn man das Stichwort “Bürgergeld” eingibt.

Wir weisen auf diesen Vorgang hin, weil wir Sie animieren möchten, Ihr Umfeld darauf aufmerksam zu machen, dass es hier weniger um einen realistischen politischen Vorstoß, sondern vor allem um eine PR-Aktion geht.
Zur Sache siehe auch Hinweis Nr. 10 vom 2.4. und andere Beiträge in der Rubrik Sachfragen » Grundeinkommen.


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