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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Nachtrag zum 19. Pleisweiler Gespräch am 22.4.
Datum: 13. April 2007 um 13:16 Uhr
Rubrik: Veranstaltungshinweise/Veranstaltungen
Verantwortlich: Albrecht Müller
Aus Versehen ist die komplette Einladung zum 19. Pleisweiler Gespräch über „Machtwahn – damals und heute“ bei den Buchlesungen nicht vermerkt. Sie folgt als Anlage 1. Bitte beachten. Die Reinwaschung Filbingers durch Oettinger wird notwendigerweise auch Thema unserer Gespräche in Münsingen (16.4.), Pleisweiler (22.4.) und Heidelberg (10.5.) sein. Die einschlägige Passage von Ministerpräsident Oettinger ist unten als Anlage 2 angefügt.
So weit Sie in der Nähe des Südwestens wohnen, sind Sie herzlich willkommen. Albrecht Müller.
Anlage 1:
Einladung
zum 19. Pleisweiler Gespräch
„Machtwahn – damals und heute“
Eine Matinee mit Gunter Haug + Albrecht Müller
Sonntag, den 22. April 2007, 11 Uhr
In Pleisweiler-Oberhofen, Dorfgemeinschaftshaus/Rathaus am Sportplatz
Die beiden Bestsellerautoren kennen sich erst seit Dezember 2006. Damals fand Albrecht Müller im neuen Buch von Gunter Haug „Dieses eine Leben. Aufrecht durch dunkle Zeiten“ erschreckend viele Parallelen zu seinen Beobachtungen über das Versagen unserer Führungseliten heute.
Gunter Haug beschreibt in seinem Tatsachenroman das Leben und Leiden des Großvaters seiner Frau. August Voll, Flaschnermeister und Sozialdemokrat, lebte mit seiner Familie in Kirchardt im Kraichgau. Er leistete Widerstand gegen die Herrschenden und wurde 1942 – gerade mal 36 Jahre alt – umgebracht. In unseren Geschichtsbüchern kommt er nicht vor.
Heute ist vieles anders. Aber die Parallelen zwischen dem Nationalsozialismus und Neoliberalismus heutiger Tage sind nach Meinung der beiden Autoren nicht zu übersehen: Mittelmaß in der Sache, aber Spitze in der Propaganda. Anschläge auf alles, was uns lieb und teuer ist. Machtvolle Netzwerke spalten unsere Gesellschaft immer mehr in oben und unten und zerstören wichtige soziale Errungenschaften und damit auch wichtige Grundlagen unseres Gemeinwesens. Die Mehrheit unseres Volkes ist tief verunsichert. Ihre Interessen zählen immer weniger.
Wehret den Anfängen, meinen die Autoren.
Das sind brisante Thesen für eine vermutlich brisante Diskussion.
Sie sind herzlich eingeladen.
Albrecht Müller, Pleisweiler
In Kooperation mit der „Initiative zur Verbesserung der Qualität politischer Meinungsbildung e.V.“ (IQM), dem Trägerverein von www.NachDenkSeiten.de.
Informationen zu den Vortragenden:
Gunter Haug, ehemaliger Chef der Fernsehnachrichten von SDR und SWF, Autor des Buches “Dieses eine Leben – Aufrecht durch dunkle Zeiten” und der beiden Bestseller „Niemands Tochter“ und „Niemands Mutter“. Gunter Haug lebt in Schwaigern bei Heilbronn.
Albrecht Müller, Nationalökonom, Leiter der Planungsabteilung im Kanzleramt bei Brandt und Schmidt, Redenschreiber von Wirtschaftsminister Karl Schiller, früher MdB in der Südpfalz, Autor von “Die Reformlüge” und “Machtwahn. Wie eine mittelmäßige Führungselite uns zugrunde richtet”, Herausgeber von www.NachDenkSeiten.de.
Hier noch einige technische Hinweise mit der Bitte um Beachtung:
Zum Ablauf der Veranstaltung:
Anlage 2.:
Auszug aus der Rede von Ministerpräsident Öttinger zur Würdigung Filbingers:
Anders als in einigen Nachrufen zu lesen, gilt es festzuhalten: Hans Filbinger war kein Nationalsozialist. Im Gegenteil: Er war ein Gegner des NS-Regimes. Allerdings konnte er sich den Zwängen des Regimes ebenso wenig entziehen wie Millionen Andere. Wenn wir als Nachgeborene über Soldaten von damals urteilen, dann dürfen wir nie vergessen: Die Menschen lebten damals unter einer brutalen und schlimmen Diktatur!
Hans Filbinger wurde – gegen seinen Willen – zum Ende des Krieges als Marinerichter nach Norwegen abkommandiert. Er musste sich wegen seiner Beteiligung an Verfahren der Militärjustiz immer wieder gegen Anschuldigungen erwehren. Es bleibt festzuhalten: Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch sein Leben verloren hätte. Und bei den Urteilen, die ihm angelastet werden, hatte er entweder nicht die Entscheidungsmacht oder aber nicht die Entscheidungsfreiheit, die viele ihm unterstellen.
Hans Filbinger hat mindestens zwei Soldaten das Leben gerettet: Einer von ihnen, Guido Forstmeier, weilt noch heute unter uns und kann bezeugen, dass sich Filbinger dabei großer Gefahr ausgesetzt hat.
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