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Titel: Hinweise des Tages

Datum: 14. Februar 2007 um 9:41 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
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  1. Ein Programm als schlaffe Fahne
    Als Kurt Beck weg ist, kommt Oskar Negt aufs Podium. Der Soziologe aus Hannover sagt, dass ein Parteiprogramm wie eine Fahne sein müsse. Beck habe in seiner Rede zwar alles brav aufgezählt, und der Programmentwurf versammle alle wichtigen Punkte – aber es fehle die Zuspitzung. “Das Programm ist langweilig. Eine Hilfe zum Einschlafen.”
    Quelle: TAZ
  2. Arme sterben in Deutschland deutlich früher
    Bildung und sozialer Status wirken sich offenbar nachteilig auf das Gesundheitsverhalten aus: Männer mit niedrigem Einkommen haben zehn Jahre weniger Lebenserwartung als gut verdienende Männer. Bei Frauen beträgt der Unterschied immerhin noch fünf Jahre.
    Quelle: WELT

    Kommentar: Angesichts der politisch gewollten Zunahme prekärer Arbeitsbedingungen erscheint es anmaßend, die Ursachen für die geringere Lebenserwartung vor allem „im Gesundheitsverhalten“ zu suchen. Eine falsche Wirtschafts- und Sozialpolitik ist verantwortlich für ein Millionenheer von Arbeitslosen und für das Phänomen der „Working Poor“. Statt diese Fehler zu korrigieren und die Lebensbedingungen der unteren Einkommensgruppen wieder zu verbessern, will man „die armen Schichten“ zu mehr Sport und gesünderem Essen erziehen.

  3. Zu gut für den Job
    Ein erfolgreicher Stadtteilbetreuer in Berlins Problemkiez Neukölln wollte nicht in die SPD eintreten. Jetzt ist er arbeitslos.
    Quelle: ZEIT
  4. Staatsferne als pädagogisches Konzept
    Die staatliche deutsche Schule wird schlechter geredet, als sie ist, und es fehlt ihr an glaubwürdigen Verteidigern. Bedrohte Apfelsorten und Auerhähne hätten es leichter. Der Boom der Privatschulen hat seine Schattenseiten. So tummeln sich auf dem als lukrativ hochgejubelten Markt auch Privatschulgründer, deren Staatsferne allein schon als pädagogisches Konzept verkauft wird.
    Quelle: FAZ
  5. Die wenigsten Privatunis werden überleben
    Privathochschulen sind in den Medien über viele Jahre als positives Gegenmodell zu der angeblich überbürokratisierten und leistungsfeindlichen öffentlichen Hochschullandschaft gepriesen worden. Diese Darstellung stimmte zwar mit der Realität nicht überein, erfüllte aber die Funktion, im staatlichen Hochschulsektor durchgreifende Veränderungen durchzusetzen. Mit der inzwischen beschlossenen Schaffung von staatlichen Eliteuniversitäten im Rahmen der so genannten Exzellenzinitiative wurden wesentliche Ziele neoliberaler Hochschulreformer erreicht. Jetzt, da man eine Aufspaltung in Massen- und Spitzeneinrichtungen auf den Weg gebracht hat, ist der Blick auf die Privatunis wieder nüchterner geworden.
    Quelle: Junge Welt


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