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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 17. Januar 2007 um 7:27 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Kai Ruhsert
Auszug (anstelle eines Kommentars): „Und es wurde dann eine Konsolidierungspolitik gemacht, also eine Sparpolitik, ab 1930, die neue Probleme dadurch schuf, dass Armut sich ausbreitete, dass die Arbeitslosen bereit waren und Schilder trugen, jede Arbeit anzunehmen, aber das Heer der Arbeitslosen wurde immer größer. Man hat den Kündigungsschutz gelockert, man hat die Ladenschlußzeiten liberalisiert, man hat auch Sonderopfer im öffentlichen Dienst verlangt, so wie man heute den Beamten die Weihnachtsgelder kürzt, die Urlaubsgelder streicht, die Arbeitszeiten verlängert. Und genau das hat die Krise verschärft, weil die Binnenkonjunktur gelitten hat, die Kaufkraft, die Nachfrage der Bevölkerung ging zurück. Man hat eher darauf geguckt, die Exportfähigkeit zu stärken, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschlands, so hieß das damals nicht, aber die gleiche Politik ist im Grunde gemacht worden.“
Anmerkung: Zitat: „Dafür, dass Ökonomen soziale Normen jahrzehntelang ignoriert haben, macht Akerlof den jüngst verstorbenen Milton Friedman verantwortlich. Der hatte Ende der fünfziger Jahre das Postulat der „positiven Ökonomie“ ausgegeben. Es besagt, dass Wirtschaftswissenschaftler in ihren Modellen nur objektive, mathematisch nachprüfbare Argumente verwenden sollten. „Unsere heutigen Methoden haben einseitige Ökonomen produziert, die blind sind für Normen”, sagte Akerlof.“ Das gilt leider in besonderem Maße für die große Mehrheit der deutschen Ökonomen, und entsprechend unbrauchbar sind ihre Ratschläge.
Anmerkung: Zur Förderung des „Humankapitals“ ist angeblich kein Geld da, zur Förderung des Kapitals durch eine Unternehmensteuersenkung kann man hingegen locker auf 5, eher sogar auf 10 Milliarden Euro verzichten.
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