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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 13. Dezember 2013 um 9:42 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Jens Berger
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (JW/WL/JB)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Hier noch einmal die Richtlinie .. [PDF – 95 KB]
Und hier die Schlussanträge des Generalanwalts Pedro Cruz Willalòn mit folgendem Ergebnis:
Quelle: Harm Bengen
Hinweis: In der aktuellen Ausgabe der Le Monde diplomatique (morgen als Beilage zur taz und danach im Kiosk) finden Sie unter anderen interessanten Beiträgen eine ziemliche ernüchternde Analyse der Lage in Venezuela, eine realistische Analyse der politischen Lage in Bulgarien (Staat und Mafia in Bulgarien) und eine Darstellung, wie schwierig es in Westafrika ist, ein Schengen-Visum zu kriegen (weshalb man sich nicht wundern darf, wenn so viele es ohne Visum probieren).
Anmerkung Orlando Pascheit: Überall dasselbe: Die Angestellten der Öffentlichen Hand sind die vorrangige Verfügungsmasse, wenn es um das Sparen geht.
Dazu folgendes von Paul Krugman: The Biggest Losers
[…] if Republicans arguably lost this round, the unemployed lost even more: Extended benefits weren’t renewed, so 1.3 million workers will be cut off at the end of this month, and many more will see their benefits run out in the months that follow. And if you take a longer perspective — if you look at what has happened since Republicans took control of the House of Representatives in 2010 — what you see is a triumph of anti-government ideology that has had enormously destructive effects on American workers.
Quelle: The New York Times
Hinweis: Campact hat eine Initiative gegen das TTIP-Abkommen gestartet.
Ein Personenranking, das sich ausschließlich auf den Fachzeitschriftenoutput beschränkt, ist eindimensional und somit grundsätzlich nicht in der Lage, die Qualität von Wissenschaftlern adäquat abzubilden.
Quelle: econstor [PDF – 260 KB]
Anmerkung JB: Zu den zumindest ökonomischen Gewinnern der „Landflucht“ zählen Mieter und Häuslebauer/-käufer in den ländlichen Regionen, wo die Preise seit Jahren mindestens stagnieren und oft sogar sinken.
Dazu: Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge erneut gesunken – Passungsprobleme nehmen zu
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist 2013 auf einen historischen Tiefstand gefallen. Sowohl das Ausbildungsplatzangebot als auch die Ausbildungsplatznachfrage gingen im Vergleich zum Vorjahr zurück. Zugleich nahmen die Passungsprobleme zu: ein höherer Anteil des betrieblichen Ausbildungsangebots blieb unbesetzt, und mehr Ausbildungsplatznachfrager blieben bei ihrer Ausbildungsplatzsuche erfolglos. Insgesamt verschlechterte sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt zu Lasten der Jugendlichen, und es gelang nicht mehr im selben Ausmaß wie in den drei Jahren zuvor, ausbildungsinteressierte Jugendliche an dualer Berufsausbildung zu beteiligen. Auf Seiten der Betriebe zeichnen sich zunehmende Stellenbesetzungsprobleme vor allem im Handwerk und in der Landwirtschaft ab.
So wurden 2013 bundesweit rund 564.200 Ausbildungsplatzangebote registriert (-20.300 beziehungsweise -3,5 % gegenüber dem Vorjahr). Von diesen waren 542.600 betriebliche Angebote (-16.100 beziehungsweise -2,9 %) und 21.700 “außerbetrieblich”, das heißt überwiegend öffentlich finanzierte und zusätzlich bereitgestellte Plätze (-4.200 beziehungsweise -16,3 %). Im Zuständigkeitsbereich von Industrie und Handel sank die Zahl der Ausbildungsplatzangebote bundesweit im Vergleich zum Vorjahr um 14.200 (-4,0 %), im Handwerk um 4.700 (-3,0 %).
Die Zahl der Ausbildungsplatznachfrager/-innen verringerte sich bundesweit um 13.000 beziehungsweise -2,1 % auf insgesamt 614.300. Verglichen mit dem Jahr 2007 nahm die Ausbildungsnachfrage um 142.600 beziehungsweise -18,8 % ab. Ursache hierfür ist vor allem die demografische Entwicklung in Deutschland.
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank gegenüber dem Vorjahr um 20.500 beziehungsweise 3,7 % auf 530.700. So wenig neu abgeschlossene Ausbildungsverträge gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In Ostdeutschland wurden in diesem Jahr 74.200 Neuabschlüsse registriert (-4.700 bzw. -5,9 %). Im Jahr 1999 waren es noch 148.800. In Westdeutschland fiel die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr auf 456.500 (-15.900 beziehungsweise – 3,4 %).
2013 konnten 6,2 % (2012: 6,0 %) der betrieblichen Ausbildungsplatzangebote nicht besetzt werden. Dabei fiel die Quote in Ostdeutschland mit 8,4 % deutlich höher aus als in Westdeutschland mit 5,8 %. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze stieg bundesweit um +300 beziehungsweise + 0,8 % auf 33.500. Dies ist der höchste Wert seit 1996. Dass es zu einem erneuten Anstieg der unbesetzten Ausbildungsplätze kam, obwohl die Zahl der betrieblichen Ausbildungsangebote insgesamt zurückging, zeigt, dass es für die Betriebe zunehmend schwieriger wird, Auszubildende zu finden.
Gestiegen ist auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die zum Stichtag 30. September weiterhin auf Ausbildungsplatzsuche sind. Sie umfasst 83.600 Personen (+ 7.600 beziehungsweise + 10,0 %). Darunter befinden sich rund 21.000 Jugendliche ohne und rund 62.500 Jugendliche mit alternativem Verbleib.
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB), dort auch weitere Tabellen
Anmerkung WL: Da hören wir ständig Klagen über den „Fachkräftemangel“ und die Zahl der Ausbildungsverträge sinkt auf einen Tiefstand.
Quelle: BiBB
Nicht einmal ein Drittel aller Betriebe sieht einen Anlass selbst etwas gegen den „Fachkräftemangel“ zu tun. Gerade bei Industrie- und Handel gab es einen überdurchschnittlichen Rückgang des Ausbildungsangebots (4,2 %).
Die Zahl der ausbildungsinteressierten Personen liegt mit 816.500 Personen noch deutlich höher als die offiziell registrierte Ausbildungsplatznachfrage (614.300 Personen) und schon gar die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (530.700 Personen).
Mit minus 5,9% ist der Rückgang der Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Osten Deutschlands (inkl. Berlin) gegenüber dem Westen minus 3,4% besonders hoch. Am höchsten ist der Rückgang im Saarland mit minus 11,6%.
Die absolute Zahl der am 30. September noch unbesetzten Ausbildungsplätze hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Belief sie sich 2005 noch auf 12.600, waren es 2013 bereits 33.500.
Anteil der zum Stichtag 30. September noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen an allen gemeldeten betrieblichen Stellen 2009 bis 2013 in Deutschland (in %):
Die Besetzungsprobleme nehmen vor allem dort zu, wo der Anteil der Bewerber mit ausländischer Staatsangehörigkeit steigt. Dies selbst dann, wenn die schulische Vorbildung gleich ist, mit der von Personen deutscher Staatsangehörigkeit.
Die Zahl der erfolglosen Ausbildungsplatznachfrager liegt mit 83.600 Nachfragen knapp 10% höher als im Vorjahr und um rd. 50.000 höher als die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen.
Die höchsten Anteile erfolgloser Ausbildungsstellenbewerber (an allen gemeldeten Ausbildungsstellenbewerbern) wurden 2013 in den Ländern Hamburg (28,7%), Niedersachsen (19,4%) Schleswig-Holstein (19,2%) und Bremen (18,6%) gemessen. Die niedrigsten Anteile wurden in Thüringen (8,5%), Bayern (9,5%), Mecklenburg-Vorpommern (9,7%) und Sachsen-Anhalt (9,7%) beobachtet.
Von den noch suchenden Bewerbern 2013 verfügten 40,8% über einen mittleren Schulabschluss und 25,1% sogar über eine Studienberechtigung. Bei den Bewerbern, die in eine Berufsausbildungsstelle einmünden, fällt der Anteil der Personen mit mittlerem Abschluss mit 47,8% deutlich höher, der Anteil der Studienberechtigten mit insgesamt 19,6% dagegen deutlich niedriger aus:
In die so vorbildlich gelobte „duale Berufsausbildung“ münden insgesamt nur 65% der ausbildungsinteressierten Jugendlichen ein. (66,6% männlich, 62,7% weiblich. Mit insgesamt rückläufiger Tendenz und).
Die betrüblichste Tatsache ist allerdings, dass sich immer noch rund 267.000 Jugendliche in den Warteschleifen des Übergangsbereichs befinden.
Dazu passt: ARIWA erstattet Strafanzeige gegen einen der größten deutschen Schweinehalter
Tierrechtler dokumentieren mit Undercover-Aufnahmen massenweise Verstöße gegen Tierschutzrecht. Animal Rights Watch erstattet Strafanzeige gegen einen der größten deutschen Schweinehalter. ARD Brisant berichtet darüber.
Quelle: Animal Rights Watch
Dazu: Protest gegen Kahlschläger: Kürzungswelle an Hochschulen
Die kommende Bundesregierung verspricht eine “klare Prioritätensetzung” zugunsten von Bildung. Die Realität sieht anders aus. In einer ganzen Reihe von Bundesländern drohen massive Kürzungen bei Schulen und Hochschulen. Vor allem in den neuen Bundesländern stehen tausende Studienplätze und etliche Studiengänge zur Disposition. Aber auch in Bremen, in Berlin und im Saarland deckt das vorhandene Geld längst nicht den Bedarf. In dieser Woche traten Studierende mancherorts gegen die Misere in Aktion. War das der Anfang größerer Proteste?
Quelle: Studis Online
Dazu noch: Hochschulen: Freiheitskampf gegen Militarisierung durch Rüstungs-Drittmittel
Das Bündnis “Bildung braucht Zukunft” (1) hat vom 9. bis 12. Dezember zu bundesweiten Aktionstagen gegen die Kürzungen an den Hochschulen aufgerufen. Auf der genannten Webseite finden sich Lageberichte und geplante Aktionen in Bremen, Rostock, Greifswald, Erfurt und Magdeburg. Unter dem treffenden Titel „Alma Kater“ berichtete „Die Welt am Sonntag“ (WamS) am 8. Dezember von überfüllten Vorlesungen, verrottenden Bauten und einem Infrastruktur-Zusammenbruch in Erlangen.
Quelle: NRHZ
Anmerkung WL: Nun wissen wir also, was wir künftig vom Tagesspiegel zu erwarten haben. Es ist beängstigend wie immer mehr „liberale“ Zeitungen in die Fänge von Propagandisten der neoliberalen Politik geraten. Hatten die früher (vielleicht sogar konservativen) Verleger- und Herausgeberfiguren wenigstens noch ein journalistisches Ethos, so dringen in die Verlage und die Entscheidungsebenen der Tageszeitungen immer mehr Kampagnenmanager ein. Siehe auch Mark Multhaup wird geschäftsführender WAZ-Redakteur.
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