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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 8. November 2006 um 10:06 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
Anmerkung: Wie in den USA, da werden die armen Jugendlichen auch schon vor den Schulen abgefangen und in den Krieg geschickt.
Anmerkung: Die Demoskopen des Statistischen Bundes machen mal wieder in Panik.
Heute haben wir 50 Millionen Menschen in Deutschland im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 64, davon waren inklusive Ein-Euro, Mini- oder Mini-Jobber und Selbständige im Oktober 206 26,5 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Weiß das statistische Bundesamt, wie viele von den angeblich um 29% verringerten, also 36 Millionen im erwerbsfähigen Alter in 44 Jahren, also 2050 beschäftigt sein werden? Weiß das Statistische Bundesamt, wie sich die Produktivität gesteigert und um wie viel sich das Bruttosozialprodukt bis 2050 erhöht haben wird?
Demoskopische Vorausberechnungen sind eine Sache, daraus politische und ökonomische Konsequenzen zu ziehen sind die andere, und zu Letzteren ist das Statistische Bundesamt weder kompetent noch aufgerufen.
Man fragt sich, warum die „politische“ Leitung dieses Amtes ständig die Backen so weit aufbläst und auch aufblasen darf. Vielleicht lässt sich ja mit solchen Zahlen die Einführung der Rente mit 67 leichter „vermitteln“.
Anmerkung: Sinn macht mal wieder einen Trick: Eigentlich tragen staatliche Einrichtungen gar nichts zum BIP bei, allenfalls in Höhe der Lohnsumme des staatlichen Sektors, meint Sinn. Dass in den meisten skandinavischen Ländern z.B. das Gesundheitswesen und viele der bei uns meist schon privatisierten Leistungen der Daseinsvorsorge staatlich organisiert sind, wird einfach als nicht marktwirtschaftlich und damit als schlechter unterstellt, obwohl die Skandinavier damit ganz zufrieden sind und es jedenfalls eine bessere Gesundheitsversorgung und weniger Probleme im öffentlichen Transport gibt als etwa im auch so liberalen England.
Dass die Skandinavier eine weit homogenere Gesellschaft haben als die liberalen USA oder England und dass das die Menschen dort als gut und wichtig empfinden, das interessiert unseren Professor mit seiner Marktobsession nicht.
Immerhin kommt er nicht umhin, die skandinavische Strategie als die Zweitbeste hinter der Strategie der USA zu bezeichnen. Die Frage, wo es der Mehrzahl der Menschen besser geht, klammert Sinn jedoch aus.
Anmerkung: Es ist zwar komisch darauf extra hinweisen zu müssen. Aber man soll ja auch manchmal loben.
Anmerkung WL: Mein Freund und Assistentenkollege Rainer Hegselmann hat Recht, dass der alte Magister alles andere als ein sinnvolles und erfolgreiches Modell war. Wenn es ihm gelungen ist einen vernünftigen Bachelor-Studiengang sogar im Fach Philosophie aufzubauen, dann deshalb, weil er sich ungeheuer engagiert hat. Aber wo findet sich das sonst noch?
Anmerkung: Die Regierenden kriechen zu Kreuze, doch für die Unternehmer gilt: Genug ist nicht genug.
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