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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 2. November 2006 um 16:38 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Wolfgang Lieb
Anmerkung: Auch dieses Modell basiert auf dem Mythos, dass die hohen Lohnnebenkosten (Sozialabgaben) ein das große Hindernis bei der Einstellung von zusätzlichen Arbeitnehmern sein sollen. Statt Lohnzuschuss nun eben Lohnnebenkostenzuschuss. Wenigstens wären die Geringstverdiener dann sozialversichert, aber die Mitnahmeeffekte wären die gleichen. Mit einem Mindeststundenlohn von 4,50 Euro (!), will Bofinger den Abstand von regulären Beschäftigungsverhältnissen und Alg II-Beziehern wahren. Die Arbeitgeber wird’s freuen, da könnten sie endlich die Löhne noch weiter drücken und brauchten nicht einmal mehr ein schlechtes Gewissen zu haben.
Für alle, die das Bofinger „Konzept für Existenz sichernde Beschäftigung im Niedriglohnbereich“ interessiert:
Quelle: sachsen.de [PDF – 713 KB]
Dazu auch: Alle Subventionen für Niedriglöhne verschlingen viel Steuergeld. Deshalb muss zugleich ein Mindestlohn festgelegt werden, sagt der Wirtschaftsexperte Rudolf Hickel.
Quelle: FR
Anmerkung: Ideologie in Reinform.
Zu der Behauptung von Hüther einer sich aufhellenden Konsumentenstimmung siehe:
Anmerkung: Mal sehen, ob die private Uni mit ihrem neuen Sponsor endlich auf die Beine kommt. Interessant dürfte auch sein, wo die Spende steuerlich geltend gemacht wird, ob in Bremen oder in der Schweiz?
Zur Erinnerung: Seit 2002 wurden 20.000 Stellen abgebaut, 6.000 Entlassungen stehen an.
Dazu die Anmerkung eines unserer Leser: Rainer Hank erzählt uns, wie unwichtig doch eigentlich Geld für das Lebensglück ist. Der gleiche Hank, der uns erklärt hat, wie ungerecht eine Erbschaftssteuer ist. Der gleiche Hank der sich beklagt, dass der Staat uns unser Geld ungerechtfertigt wegnimmt und der gleiche Hank der uns ja bereits erklärt hat, dass das “Prekariat” in Deutschland ja eigentlich gar nicht arm ist (was doch eigentlich egal sein müsste, da Geld ja sowieso nicht glücklich macht, oder?)
Dieser ganzen FAZ-Serie “Erklär mir die Welt” die ja wohl eher als Dauerwerbeveranstaltung “neoliberalistischer” Weltanschauungen zu verstehen ist, setzt dem ganzen mit diesem Beitrag die Krone auf. Der einzig glückliche ist der Arme (oder wie im Artikel der Bettler). Geld zu haben ist ja an sich nicht erstrebenswert, Armut heißt das wahre Glück. So etwas Doppelmoralisches habe ich selten gelesen. Es steht Herrn Hank ja frei, mal ein Jahr lang von Harz IV zu leben, um das wahre “Glück” kennenzulernen. Vielleicht ändert er ja dann seine Meinung (die ich ihm übrigens nicht abnehme).
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