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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 30. Oktober 2006 um 11:09 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Kai Ruhsert
(KR/WL)
Anmerkung: In der Beschreibung, dass viele arbeits- und sozialpolitischen Reformen der letzten Jahre dazu beigetragen haben, das Armutsrisiko massiv zu verschärfen, liegt dieser Beitrag ziemlich richtig, aber mit seinen Ratschlägen zur Armutsbekämpfung werden nur Symptome kuriert. Die Ursachen für die zunehmende Armut, nämlich eine völlig verfehlte Wirtschaftspolitik, werden komplett ausgeblendet.
Anmerkung WL: Darüber, dass 565 Millionen für den bundesweiten Ausbau von Studienplätzen verteilt bis 2010 beim besten Willen nicht ausreichen, um den vorherzusehenden (demografischen) Anstieg der Zahl der Studierenden von 1,9 auf 2,7 Millionen zu bewältigen, wird schon gar nicht mehr gesprochen.
Anmerkung von Roger Strassburg: Jetzt berichtet SPIEGEL-ONLINE unter der Rubrik “Pressefreiheit” darüber, wie die deutsche Politik trickst, tarnt und täuscht. Na so was! Diese Enthüllung war wohl eine Spitzenleistung des SPIEGELS. Die Frage ist nur, auf welchem Planeten die SPIEGEL- Redakteure bisher gelebt haben, wenn sie das erst jetzt entdecken.
Bezeichnend ist der Satz, “Der aktuelle Streit um den KSK-Einsatz bietet eine gute Gelegenheit, das zerstörte Vertrauensverhältnis zwischen der Presse und der Regierung zu kitten.“ Vertrauensverhältnis zwischen Presse und Politik? Ich denke, es ist die Aufgabe einer freien Presse in einer Demokratie, gegenüber den Herrschenden misstrauisch zu sein. Doch man sieht, wie Journalisten eher wie Hofberichterstatter schreiben als wie Journalisten.
Interessant ist auch, dass dieser Artikel unter der Rubrik “Pressefreiheit” erscheint. Meint der SPIEGEL wirklich, die Pressefreiheit hinge von der Ehrlichkeit der Politiker ab? Sie hat vielmehr damit zu tun, dass die Presse frei ist, die Politik zu hinterfragen und die Unehrlichkeit zu entdecken, und das Volk unabhängig von Anweisungen der Herrschenden zu informieren. Wenn sich diese Presse aber selbst gängelt, es unterlässt zu hinterfragen, “Vertrauensverhältnisse” mit den Mächtigen aufbaut, dann liegt das nicht an mangelnder Pressefreiheit, sondern daran, dass sich diese Presse selbst der Obrigkeit unterwirft.
Wie zum Beleg für diese These: Die „ultimative Lobhudelei“ auf Schröder
Quelle: FR
Oder: Deutschland ist bei der Pressefreiheit weiter abgerutscht und steht jetzt im “Ranking” der Menschenrechtsorganisation “Reporter ohne Grenzen” auf Platz 23 – hinter Bolivien, Bosnien und Trinidad / Tobago.
Quelle: FR
Quelle: Reporter ohne Grenzen
Anmerkung: Ein typisches Beispiel dafür, wie Piper als Hohepriester des Neoliberalismus jedes noch so problematische Thema unter sein Dogma subsumiert.
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