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Titel: Hinweise des Tages
Datum: 24. August 2006 um 17:38 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Kai Ruhsert
(KR/WL)
- “Die Konzerne schalten und walten, wie sie wollen”
DIW-Expertin Claudia Kemfert über das Gebaren der Strombranche und Mängel der Preiskontrolle.
Quelle: Berliner Zeitung – Nicht mehr erreichbar (06.09.2006)
Anmerkung: Diesen Hinweis haben wir trotz des Plädoyers für eine Verschiebung des Atomausstiegs aufgenommen.
- Zurück nach Europa
Verständnisschwierigkeiten und Datenklau – die große Zeit der Callcenter in Indien scheint vorüber zu sein.
Quelle: SZ
-
Gesundheitskompromiss neu verhandeln!
Gesundheitspflege ist eine gesellschaftliche Kernaufgabe, die ein liberalisierter Versicherungsmarkt nicht leisten kann. Die Solidargemeinschaft kann jedoch den Wettbewerb der Anbieter nutzen, um notwendige Leistungen in guter Qualität günstiger einzukaufen. Das müssen wir beachten, wenn wir in Deutschland weiterhin stolz darauf sein wollen, dass durch Krankheit, Alter oder Behinderung niemand in Not kommt. Und eines ist gewiss: Der Erhalt der Solidargemeinschaft ist im Zweifelsfall wichtiger als der Erhalt einer großen Koalition.
Quelle: LINKSNET
- “Es gibt keinen Automatismus”
Mit seinen jüngsten Äußerungen zur Wirtschaftspolitik hat sich Jürgen Rüttgers verbale Ohrfeigen anerkannter Ökonomen eingehandelt. Gustav Horn, Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung, gibt dem CDU-Ministerpräsidenten allerdings Recht.
Quelle: SZ
- Alle reden vom Aufschwung
Dem Kapital geht es schon länger wieder blendend. Weil die Mehrheit der Bevölkerung davon wenig hat, soll sie sich jetzt an geringfügig besseren Wirtschaftsdaten erfreuen.
Quelle: Jungle World
- »Es geht um Fairness«
Am liebsten hätte er den Mindestlohn für die gesamte Wirtschaft: Johannes Bungart, Verbandschef der Gebäudereiniger.
Quelle: ZEIT
- Erste japanische Firmen überdenken ihr Engagement in China
Nach Jahren immer neuer Investitionsrekorde in China setzt bei japanischen Firmen langsam ein Umdenken ein. Steigende Löhne, Stromknappheit und härterer Wettbewerb sorgen für Skepsis bei den Unternehmern. Sie setzen zunehmend auch auf andere Niedriglohn- und Wachstumsländer.
Quelle: Handelsblatt
- Die Mär von den aussterbenden Deutschen
Die Demografie liefert scheinbar immer neue Hiobsbotschaften: Die Geburtenrate sinkt, die Gesellschaft vergreist, die Deutschen sterben aus. Doch Experten warnen vor übereilten Schlüssen: Oft werde mit gewagten Interpretationen lückenhafter Daten Panikmache betrieben.
Quelle: SPIEGEL ONLINE
- Studie widerlegt “Eva-Prinzip”
Bei drei Viertel der Deutschen stößt die Tagesschau-Sprecherin mit ihrem Verständnis von der Rolle der Frau auf Ablehnung. Jetzt deckt zudem eine wissenschaftliche Untersuchung auf: Das Gegenteil ihrer Thesen ist richtig.
Quelle: SZ
- Die soziale Verantwortung von Unternehmen besteht nicht nur darin Profit zu erwirtschaften, sondern auch Einkommensströme in Form von Arbeitnehmereinkommen und Steuerabgaben zu generieren
Der Vortrag von Jens Beckert richtet sich kritisch gegen die Vorstellung, gesellschaftlich gewünschte Anforderungen an unternehmerisches Handeln ließen sich durch die Institutionalisierung freiwillig sozial verantwortlichen Engagements erreichen.
Quelle: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung
- Torsten Brandt: Bilanz der Minijobs und Reformperspektiven
Die Zahl der Minijober nahm seit der Neuregelung auf 400 Euro um 25% auf 6,5 Millionen zu. Der Zufluss der Minijobber entsprang nur zu ca. 15 % aus Arbeitslosen, zu 58 % aus Schülern, Studenten, Rentnern und Hausfrauen und zu fast einem Drittel aus zuvor bereits Erwerbstätigen. Die Subventionierung von Niedriglohnarbeit schafft nicht mehr Arbeitsplätze, sondern sie senkt das Lohnniveau ab, sie löst weiterhin Verdrängungseffekte aus, sie reduziert tendenziell das Arbeitsvolumen wie auch die Qualifikationsanforderungen und segmentiert den Arbeitmarkt geschlechtsspezifisch.
Zukunftsoffener wäre eine beschäftigungspolitische Reformstrategie, die auf die Förderung zusätzlicher, qualifizierter Arbeit abzielt und Vollzeitarbeit zugunsten sozialpolitisch abgesicherter, qualifizierter Teilzeitarbeit umverteilt.
Quelle: WSI-Mitteilungen [PDF – 113 KB]
- Adam Posen: In allen fortgeschrittenen Volkswirtschaften tendiert die Konzentration auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu einer Senkung des Lebensstandards und zieht der Politik Energien für eine Stärkung einer weitaus nutzbringenderen Steigerung der Produktivität ab. Keine fortschrittliche Volkswirtschaft sollte dem deutschen Weg folgen.
Quelle: Financial Times (UK)
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