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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 20. März 2013 um 9:16 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Jens Berger
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (JB)
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Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung JB: Wäre man zynisch, könnte man sagen, dass es doch auch sehr überraschend wäre, wenn diesmal ausnahmsweise auch die Banken zur Kasse gebeten werden sollen.
Anmerkung JB: Auch hier setzt sich das Schema fort, das ich gestern im Artikel “Russische Oligarchen, zypriotische Geldwäsche und deutsche Saubermänner” beschrieben habe.
Russisches Geld wird nicht von Bank zu Bank elektronisch transferiert, es wird „in Säcken abtransportiert“. Wenn Russland in ein Energieprojekt investiert und einen Marinestützpunkt errichtet, macht es ein anderes Land „zum Vasallen“. Dann sind wohl auch Brasilien, Griechenland, Italien, Japan, Kuwait, Südkorea und Spanien US-Vasallen, schließlich haben alle diese Länder einen Marinestützpunkt der US Navy. Und die Liste der Länder, in denen westliche Konzerne Rohstoffe ausbeuten ist ebenfalls sehr, sehr lang. Alles Vasallen?
Auch bei der politisch-strategischen Betrachtung geht die SZ eigenartige Wege. Warum sollte Zypern eigentlich – vorausgesetzt es bekäme die nötige finanzielle Hilfe aus Moskau – aus Euro und EU austreten? Dafür gibt es keinen Grund. Die EU-Verträge gestatten es auch nicht, ein Land gegen dessen Willen aus der Gemeinschaft herauszuwerfen. Auch dann nicht, wenn deutsche Medien unken, es sei ein Vasall Russlands. Und Angela Merkel hätte sich der Konsequenzen ihrer erbärmlichen Erpressung im Klaren sein sollen. Man will eine Unabhängigkeit vor russischen Energielieferungen? Dann ist es nicht eben gescheit, die letzte viel versprechende Energiequelle der EU in die Hände Russlands zu treiben. Es ist allerdings wahrscheinlich zu viel verlangt, von deutschen Journalisten und Politikern zu erwarten, über den Tellerrand des möglichen Abstimmverhaltens irgendwelcher Hinterbänkler im Bundestag hinaus zu blicken.
Schäuble: Ja klar!
Meurer: Ist das der Beschluss?
Schäuble: Das ist der Beschluss. Wir fordern jeden Staat auf, diese Einlagen zu garantieren. Deswegen ist es natürlich völliger Unsinn, das in eine Beziehung zu der Erklärung der Bundeskanzlerin zu stellen. Wenn die Bundesrepublik Deutschland zahlungsunfähig wäre, dann würde diese Garantie auch nichts nützen. Diese Garantie kann jede Regierung, muss jede Regierung geben, das ist europäisches Recht, dass die Sparer bis zu 100.000 Einlagen geschützt sind. Aber ein Land, das zahlungsunfähig ist, da hilft die ganze Garantie nichts…
Meurer: Strittig ist aber die Frage, wer ist denn auf die Idee mit den Kleinsparern gekommen. Die Zyprioten zeigen auf Sie, das Handelsblatt sagt heute Morgen, EU-Diplomaten sagen, Wolfgang Schäuble hat den zyprischen Präsidenten unglaublich unter Druck gesetzt.
Schäuble: Ja, weil ich gesagt habe, ohne einen Beitrag – das ist ja völlig unstrittig inzwischen – ohne dass die Finanzierungssumme für Zypern auf höchstens zehn Milliarden begrenzt wird, ist ein Programm überhaupt nicht vorstellbar. Der Internationale Währungsfonds hat seit Monaten gesagt, wenn das nicht auf zehn Milliarden begrenzt wird, ist ein Programm überhaupt nicht darstellbar. Und natürlich hat der zyprische Präsident versucht, daran vorbei zu kommen…
Schäuble:…Da gab es keinen Weg und deswegen haben wir gesagt, wenn es ein Hilfsprogramm geben soll, dann muss dieser Betrag erbracht werden. Ich war, wir waren, der Internationale Währungsfonds, die Bundesregierung, immer für ein sogenanntes Bail-In. Das heißt, dass man oberhalb der 100.000, die Einlagen für die Verluste der Banken, die ja faktisch insolvent sind, haften lässt. Das wollte der zyprische …
Meurer: Das hätte bei weitem nicht genug gebracht, sagen die Zyprioten.
Schäuble: Doch! Das ist ja Unsinn. Das hat er abgelehnt, weil er geglaubt hat, er könne auch in Zukunft ausländisches Kapital auf zyprische Banken bekommen, die wegen günstiger steuerlicher und sonstiger Rahmenbedingungen ihr Geld in Zypern anlegen…
Quelle: Deutschlandfunk
Dazu: Hintergrundpapier
Wichtige Elemente des Kompromisses zur Schaffung eines gemeinsamen Bankenaufsichtsmechanismus.
Quelle: The Greens [PDF – 105 KB]
Anmerkung: Diese Meldung erschien auch auf ARD-Videotext vom 19-03-2013, Seite 130
Anmerkung WL: Dass das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) zum Befund kommt, den Frauen stünden Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse zur Verfügung, wenn sie nur wollten, erstaunt mich allerdings nicht, denn dieses Institut ist ja der Meinung, dass alle auf dem Arbeitsmarkt (vollzeitbeschäftigt) unterkämen, wenn sie nur bereit wären niedrigere Löhne zu akzeptieren.
Anmerkung unseres Lesers G.K.: Die vom österreichischen Online-Medium von Frauen für Frauen “dieStandard” konstatierte Medien-Hofberichterstattung zu Gunsten des neuen Papstes trifft vollumfänglich auch auf die deutsche Medienlandschaft zu. Und dies, obwohl der Anteil der Katholiken hierzulande deutlich unterhalb jenem in Österreich liegt. Nicht nur Atheisten, auch protestantische und selbst katholische Christen dürften den erzkonservativen Vorstellungen dieses Papstes zumeist ablehnend gegenüberstehen. Ob der neue Papst tatsächlich ein “Papst der Armen” sein wird, wird sich daran zeigen, ob der entgegen der von der katholischen Kirche in den zurückliegenden Jahrhunderten zumeist betriebenen Praxis abweichen wird, sich den politisch und ökonomisch Mächtigen anzudienen und stattdessen seinen Einfluss zu Gunsten der ökonomisch und sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen sowohl in den Industriestaaten als auch in den Staaten der “Dritten Welt” geltend machen wird.
Passend dazu: Volker Pispers über Vatikan-Bank, Zypern und Merkels Kleinsparer-Lüge
Quelle: WDR 2
Quelle: Stuttmann Karikaturen
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