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Titel: Hinweise des Tages (2)
Datum: 28. Februar 2006 um 18:05 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Kai Ruhsert
- Joachim Jahnke: Unglück im Glück: Arbeitszeit und Beschäftigung in der deutschen gewerblichen Wirtschaft
Quelle: Jahnke
Anmerkung: Jahnke stellt dar, dass die deutsche gewerbliche Wirtschaft seit dem Jahr 1995 fast 50% an Produktivität gewonnen hat. Dieser Produktivitätsgewinn hätte – von den Umsätzen und von Preisentwicklungen einmal abstrahiert – tendenziell als Lohnsteigerung oder als Arbeitszeitverkürzung verteilt werden können. Statt die Arbeitszeit zu verkürzen wurden 670.000 Jobs abgebaut und die Unternehmenseinkommen stiegen gegenüber den Löhnen und Gehältern dramatisch an.
- Gegen die Vorabsprachen der Gewerkschaftsführungen für die Besetzung der DGB-Spitze formiert sich Widerstand.
Engelen-Kefer findet Unterstützung an der Basis.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Nicola Holzapfel: Wie sich die Gehälter entwickeln: Weniger Geld für fast alle, deutlich mehr für wenige.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Franz Walter: Zu Risiken und Nebenwirkungen der Mittelstandsutopie einer „Zivilgesellschaft“. Es gebe eine verborgene Gemeinsamkeit zwischen marktorthodoxen Wirtschaftsliberalen und gemeinsinnigen Bürgergesellschaftern. Bürgergesellschaftliche Partizipation verfestige eher die Elitestruktur moderner Demokratien und sei dem Vermittlungsmechanismus der parlamentarischen Demokratie und des Parteienstaates nicht überlegen.
Quelle: SPIEGEL ONLINE
- Anhörung der Linkspartei zu Hartz IV: Eine falsche, unsoziale und volkswirtschaftlich kontraproduktive Antwort auf die Massenarbeitslosigkeit.
Da wir sonst nirgends etwas darüber gelesen haben hier ein Hinweis.
Quelle: DIE LINKE
- Michael Jäger über die strategische Bedeutung der Streiks im Öffentlichen Dienst.
Quelle: Freitag
- SPD-Fraktionschef Struck schließt sich der Forderung des DGB nach 7.50 Euro Mindestlohn an.
Quelle: FR-online
- Gleichstellungsbericht der EU-Kommission:
Frauen in Deutschland entgegen dem europäischen Trend bei Einkommen abgehängt. 2004 erhielten Männer pro Arbeitsstunde 23% mehr. Vor fünf Jahren waren es noch 19%. 45% aller erwerbstätigen Frauen arbeiten Teilzeit. Nur in den Niederlanden ist der Anteil ähnlich groß. Dieser hohe Anteil belege die Schwierigkeiten, die sich Frauen „bei der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben stellen.“
Quelle: TAZ
- Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur:
Rund ein Drittel der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Jobangebote gibt es gar nicht.
Quelle: SPIEGEL ONLINE
- Mehrwertsteuererhöhung: Eine Mogelpackung.
Zwar soll von einem Prozent der dreiprozentigen Erhöhung die Arbeitslosenversicherung gesenkt werden, das kostet den Finanzminister bis 2009 21,8 Milliarden Euro. Zugleich kürzt aber der Bund die Zuschussmittel für die Renten- und Krankenversicherung in Höhe von 22,2 Milliarden Euro. Fazit: Ein Verschiebebahnhof zwischen den Sozialleistungen.
Quelle: Berlin Online
- Unabhängige britische Kommission stellt fest: Regierungen verlieren aufgrund steigender Wahlenthaltungen an Legitimität, dadurch gehe auch das politische Gleichgewicht verloren.
Die Labour-Regierung habe bei den letzten Wahlen 67 Parlamentssitze mehr erhalten, obgleich sie nur 35% der Stimmen erhalten hat, das entspreche einem Anteil von 22% der Gesamtzahl der wahlberechtigten Bürger. Die Tendenz zur Wahlabstinenz und der Entfremdung von der Politik ließe sich in fast allen westlichen Demokratien feststellen. Die Menschen hätten das Gefühl, nichts zu sagen zu haben, zudem würden auch die Abgeordneten immer weniger Entscheidungen treffen können, da nur ein kleiner Zirkel im Zentrum der Macht die Weichen stellt.
Zur Quelle 1: Heise-online
Zur Quelle 2: Nicht mehr erreichbar (03.09.2006)
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