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Titel: „Konventionell“ – Eine kurze Klarstellung
Datum: 4. Februar 2025 um 10:00 Uhr
Rubrik: Außen- und Sicherheitspolitik, Aufrüstung
Verantwortlich: Redaktion
„Konventionell“ klingt irgendwie harmlos. (Jedenfalls nicht bedrohlicher als „konventionelle Landwirtschaft“.) Geht es um Waffensysteme, sollte man sich allerdings klarmachen, dass dies nur deshalb der Fall ist, weil die Zerstörungskraft der thermonuklearen Bomben den Maßstab ins Unvorstellbare verrückt hat. Zur Erinnerung: Alle Kriege der Weltgeschichte – minus Hiroshima und Nagasaki – wurden „konventionell“ geführt! Von Leo Ensel.
Immer mal wieder wird uns von Politik und Medien im Zusammenhang mit der uns – und nur uns Deutschen! – für kommendes Jahr ins Haus stehenden (von Noch-Bundeskanzler Scholz mit den USA im Alleingang eingebrockten) „Nachrüstung 2.0“ beschwichtigend versichert, die zu stationierenden weitreichenden Hyperschallraketen und Marschflugkörper würden ja „nur“ konventionell bestückt.
Dazu wäre Folgendes anzumerken:
Umgekehrt reicht die Sprengkraft bestimmter neuer „konventioneller“ Waffen längst an die bestimmter Nuklearsprengköpfe heran. (Laut Präsident Putin hätte allein der kinetische Aufprall der neu entwickelten, derzeit „nur konventionell“ bestückten Mittelstreckenrakete Oreschnik die „Zerstörungskraft eines Meteoriten“.) Die Grenzen zwischen nuklearen und „konventionellen“ Waffensystemen verschwimmen also zusehends.
Es lässt sich also auch mit „konventionellen“ Waffen einiges anrichten …
Mit freundlicher Genehmigung von Globalbridge.
Titelbild: Dresden 1945 – von den Amerikanern und Briten „konventionell“ zerstört … (Foto Richard Peter)
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