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Titel: Leserbriefe zu „Trump fordert fünf Prozent vom BIP von allen NATO-Mitgliedsstaaten – wird Zeit, dass Deutschland das „Verteidigungsbündnis“ verlässt“
Datum: 2. Februar 2025 um 15:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Hier kommentiert Marcus Klöckner die Ansage des neuen US-Präsidenten Trump, alle NATO-Staaten aufzufordern, „die Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des BIP zu erhöhen, was schon vor Jahren hätte der Fall sein sollen“. Für Deutschland würde das Ausgaben von über 200 Milliarden Euro bedeuten – für einen Feind, der real nicht existiere. Der deutsche Bundeshaushalt für 2024 umfasse jedoch lediglich rund 420 Milliarden Euro. Das sogenannte Verteidigungsbündnis NATO habe für Deutschland keinen Wert. Gefordert wird daher: „Nein zur Konfrontationspolitik mit Russland! Ja zu einer tragfähigen Friedenspolitik!“ Wir haben dazu interessante E-Mails bekommen und bedanken uns dafür. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Für Sie zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Guten Morgen, ich denke, schon lange ist es Zeit, daß Europa sich auch militärisch auf sich besinnt. Wer A sagt sollte auch B sagen… – also eine europäische Lösung sollte angestrebt werden:
Sinnvolle und maßvolle Militärausgaben! Und wenn schon Rüstungskonzerne verdienen sollen, so sollten es wenigstens europäische sein.
Beste Grüße.
Marcus Boshkow
2. Leserbrief
Lieber Herr Klöckner, NDS Redaktion und Leser,
Die Forderung von Trump ist aus seiner Sicht und die der USA durchaus logisch.
Bilden doch die anderen NATO Staaten die Grenze, die Frontlinie, die Vorposten des US Imperiums. Um dieses Imperium zu sichern müssen die Vorposten natürlich bis an die Zähne bewaffnet sein am besten mit Waffen gekauft in den USA.
( NATO ) Verteidigungsbündnis sollte nicht zwischen Anführungszeichen stehen, es ist tatsächlich ein Verteidigungsbündnis : es verteidigt das Imperium USA und dessen Belange.
Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens
3. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner,
was Sie in diesem Artikel zur ungebremsten Aufrüstung schreiben ist ja alles richtig.
Nur, wir haben weder in Europa, noch in Deutschland irgendwelche Politiker, die sich diesem Wahnsinn entgegenstellen würden und wollen. Es sind alles nur unterwürfige Anbiederer an den jeweiligen US-Präsidenten. Eigene Interessen gegen diesen durchgeknallten Trump durchzusetzen, ist nicht ihr Ding. Dieser wahnsinnige Trump ist zur Zeit die größte Gefahr für die Weltgemeinschaft. Daran wird auch das Wahlergebnis der Bundestagswahlen im Februar nichts ändern. Die eventuell personellen Alternativen kommen nicht in die Regierung, und die, die letztlich von der Mehrheit des Wahlvolkes angekreuzt werden, sind keine Alternative. Eine wirkliche Wahl kann man das sowieso nicht nennen, wenn die Mehrheit nur Pest statt Cholera oder umgekehrt “wählt”.
—
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Kleinecke
4. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner,
sehr geehrte Redaktion der Nachdenkseiten,
ich teile Ihre Einschätzung zum Irrsinn, die Verteidigungsausgaben, alleine auf Basis amerikanischer Vorgaben, weiter zu steigern.
Wie man z. B. an Österreich sehr gut sehen kann, haben unsere Nachbarn in Österreich auch ohne den Bündnis-Schutz ohne Probleme die Zeit nach dem Krieg überstanden, obwohl der damalige Ostblock ebenfalls eine direkte Grenze mit ihnen hatte. Daher teile ich ebenfalls Ihre Einschätzung, wir sollten die NATO verlassen.
Was mich bei den Berichten in den Nachdenkseiten jedoch seit einigen Tagen wundert: warum wird nicht über die m. E. real existierende Gefahr berichtet, dass Deutschland in ganz kurzer Zeit in einen NATO-Bündnisfall hereingezogen werden könnte. Irgendwie scheint das kaum jemand in der Presse im Blick zu haben?
Ich spreche hier von dem Fall, dass die USA Grönland mit Gewalt Ihrem Territorium einverleiben sollten. Ich kann nicht einschätzen, wie wahrscheinlich so ein Fall ist unter anderem, weil ich nicht einschätzen kann, wie hoch der Rückhalt des Präsidenten in der Führungsriege des US Militärs ist. Würde das Militär eine entsprechende Order Trumps umsetzten oder würde es sich dieser Order verweigern oder sie wenigstens hinauszögern? Jedoch sind wir meiner Meinung nach nicht sehr weit von so einem Fall entfernt.
Und dann müssten wir Dänemark gegen den größten Aggressor der Welt beistehen, der nebenbei bemerkt und wie man oben gesehen hat, unwidersprochen die Regeln der NATO nach eigenem Gutdünken und immer zu seinem Vorteil festlegt.
Was für eine gruselige Situation!
Immer noch hoffnungsvolle Grüße
Jan Braun
5. Leserbrief
Hallo Leute,
mit Zahlen habt Ihr es nicht so: gesetzt, der deutsche Bundeshaushalt für 2024 betrug etwa 480 Mrd. Euro (bundesfinanzministerium.de) dann wären davon 5% “nur” 24 Mrd. und eben keine 200 Mrd. Euro.
Und etwas weiter im Text schreiben SIe “Mittlerweile liegt Deutschland mit Ausgaben von rund 90 Milliarden bereits knapp über den zwei Prozent”. Wo haben Sie diese Zahlen her? Auf einer Seite des BMVG wird für 2024 eine Zahl von 52 Mrd. angegeben, das wären entsetzliche 11 Prozent….
Klären Sie uns bitte auf, wo Sie Ihre Zahlen hergenommen haben – Vertrauensverlust in ein Medium wie den Nachdenkseiten beginnt auch mit offensichtlich schlechter Recherche.
—
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Keipl
Hallo Leute,
Ihr seid auch nicht vor der Dummheit Eurer Leser geschützt. Jetzt habe ich glatt das BIP mit dem Bundeshaushalt verwechselt.
Ich nehme das mit der Recherche natürlich zurück. Aber wäre es nicht interessant, den Bundeshaushalt hier als Referenz gegen den MIK anzuführen?
Denn Schulen, Infrastruktur, etc. werden ja nicht vom BIP bezahlt sondern aus dem Bundeshaushalt finanziert. Je mehr vom Bundeshaushalt bezahlt wird, dsto weniger bleibt ja uns Bürgern….
Gerne würde dennoch von Ihnen hören, warum auch Sie mit dem BIP argumentieren und nicht mit dem Bundeshaushalt.
Lerne gerne dazu
Rolf Keipl
6. Leserbrief
Lobeslied auf Marcus Klöckner!
Doch halt! Ich habe gerade ein scharfes Chili con carne verdrückt und muss rügen: Im Einstieg ist ihm doch ein klitzekleines Missgeschick untergekommen: “Dann kann das Geld der Steuerzahler SINNVOLLER ausgegeben werden”. Marcus hat es ja ein wenig weiter unten selber moniert: “Brücken stürzen ein”. Das Land, das jahrelang ohn Unterlass der Schwarzen Null gefrönt und die Infrastruktur auf allen Ebenen kaputt gespart hat, muss nun haushälterisch gesehen mit Sondervermögen hantieren. Man lasse nur mal eine Reihe Verkehrsminister der neuen Zeit Revue passieren: Ramsauer, Dobrindt, Scheuer (alle CSU) und nun Wissing (FDP)! Autor Klöckner muss keine Noten vergeben, aber ich als Uraltpauker schon! Allesamt setzen 6!
Alle miteinander haben ihr Amt ohne Sinn für jede ökonomische Realität versehen. Sie haben dem Haushalt rücksichtslos geschadet.
Heute in NDS: Eine kleine Randfigur deutscher politischer Unfähigkeit – unser Botschafter in Georgien Peter Fischer : Ich heiße die Präsidentin Georgiens Frau Surabaschwili willkommen und den Mann der SPD aus dem Kriegstreiberlager Herrn Michael Roth! Er hat die falsche “Fischin” aus dem trüben Teich gezogen, denn der Präsident ist ein Mannsbild namens Kawelaschwili. Im Auswärtigen Amt thront eine Trampolinspringerin, die sehr hoch springen konnte. Ich sage nicht mehr dazu – das könnte mir schlecht bekommen.
Der Herr der Kriegstüchtigkeit verkündet: Das Ziel steht im Mittelpunkt! Konfuzius war ein Mann tiefer Einsicht. Er wird es weit, weit oben mit Gelassenheit vernehmen: Er wird dem Koofmich deutscher Verteidigung den Weg weisen. Der will ja wohl Führer werden, denn beliebter als der Cum-Ex-Kanzler ist er alle mal. Ein dreimal HOCH dem Sesselstrategen! Wie nebenbei lässt Klöckner auch die Waffenmilliarden anklingen, die dem transatlantischen Hegemonen nachgeworfen werden. Nicht genug! Schon schipperten deutsche Fregattchen im Kielwsser der NATO-FLOTTE – und wo? Mittenmang durch zwischen Großchina und Kleintaiwan – ohne Rücksicht und mit breiter Brust. Wir haben’s ja, meint Pistorius. Und der Kaiser drohte damals: Kein Chinese schaut einen Deutschen scheel an. Russophobie/Sinophobie at it’s best
Angesichts des grandiosen makroökonomischen Begriffs “Sondervermögen” und der neuen transpazifischen Ausformung muss man befürchten, dass der Weg der Lemminge vorgezeichnet ist – denn: Das Ziel steht im Mittelpunkt: Der Abgrund.
Klöckner sei Dank – er schreibt, was geschrieben werden muss!
D.E. Münch
7. Leserbrief
Sehr geehrte NDS Redaktion,
mir geht immer wieder die Hutschnur hoch, wenn ich von diesem Propaganda Trick “X% Verteidigungshaushalt vom BIP” höre.
Man setzt hier für die Ungebildeten, die Doofen und Uninteressierten gezielt den Propagandatrick einer unzulässigen Verknüpfung ein.
“Ach nur 2, 3, oder 5% vom Einkommen des Staates, oder den finanziellen Mitteln, die man (der Staat) irgendwie so hat…ist ja nicht so viel” wird hiermit fälschlich suggeriert.
Wenn das BIP 2025 geschätzt 4,306 Billionen EUR beträgt, betragen die “verfügbaren” Haushaltsmittel nur ca. 488,609 Milliarden (lt. statista). Also etwas mehr als 10% vom BIP ist die Summe die man verteilen kann. Und das weiß die Mehrheit nicht, obwohl es jeder wissen könnte (der lesen und schreiben kann).
Dazu sind aber Millionen Abiturienten, Studierte, Beamte, Lehrer, Professoren und vor allen Dingen Journalisten der “öffentlich-rechtlichen” Medien offensichtlich nicht mehr in der Lage.
Sonst müssten sie sich ja wütend, erzürnt und empört darauf stürzen.
Das ist ja eine offensichtliche Beleidigung der Intelligenz aller Bürger.
Deutschland bricht wirtschaftlich langsam zusammen und wir sollen 44% unseres Jahresbudgets für Krieg und Waffen ausgeben? Statt bisher 90 Milliarden in 2024 dann 215 Milliarden in 2025?
Dann hätte nur Deutschland 2025 allein, den doppelten Rüstungshaushalt von Russland 2025 (in Kriegszeiten).
Das wollen Trump und Weidel? Abgeschwächt auch Merz, Habeck, Lindner?
Die Waffen sind nur gegen Russland und China gerichtet. Obwohl die uns nicht angreifen wollen.
Aber angeblich die “Werte” von Weidel, Trump, Habeck, Merz und Lindner.
Man nennt das immer “unsere Werte”, aber meine sind das nicht.
Der Propagandatrick mit 5% vom BIP bedeutet 44% vom verfügbaren Bundeshaushalt 2025 (215,3 von 488,6 Milliarden). 44% vom kompletten Kuchen hört sich aber sehr negativ an.
Das BIP ist nur eine Kennzahlgröße und hat so gut wie nichts mit dem real verfügbaren Bundeshaushalt (sprich den verfügbaren jährlichen Mitteln) zu tun.
Deshalb wäre es m.E. immer Pflicht bei sachgemäßer Berichterstattung zu diesem Thema die realen Zahlen und Verhältnisse zu nennen.
Um das Narrativ der Kriegshetzer vom bezahlbaren Krieg zu entlarven. Sind ja nur 3, 4, 5%…
Mit einfachen Torten- und Balkendiagrammen kann man das kurz, knackig und leicht verständlich belegen.
So wird dem einfachen Bürger dann auch klar, die Mittel sind bereits alle vergeben. Überall sind Löcher und selbst die 90 Milliarden Militärausgaben 2024 können “wir” (sprich die unteren 90% der Bevölkerung) uns absolut nicht leisten.
Nicht “wir” werden bedroht, sondern mit diesen Militärausgaben bedroht die NATO die vom Westen freie Welt. Den Heuchlern möge die Zunge im Mund verfaulen.
Mit freundlichen Grüßen,
Udo Pfeiffer
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