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Titel: Leserbriefe zu „Merkels Buch: Kein Grund zum Lesen, jedoch Anlass zur Kritik an einer kühlen, einst mächtigen Kanzlerin“
Datum: 8. Januar 2025 um 15:22 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
In diesem Zwischenruf diskutiert Frank Blenz über die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Anlass dafür ist ihr Buch „Freiheit“. Er habe keinen Bedarf, Derartiges wie das Merkel-Buch zu lesen. Der Freiheitssäuselei der Altkanzlerin fehle „genau das: auf Geld und Freiheit als Einheit hinzuweisen, ebenso Worte wie Reichensteuer, echte Mietpreisbremse, faire Löhne“. Freiheit habe weitere Facetten. Die Jahre 2020 und 2021 seien final und bewusst zum Super-GAU weitergeführt worden. Den widersprechenden Menschen sei Verschwörungsschwurbelei vorgehalten und Dummheit vorgeworfen worden. Wir danken für die interessanten Leserbriefe, die wir hierzu erhalten haben. Es folgt nun eine Auswahl, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Blenz,
haben Sie vielen Dank für Ihre überaus treffende Einschätzung zu dem m.E. sowohl medienwirksam als auch profitorientiert kurz vor Weihnachten erschienen Buch “Freiheit” von Angela Merkel (das vermutlich auf vielen Gabentischen lag). Obwohl man getrost davon ausgehen kann, dass unsere Ex-Kanzlerin von ihrer üppigen Pension “gut und gerne” leben kann und, im Gegensatz zu so manchem armen Rentner bzw. Rentnerin, keinen Zuverdienst nötig hat.
Frau Merkel hinterließ sechzehn Jahre Stillstand; Jahre, in denen nicht nur die Infrastruktur verrottete, sondern auch Bildung, Soziales und vieles, vieles mehr sträflich vernachlässigt wurden. Die Liste ihrer Versäumnisse könnte ebenfalls ein 700 Seiten langes Buch füllen. Eine Standardfloskel in ihren Reden war: “Wir müssen… wir müssen… wir müssen…” Und danach geschah… nichts. Die Nachfolgeregierung hielt sich, wie wir heute alle schmerzhaft feststellen müssen, ebenfalls an diese “bewährte” Methode, an der sich voraussichtlich, sieht man sich die demnächst in Ämtern zu erwartenden Politakteure an, ungeachtet vieler blumiger Wahlversprechungen, nichts ändern wird.
Der Gipfel der Geschmacklosigkeit und Frechheit war Merkels triumphal vorgebrachtes “Geständnis”, dass Deutschland unter ihrer Regierung den Minsk II-Vertrag, der zu einer Lösung des Ukraine-Konfliktes führen sollte, einzulösen gar nicht die Absicht hatte, sondern man der Ukraine Zeit geben wollte aufzurüsten, was letztere in die Lage versetzte, die Menschen im Donbass acht Jahre lang mit 14.000 Todesopfern, vor Russlands Intervention, zu bombardieren. Das ist an Zynismus nicht zu überbieten und zeigt das wahre Gesicht dieser Frau. Die guten Verkaufszahlen dieses Wälzers lassen sich für mich leider nur durch die Ignoranz weiter Bevölkerungsteile erklären.
Ich wünsche Ihnen ein gutes, friedliches Neues Jahr, verbunden mit herzlichem Dank für Ihre unermüdliche Arbeit.
Mit besten Grüßen
Gertrude Fernekes
2. Leserbrief
Liebe Mannschaft der Nachdenkseiten, lieber Herr Blenz,
Ich erinnere mich, wie Frau Merkel, als im Februar 2003 in Berlin 500.000 Menschen gegen den drohenden Irak-Krieg protestierten, in die USA geflogen ist, vor US-Präsident Bush junior regelrecht einen Bückling gemacht hat und ihm sinngemäß versprochen hat: „Wenn ich Bundeskanzler der BRD wäre, dann würden wir uns auch mit deutschen Soldaten an diesem (völkerrechtswidrigen) Krieg beteiligen.“
Gregor Gysi kommentierte diese bis heute verhängnisvolle Unterwerfung später so:
„Sie ist vor US-Präsident Bush regelrecht unter dem roten Teppich durchgekrochen.“ Und: „Durch Duckmäusertum erwirbt man sich keine Anerkennung, sondern nur Verachtung!“
Volker Pispers etwas drastischer:
„Sie hat versucht, Karriere als Bush-Zäpfchen zu machen.“
Aber die schlimmsten Folgen dieser bedingungslosen Unterordnung unter die US-Interessen spüren wir erst heute so richtig: überteuerte Energiepreise, sinkendes Ansehen in der Welt, Kriegsgefahr …
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Fauser
3. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Blenz,
Sie schreiben einen Artikel über Merkels Buch und haben es nicht gelesen? Bravo, richtig so! Inhaltlich war Merkel immer ein Nichts, ohne eigene Ideen. Aus Nichts kann auch nichts werden.
Was es an Merkels zerstörerischer Politik zu kritisieren gibt, sie haben es genannt. Danke. Vielleicht ist die Liste nicht einmal vollständig.
Was sagte ein Freund von mir vor gut 10 Jahren? “Die Merkel macht doch ihre Sache gar nicht so schlecht!” Da blieb mir die Spucke weg. Wie kommt es, dass Merkel bei vielen Menschen so beliebt war? Sie hatte perfekt diese Kindergartentante-Masche drauf, hat den “Kleinen” gesagt was sie hören wollten: “Uns geht es gut – Wir schaffen das”, etc.. Der Deutsche steckt gern den Kopf in den Sand und geht davon aus, dass “die da oben” es schon richten werden.
Merkels Machtmittel waren neben Propaganda – das hat sie als FDJ-Propagandasekretärin gelernt – Intrigen und die Steuerung durch die Puppenspieler jenseits des Atlantiks. Es ist nichts dabei, was irgendwie dem Wohle des Landes und der Menschen gedient hätte.
16 dunkle Merkel-Jahre. Eigentlich ging der Abstieg des Landes schon mit der Kanzlerschaft Kohls los. 32 dunkle Jahre insgesamt. Perverserweise kam es noch schlimmer, als zwischendurch und danach SPD-Grüne an die Macht kamen. Verschärfter Abbau des Sozialstaates und Krieg gegen Serbien unter Schröder/Fischer und zuletzt die Drei Schrecklichen von der Ampel (Scholz, Habeck, Baerbock). Eines war seit 1982 konstant, der stetige, monotone Abstieg des Landes. Und der Abstieg hat auf wirtschaftlicher, technischer und geistiger Ebene stattgefunden.
Was bleibt in Erinnerung von diesen Machthabern? Aussitzen und Spagetti Carbonara bei Kohl, dem Gerd sein Goldkettchen Armani-Anzug, große Klappe und Steine werfen beim Jockel, das süßliche Grinsen vom Olaf, der Insolvenzzauber von Robert dem Großen und die 360 Grad Wende und Reisen von einem Ort zum Andern, die hunderttausend Kilometer voneinander entfernt sind, bei Lenchen. Bei Merkel? Nichts. Na, vielleicht die Raute.
Viele Grüße,
Rolf Henze
4. Leserbrief
Liebes Redaktionsteam der NachDenkSeiten,
ich finde die Rezension von Frank Blenz »Merkels Buch: Kein Grund zum Lesen, jedoch Anlass zur Kritik an einer kühlen, einst mächtigen Kanzlerin« methodisch fragwürdig. Sie widerspricht der goldenen Rezensenten-Regel, ein Buch nur zu kommentieren, wenn man es vollständig gelesen hat.
Die Kritik an der PR-Maschinerie und der Verlagspolitik bleibt davon natürlich ausgenommen, weil sie nicht den Inhalt betrifft. Der wird allerdings dann relevant, wenn es um konkrete Belege für Äußerungen geht, die in direktem Zusammenhang mit politischen Ereignissen stehen. Bei einer ehemaligen Bundeskanzlerin ist der direkte Zusammenhang immer gegeben. Bei gedruckten Büchern geht das nur über Seitenzahlen und bestenfalls direkte Zitate, die für Dritte nachprüfbar sind. Memoiren von ranghohen Politikern werden immer einschlägig zum Teil der Geschichte. Deren Verlogenheit herauszustellen geht nur kleinteilig.
Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für das Jahr 2025
Thomas Kubo
5. Leserbrief
Hallo Herr Blenz,
ich habe es immer geahnt – Angela Merkel war die späte, subtile Rache der DDR an der BRD.
Über 400 t Papier – sinnlos unbrauchbar gemacht durch Bedruckung mit Merkels Selbstbeweihräucherung. Und das genasführte Volk kauft dieses knapp 800-seitige Machwerk für knackige 42,– €. Es scheint den Deutschen doch (noch) nicht sooo schlecht zu gehen, dass sie sich dieses ‘Druckerzeugnis’ klaglos zulegen und sogar auf die Bestsellerliste hieven.
Ein 10-seitiges Taschenbuch im Reclam-Format hätte doch auch genügt, denn viel Substanzielles, positiv Nachhaltiges hat uns’ Angela ja in den quälend langen 16 Jahren ihres ‘Wirkens’ nicht zustande gebracht. Zur Krönung lässt sie dann noch einen kleinen Wald für die Darstellung ihres ‘großartigen Schaffens’ abholzen (richtig nachhaltig!). Aber Hauptsache, die Tantiemen aus dem Buchverkauf stocken ihre schmalen, vom dummen Michel finanzierten Ruhebezüge noch ein wenig auf. Vielleicht denkt sie ja über Wiederaufforstung nach – aber ich glaube, eher nicht, denn das passt nicht zu ihrem fragwürdigen Charakter.
Ulrich Herbst
6. Leserbrief
Werter Herr Blenz,
Sie haben in Ihrem Artikel bereits alles Wesentliche gesagt. Danke dafür, daß Sie alle Aspekte, die mir beim Erfassen der Überschrift sofort in den Kopf schossen, behandelt haben. Eine Zusammenfassung könnte kurz & knapp wie folgt lauten:
Eine unseriöse Person, die sich in schauspielerischem Können als “volksnah”, ja gar als “familiär” (“Mutti”) darstellt, dabei aber gleichzeitig sämtliche Bürger so schnell über den politischen Tresen zieht, auf daß diese die dabei entstandene Reibungswärme als Nestwärme empfinden, geriert sich als Autor — wer kauft denn bitte Bücher eines Selbstdarstellers & Lügners? Das können doch nur Menschen sein, welche heuer immer noch auf die politischen Inszenierungen hereinfallen und die Worte nicht mit Taten abgleichen. Oder Mitläufer, die den darin enthaltenen Leitfaden als Anleitung nehmen, auf der Karriereleiter noch ein, zwei oder sogar mehrere Sprossen erklimmen zu dürfen.
Frau Merkel ist ein Zögling des WEF, eng verflochten mit den höchsten Wirtschaftsbossen weltweit. Diese haben weder Menschlichkeit noch Demokratie im Sinn, sondern halten diese eher für hinderlich und wollen sie abgeschafft sehen. Wie war das denn während “Corona”? Wie ist das heute mit Javier Milei, dem mutmaßlich sympathischen Politiker mit dicken Koteletten, der sein Land aber keineswegs in die Prosperität führt, sondern, genauso wie bei Angela Merkel, dem Volk abverlangt, den Gürtel enger zu schnallen, damit multinationale Konzerne mal so richtig abkassieren können?
Merkel ist auch nur ein Zahnrad, wenn auch kein kleines, im wirtschaftlich-politischen Machtgefüge (das man während der Ära Mussolinis als “Faschismus” bezeichnet hätte). Sie trug, genauso wie Gerhard Schröder, welcher den größten Niedriglohnsektor in EU-Europa etablierte, zum Niedergang der deutschen Wirtschaft bei, wie auch zu Arbeitslosigkeit unterhalb menschlicher Würde und sogar bis hin zur Schleifung von unveräußerbaren Grundrechten. Aufgrund des politischen Drucks fällen Richter falsche Urteile, vernichten Existenzen, die sich zuvor gegen die Mißhandlung & Traumatisierung von Menschen stellten. DAS ist wahrscheinlich die beste Demokratie, in der wir gut & gerne leben™.
Mit nachweihnachtlichen Grüßen & einen guten Rutsch an alle wünschend,
Michael Schauberger
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