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Titel: Leserbriefe zu „Die SPD geht in den Wahlkampf – man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte“

Datum: 1. Dezember 2024 um 14:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Hier kommentiert Jens Berger den beginnenden Wahlkampf der SPD. Von einer Kriegsgefahr sei keine Rede. Hingewiesen wird u.a. auf den eskalierenden Ukrainekrieg sowie die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden ohne Parlamentsabstimmung und die mögliche Taurus-Lieferung durch einen Kanzler Merz an die Ukraine. Erinnert wird an das frühere friedenspolitisches Profil der SPD. Auf einem Plakat sei „der SPD-Verteidigungsminister Pistorius, martialisch in Flecktarn auf einem Panzer in die Ferne (Richtung Moskau?) blickend“ und mit dem Slogan „Wir kämpfen für Deine Sicherheit – Kämpfst auch Du an unserer Seite?“ zu sehen. Diese SPD brauche niemand. Wir danken für die zahlreichen und interessanten E-Mails. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Lieber Jens Berger, liebe Nachdenkseiten Redaktion,

vielen Dank für diesen Beitrag, dem nichts mehr hinzuzufügen ist.

Es ist ein Trauerspiel. Wer nur, berät diese Partei?

Die SPD geht in den Wahlkampf – man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte

Jens Biester


2. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

ich teile zu 100% Ihre Empörung. Hinzufügen möchte ich noch, dass wir Bürger – bis auf elitäre Ausnahmen – nicht mit den „Granden“ der SPD im Sandkasten gespielt haben.

Das „Du“ auf allen Plakaten ist eine respektlose Demonstration einer Hybris, der hoffentlich bald eine ernüchternde Rückkehr zu den „elementaren Grundsätzen der Höflichkeit“ folgen wird. Bitte.

Was bilden die sich eigentlich ein? Nein, SPD: „Wir haben weder zusammen die Schweine gehütet noch gefüttert. Uns verbindet also itzo so ziemlich nichts! Eigentlich: Gar nichts – mehr!“

Diese „herablassende Duzerei“ verbitte ich mir. Als Bürger! Ausdrücklich!

Vielen Dank für Ihr Engagement und ganz herzliche Grüße an Sie und alle kritischen „Zeitzeugen“ einer „gar nicht mal so positiven Entwicklung einer einstmals bedeutenden und anerkannten Kultur …“

Juergen Wehrse


3. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

leider hat die deutsche Politik ein Niveau erreicht, bei dem man zu solchen, immer noch untertriebenen Beschreibungen, greifen muss.

Hallo, aufwachen, es geht hier um Krieg oder Frieden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Deutschland ist wieder ein geteiltes Land:

Es gibt ein Politik-Deutschland und ein Bürger-Deutschland.

Wann wird es zu einer Wiedervereinigung kommen?

Ob es den “Polit-Kapazitäten” passt oder nicht: Russland ist nicht mein Feind!

FRIEDEN – MIR – PACE – PEACE

Gerd Lingner


4. Leserbrief

Sehr geschätzter Jens Berger,

danke für diesen Kommentar – Sie sprechen mir aus der Seele!

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb halte ich dieses, meines Erachtens nicht belastbare Friedensgetue von Scholz nur Theater für ausschließlich dem Wahlkampf/den friedliebenden Wählern geschuldet und mit den anderen NATO-Ländern insb. USA/England/Frankreich abgesprochen. Wie sonst läßt es sich z.B. erklären das keinerlei Druck von den Leitmedien/den anderen NATO-Ländern, der Ukraine oder auch der CDU/CSU auf die von Scholz momentan verkündete Verweigerungshaltung Taurus in die Ukraine zu liefern stattfindet wie sonst üblich?!

Ich weiß nicht mehr genau von wem nachfolgendes Zitat stammt im Angesicht des drohenden 2. Weltkriegs – evtl. von Hesse oder Brecht. Für mich ist es – wie das von Ihnen genannte Zitat von Max Liebermann – eines meiner absoluten Favoriten um den Zustand der Bevölkerungsmehrheit zu beschreiben “Und der Schwimmkurs geht weiter”! Auf die heutige Zeit übertragen könnte man vielleicht sagen “Und die Reality-/Spiel- und Kochshows gehen weiter” – echt traurig! Man könnte meinen die Zeit ist stehengeblieben!

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


5. Leserbrief

Lieber Herr Berger, 

Schlimmer geht immer! Wir sind noch nicht so weit, wie die SPD schon einmal war. Ich denke, Sie, Herr Berger, kennen den Hintergrund. Deswegen nicht wundern. Die SPD war schon immer (mit Ausnahmen) eine Partei, die, wenn als nötig empfunden, Menschenrechte missachtete. 

15.02.1919 Weimarer Republik:

Scharfe Kritik von Hugo Haase (USPD) am Schießbefehl von Noske (SPD) gegen Demonstranten sowie an der brutalen Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin.

Also auf Ihr Bürger Deutschlands, Steigerungen sind möglich – wählt SPD. 

Liebe Grüße 
Uwe Greiffenberger


6. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

die SPD ist tot, mausetot. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit Oskar Lafontaine aus der Partei ausgetreten ist. Das ist etwa 20 Jahre her. Was da jetzt herumgeistert, spukt als Vampir über das Land. Und Vampire brauchen nun mal Blut.

Ich will solche Urgesteine der Partei, wie Albrecht Müller, nicht beleidigen. Aber das sind ehrenwerte Menschen, die dafür stehen, was die SPD unter Brandt einmal war. Das hat leider nichts mit dem Spuk zu tun, der jetzt die Politik unsicher macht. Besser gesagt, die Politik und das Land zerstört.

Sie haben ja Recht,

“man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte”.

Das klingt ungehobelt, ist aber das Mindeste, was man dazu sagen kann. Es muss mehr passieren. Die Menschen müssen endlich den Holzpflock nehmen und den Spuk damit beenden. Das brauch nicht einmal so martialisch sein, dazu genügt schon ein bisschen Restverstand beim Kreuzchen machen an der Wahlurne.

Was sind das für Menschen, die immer noch SPD wählen? Ich weiß, ich weiß, beim letzten Klassentreffen habe ich sie mal wieder getroffen. “Denk ich an Deutschland in der Nacht …”

Nicht vergessen, nach der Empörung die Ko… immer sauber aufwischen und in Eimern wegtragen. Man will doch sauber bleiben.

Viele Grüße,
Rolf Henze


7. Leserbrief

Liebe NDS, Lieber Jens,

Ich sage schon lange, dass keine deutsche Alt-Partei mehr wählbar ist. KEINE! Wir stehen vor dem gleichen Problem wie die Wähler/innen in den USA. Würde heute das BSW die Wahl haushoch gewinnen, würde sie in Deutschland gegen eine neoliberale Wand laufen, die alles blockiert. In den USA bilden die Demokraten gerade einen “dunklen Staat im Staat”, um Trump im Januar 2025 zu blockieren. “Präsident Sullivan” und sein “Dark Team” – Bolton, Clinton,  Blinken, Obama, Graham, Miley – um nur einige zu nennen wollen vor der Amtseinführung Trumps einen “nuklearen Schlagabtausch” auf europäischem Boden erzwingen. Wir werden dagegen einen Nuklearkrieg ersten Grades bekommen!

Jens, warum nehmen Sie diese SPD-Knalltüte überhaupt noch ernst. Habeck ist so blöd und dämlich, dass er uns das aus der Norwegen/Deutschland-Pipeline nach Polen abgezweigte Gas als Add-on noch einmal verkaufen will und Baerbock nickt dazu befriedigend. Mit solchen blöden Leuten und Idiotinnen können Sie keine verantwortliche Politik mehr machen. Das ist was für Kindergarten/Oberschüler-Niveau – und genau solche Wählerinnen und Wähler haben wir scheinbar in der jüngeren Generation.

Der Westen, das sind Washington DC, die “City of London”, Paris, Berlin, Brüssel und die EU stehen, mit der Ukraine vor einer bedingungslosen Kapitulation! Die Alternative ist eine Auslöschung. Eine Dritte gibt es nicht!

Wenn wir bis Februar 2025 überhaupt überleben, empfehle ich Jedem, darüber nachzudenken, ALLE Alt-Parteien vollständig abzuwählen, unter die 5%-Marke zu verbannen. Diese Parteien werden sich dann auflösen. Dadurch werden kompetente Reste frei, die sich in neuen Parteien mit neuen Ideen – ohne die geistigen Alt-Zwänge der Alt-Parteien – sammeln und hoffentlich eine neue Politik aufsetzen. Kompetente Politiker aus allen Alt-Parteien werden sich mischen, alte Klientel abwerfen und neue Möglichkeiten gestalten.

Ein anderer Weg bleibt uns nicht mehr.

Liebe Grüße
von unserem Leser R.O.


8. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

danke für Ihren Hinweis auf das unsägliche Wahlplakat der SPD und ihre treffende Kommentierung dazu. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit an dieser Stelle aber mal auf die Antworten dieses Tweets lenken.

Ich finde es sehr interessant, dass weder die Pro Nato Fraktion noch die Diplomatie Fraktion auf X ein gutes Haar an der SPD lässt. Die Pro Nato Fraktion trauert immer noch den Taurus hinterher und sieht die SPD da in der Hauptverantwortung und die Diplomatie Fraktion hatte ja eh nie etwas übrig für solches Kriegsgetrommel.

Effektiv spricht die SPD mit diesem Plakat also niemanden wirklich an.

Frage mich eh, was sich die SPD davon verspricht. Wer pro Krieg/Waffenlieferungen ist, der wird eher Grüne/CDU/FDP wählen, die ja prominente Agitatoren dafür haben (Hofreiter/Merz/Strack-Zimmermann), sprich hier kann die SPD nicht viel gewinnen.

Und auch für den diplomatischen Ansatz ist die SPD unglaubwürdig, da wählt man auch eher BSW oder AFD.

Hier fällt Olaf Scholz sein zaghaftes, zögerliches Handeln einfach auf die Füße. Egal welcher Fraktion man angehört, die SPD ist einfach unglaubwürdig, da es keinen klaren positionierenden Worte seitens der SPD gab, im Vergleich zu den anderen Parteien.

Zeigt mal wieder wunderbar, wie abseits der Realität Parteipolitiker/-strategen sind. Elfenbeinturm lässt grüßen.

mfg
Ronny Dietzsch


9. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

die alte Tante SPD setzt nun – ganz zeitenwendegemäß – auf einen Bürokraten im Tarnanzug.

Der farblose Boris ist für all die Farblosen im Lande eine prima Identifikationsvorlage. “Einer wie wir” und dann noch auf einem Panzer!

Der letzte Krieg ist lange her. Wird schon cool werden, so cool wie der blasse Boris. Man wird ja wohl ein bissl träumen dürfen. In aller Unbedarftheit. So läuft das. 

Wir gegen den Iwan. Den Blick gen Osten gerichtet. Mit FlecktarnOutdoorAnorak!

“Der russische Bär schläft nie.” “Dem Russen ist nicht zu trauen.”

“Kennen Sie denn persönlich einen Russen?” /  “Um Gottes Willen, nein!”

“Erinnern Sie sich noch, was die deutsche Wehrmacht in Russland getan hat?” / Sofortiger Themenwechsel.

Es sind die Bürokraten und braven Bürger, die Wehrtüchtigkeit mittragen und umsetzen sollen. Und so mancher hat Bock darauf. Wenn die Bedingungen stimmen…

Wer wohl der Koalitionspartner der CDU werden wird? Die SPD? Oder am Ende doch die AFD? Lachen Sie nicht! Im Karussell des Machterhalts ist alles möglich. Solange die Schnittmengen stimmen.

Pazifistische Grüße,
S. A. 


10. Leserbrief

Hallo NDS- Redaktion

Natürlich zündelt neben der SPD auch die CDU (oder Teile davon)  auf eine Art und Weise, dass einem der Bauch grummeln könnte. Zum Beispiel der CDU- Oberfalke Roderich Kiesewetter in einem Radio- Kommentar .

Bezüglich des Absturzes der DHL- Maschine meinte er am 25.11.24  im Deutschlandfunk- Interview, dass sich darum jetzt (im Falle eines Brandsatzes) eventuell auch (wegen Artikel 4 des Nato -Konsultationsvertrages ) die Natostaaten kümmern und “Konsultationen leisten ” müssten, da es sich ja vielleicht schon um die Vorstufe eines Krieges handeln könne. Und wir alle sollten überlegen, ob wir hier nicht immer näher an die Frage eines Spannungsfalles kämen.

Es gehe darum, klarzumachen, dass es nicht um Krieg oder Frieden gehe, sondern um Frieden in Freiheit und Selbstbestimmung für die Ukraine und dann auch für uns, “wenn die Ukraine scheitert.” Des Kanzlers Besonnenheit sei “unterlassene Hilfeleistung”. Eine unionsgeführte Regierung werde bereit sein,Taurus -Einsätze (nach Russland) zu genehmigen, der Einsatz werde aber letztendlich vom Koalitionspartner abhängen. Das gehe nur mit einem Koalitionspartner, der die Frage von Frieden in Freiheit und Selbstbestimmung mit der CDU trägt und nicht eine russlandfreundliche, die Ukraine opfernde Haltung wie die SPD einnimmt. Der Kanzler aber würde die russische hybride Kriegsführung hierzulande – wie die Angriffe auf digitale Bahnknotenpunkte – verschweig

Die “innere und äußere Sicherheit seien die Voraussetzung dafür, dass wir weiterhin ein wettbewerbsfähiger “Wohlstands/Wohlfahrtsstaat” sind und man müsse sich von der “Moskau- Connection” in der Union wie auch in der SPD befreien.

Es müsse klargemacht werden, dass die Bedenkenträger nur mit Ängsten spielen. Aber Russland verstehe nur die Sprache der Stärke. Die Ukraine brauche nicht mehr Waffen, sondern eine “EU- und Nato- Perspektive, die unverrückbar ist.” Neutralitätsforderungen seien gegen das Selbstbestimmungsrecht der Ukraine. Diese solle als Teil von EU und Nato unsere Sicherheit stärken. Dazu seien zusätzlich dreihundert Milliarden Euro nötig. Das gehe aber nur , wenn auch die Bevölkerung dahinterstehe. Das bedürfe Haltung und Orientierung und einer klaren Stellung des Kanzlers, der aber “hier herumeiert , leider ”

deutschlandfunk.de/krieg-und-frieden-im-wahlkampf-interview-mit-roderich-kiesewetter-cdu-dlf-0e3712f5-100.html

Ludwig Schaber


11. Leserbrief

Sehr geehrtes NdS-Team,

mein Beitrag zu Ihrem Beitrag:

“Die SPD geht in den Wahlkampf – man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte”.

Herzliche Grüße,
Peter Palec


12. Leserbrief

Guten Tag,

wenigstens wird in diesem idiotischen Slogan und Wahlplakat mit offenen Karten gespielt.

Keiner, aber wirklich kein wählender Bürger kann sagen, er hätte nicht gewusst womit und für was  hier geworben wird. Einer, das Wort verkneife ich mir lieber an dieser Stelle, wohl offensichtlich in einem Panzer sitzend, der laut Umfragen mit unter der beliebteste Politiker Deutschlands ist. Also Aufrüstung, Kriegstüchtigkeit, Feindseligkeit anstatt Frieden, Völkerverständigung, eine gute Infrastruktur, ein gutes Bildungssystem, Kindergartenplätze, bezahlbarer Wohnraum, eine gute Gesundheitsversorgung, bezahlbare und menschenwürdige Alten und Pflegeeinrichtungen, eine vernünftige zukunftsorientierte und sinnvolle Migrationspolitik, die die Menschen mitnimmt, und…..

Ja, man kann nicht soviel Fressen, wie man kotzen möchte.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe


13. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion, 

“Klimaneutralität, Digitalisierung” – Unseren Politikern scheinen die Vorstellungen von den materiellen Realitäten des Lebens  immer mehr abhanden zu kommen, und auch die meisten Menschen scheinen nicht zu wissen, was Klimaneutralität überhaupt bedeutet. Jedenfalls nicht Klimaparadies, ganz im Gegenteil. Seit dem Jahr 1800 bis heute hat die Nutzung fossiler Energien um den Faktor 1500 zugenommen, wenn man die Effizienzsteigerungen der heutigen Maschinen berücksichtigt, eigentlich um den Faktor 3500. Wir sind eine von fossilen Brennstoffen angetriebene Zivilisation, deren wissenschaftlicher und technischer Fortschritt, deren Lebensqualität und Wohlstand auf der Verbrennung riesiger Mengen fossilen Kohlenstoffs basieren, und wir können uns von dieser entscheidenden Determinante nicht einfach binnen weniger Jahre verabschieden. Eine vollständige Entkarbonisierung der Weltwirtschaft bis 2050 ist aus heutiger Sicht nur vorstellbar um den Preis einer globalen wirtschaftlichen Schrumpfung in einer unvorstellbaren Größenordnung.

Die meisten Menschen aber haben Sorge um ihr täglich Brot für sich und ihre Sippe. Der Mensch braucht Wasser, Luft und bezahlbaren Wohnraum.

Der hier plakatierte Panzerkommandant stirbt nicht den Heldentod an der Front (Heldentod kommt auf meiner Beliebtheits-Scala auch nicht vor). Diese Leute kämpfen allenfalls mit Messer und Gabel in der “Schlacht am kalten Buffet” auf einem ihrer vielen Gipfeltreffen. In meiner Zeit als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr habe ich übrigens niemanden kennengelernt, der mit Begeisterung und Hurra in den Krieg gezogen wäre. 

Viele Grüße 
Michael Wrazidlo 


14. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

Eine schöne Gardinenpredigt, auch wenn die SPD-Vorsitzende dadurch nicht zur Besinnung kommt. Frau Esken schreiben Sie ins Stammbuch:

„Es geht um Krieg und Frieden, um einen nuklearen Holocaust. Vergessen Sie da doch bitte einmal kurz ihr Kleinklein um Kita-Plätze.“

Damit gestehen Sie der Frau beim Thema „Soziales“ eine gewisse Ernsthaftigkeit zu, obwohl die SPD uns durch ihr Regierungshandeln ständig den Stinkefinger zeigt – sei es durch die Einführung von Hartz IV, die Plünderung der Rentenkassen oder durch den Kahlschlag im Gesundheitswesen („Krankenhausreform“). Den Gegensatz zwischen Krieg und Frieden einerseits und dem „Sozialen“ andererseits gibt es nicht: Der geplante Krieg muss schließlich finanziert werden.

Deshalb dürfen wir den Spezialdemokraten überhaupt nichts glauben: weder ihren Friedenswillen noch ihr Eintreten für Kita-Plätze. Wir sollen für ihren Krieg bluten, das ist alles. Weil sich sowas nur schlecht verkaufen lässt, erzählen uns die Sozen vor der Wahl halt was vom Pferd. Während die Esken soziale Großtaten verspricht und Scholz sich als Friedensfürst verkauft, kungelt die SPD bereits mit Merz um einen neuen Kriegskredit: 200 Milliarden als „Sondervermögen »Industrie- und Automobilstandort Deutschland«“. Laut Handelsblatt vom 12.06.2024 will der BDI doppelt so viel. Ich glaube nicht, dass Rheinmetall dabei an Kita-Plätze gedacht hat.

Darauf einen Liebermann!

matthias burghardt


15. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Ihre Frage, wo das Pistorius-Plakat herkommt, ist leicht zu beantworten: Es ist ein Bestandteil der offiziellen SPD-Kampagne “Wir kämpfen für Dich”. Siehe spd.de/wirkaempfenfuerdich. Das ist schon krass – den Kampf zum Thema zu machen – man kann das ja so einfach aufs Militär erweitern und dann liegt es nahe, solche Plakate zu veröffentlichen.

Sie haben mit allem völlig recht mit dem, was Sie schreiben, vor allem: “Diese SPD braucht niemand”. Dazu hilft jeder Austritt eines Parteimitgliedes. Ich bin 2019 ausgetreten nach 39 Jahren Mitgliedschaft. Ich fühle mich seither sehr bestätigt, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben. Gewählt habe ich die Partei auch nicht mehr. Mit solchen Menschen möchte ich nichts mehr zu tun haben. 

Beste Grüße
Günther Petry


16. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

Was will dieser Mann in der bunten Jacke?

Wenn die SPD *Sicherheit* drunter schreibt, weiss sie nicht, dass *nur der Tod Sicherheit bieten kann*

Leben ist eben Veränderung, sonst wärs kein Leben.

Gruß,
Dietrich Beitzke


17. Leserbrief

Ich dachte, Scholz würde sich auf Umfragewerte stützen, wonach 61 Prozent der Bevölkerung – wie er selbst auch – Taurus-Lieferungen in die Ukraine ablehnen. Mit diesem zentralen Wahlkampfthema ‘Krieg oder Frieden’ würden die Sozialdemokraten nochmals das Kunststück der letzten Wahl wiederholen können.

Leider will Scholz sich nicht gegen die Mainstreampresse in Szene setzen, die unablässig Wording betreibt, damit jeder weiß, wo das Böse und das Gute weilen. So kündigte der DLF-Moderator am 27.11.24 in der Sendung “Informationen am Mittag” einen Beitrag zum Brandenburger Koalitionsvertag u.a. wie folgt an: “… die Gründerin des BSW [Wagenknecht], die eine Putin-freundliche Politik verfolgt, hatte darauf gedrungen, dass in dem Text die deutsche Unterstützung des ukrainischen Freiheitskampfes kritisiert werde. Das BSW lehnt auch die Stationierung amerikanischer Verteidigungswaffen in Deutschland ab.”

Immer gefällig im Tonfall, aber Nato-Sprech in Reinform: “Putin-freundlich”, “ukrainischer Freiheitskampf”, “amerikanische Verteidigungswaffen”. Ziel der Verwendung dieser Begrifflichkeiten ist es, auch den Ministerpräsidentenkandidat Woidke und die Landes-SPD zu treffen, die sich erlauben, mit einer Partei, die wie das BSW programmatisch aufgestellt ist, zusammenzuarbeiten. Kein Wunder, dass Scholz und seine Genossen kneifen, sich im aufziehenden Wahlkampf für Gespräche und diplomatischen Austausch mit Russland einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Rudi Brenzinger


18. Leserbrief

Liebe NDS,

Jens Berger bringt es voll auf den Punkt – ich möchte aber ergänzen, die Partei heißt derzeit “SPD-CDU-NOG (Nato-Oliv-Grüne)-FDP”.

Meinerseits verkürzt und in Erinnerung an die Diskussion um unsere Kriegsschuld: jeder Deutsche, der-die-das die genannten Parteien jetzt wählt, ist potenziell ein bewusster Unterstützer von Krieg, Mord und Zerstörung, oder ein dummer Selbstmordkandidat. 

Die Alternativen sind wenige und teilweise schlecht, aber lieber eine 1-Prozent-Partei, eine neue Partei oder sogar (ggf. bis der Ukraine-Krieg vorüber ist) die AfD wählen, als meine Kinder und Enkel mit steigender Wahrscheinlichkeit unter die Erde zu bringen (falls dafür noch Zeit ist). Zur Erinnerung: es gibt Dutzende von Möglichkeiten, NICHT eine der o.g. Parteien zu wählen. Von wegen, das bring nichts. Doch – gerade wenn eine Mehrheit das tut, verhindert sie – egal, welchen Mist man wählt – zuerst einmal eine Koalition der bekannten Kriegstreiber.

Und für das atomare Risiko funktionierte seit 50 Jahren tatsächlich das Gegenteil von Emotionen oder des “gesunden Menschenverstandes”, nämlich “lieber ein Schrecken ohne Ende, als ein Ende mit Schrecken”. Wer keine Alternativen hat, sollte endlich logisch denken, auch wenn es weh tut.

Zu den neuerlichen Aktivitäten der Regierung, sich unter der Erde nicht in Gräbern, sondern in Bunkern zu treffen: dazu meinen Fachleute, die an den früheren Nukleartest teilgenommen haben: “wir steigen lieber aufs Dach, das dauert nicht so lange und ist weniger schmerzhaft….” (angesichts der “Finanzkrise” kommt hinzu: liebe Bürger, baut mehr Bunker, statt Schulen, Universitäten oder Krankenhäuser! Denn wenn ihr aus den Bunkern kommt, stehen die sowieso nicht mehr…).

Damit, zumindest passend zum Wetter,

beste Grüße,
H. Rudolf


19. Leserbrief

Lieber Herr Berger!

Ja, Sie haben Recht.

Es ist zum Kotzen und leider auch zum Verzweifeln, was diese SPD anrichtet.

Aber, wenn’s ums Überleben geht, muss vielleicht der Beelzebub Scholz nochmal ran und wenn er nur dazu da wäre, Merz ein wenig auszubremsen.

Denn leider sind die Verhältnisse in der Wahlbevölkerung so, dass sie immer noch die falschen Protagonisten als Alternativen sieht. Das eingeübte System funktioniert im Sinne der Merzens , Scholzens und Co. Und das müssen wir leider berücksichtigen bei  Überlegungen für die hoffentlich noch ein bisschen dauernde Zukunft.

Die Friedensbewegung kommt mangels Masse nicht Recht in Gang trotz aller Bemühungen und aller Menetekel an der Weltenwand.

Deshalb dieser eher zahme Leserbrief zu ihrem lobenswerten Artikel von mir.

HG JUERGEN SCHERER 

Ein “Zauderer” will’s nochmal wissen

Wie wir wissen, sind Wahlkämpfer eher vergesslich, genauer gesagt, sie neigen dazu, uns vergessen zu machen, was wir eher negativ mit ihnen in Verbindung bringen könnten. Schließlich wollen sie ja wiedergewählt werden.

Olaf der “Zauderer” ist da wahrhaftig keine Ausnahme.

Umso wichtiger ist es, rechtzeitig daran zu erinnern, was er zum Beispiel verbockt hat in den letzten drei Jahren seines, wie er meint, segensreichen Wirkens für uns alle.

Erinnern wir uns also vor allem an das Folgende:
Man muss ja die Kirche im Dorf lassen, wie es so schön heißt. Am Anfang machte das Gebäude auch gar keinen so schlechten Eindruck. Da war einer zum Dienen angetreten, der seinen Gläubigen Respekt versprochen hatte und zugleich mal die Quadratur des Dreiecks probieren wollte. “Respekt”, raunten die Gläubigen und harrten der Dinge, die da kommen sollten.

Der Einstieg war dann auch vielversprechend: Ein veritables Programm wurde aufgelegt, getreu dem Motto: Und der Zukunft zugewandt!

Aber, wie das so ist, wenn man sich in Kontinuitätslinien bewegen muss, schon kurz nach dem mit viel gesellschaftlicher Skepsis, aber auch mit Wohlwollen beobachteten Start krachte die Vergangenheit ins Kontor der Startercrew.

Der Krieg in der und um die Ukraine erforderte Entscheidungen. Die wurden auch postwendend zelebriert: Olaf rief mit unüberhörbarer Wummserei eine “Zeitenwende” aus und stürzte sich als Falke ins Getümmel. 

Mag der übereilt verstolperte Beginn der Scholz’schen Aktionen noch dem Überraschungseffekt der Situation geschuldet gewesen sein, zeigte sich jedoch im Verlauf des Krisenmanagements immer deutlicher, dass es mit den Respektbekundungen aus Wahlkampfzeiten nicht allzuviel auf sich hatte. 

Wir BürgerInnen wurden von Kanzler Scholz gleichbleibend respektlos am Nasenring durch die BRD-Arena gezogen. Egal was die Mehrheit der Bevölkerung zum  Vorgehen im Hinblick auf die Ukraine dachte, es wurde der bellizistischen Stimmung im Parlament und der Koalition auf dem Altar des Militarismus geopfert. 

Was dieses  Wummsen über den Kopf der Bevölkerung hinweg für Folgen hatte, ist an dem Schlamassel erkennbar, den es in unserer Gesellschaft (ge) zeitigt (hat): Desorientierung, Enttäuschung, Lähmung, überbordende, weil von der Regierung Scholz, geschürte und am Köcheln gehaltene Ängstlichkeit, Vertrauensverlust und und und…

Keine gute Bilanz, wiewohl Herr Scholz und seine (ehemaligen) KoalitionsprotagonistInnen das mit Sicherheit anders sehen (siehe Einleitung zu diesem Artikel).

Soll man dennoch Verständnis dafür haben, dass Herr Scholz nach vielem innerparteilichem Gewürge nun doch noch mal wissen darf, wo es lang gehen könnte für ihn und uns?

Dazu ein klares “Jein”.

Meine Aussage rührt daher, dass er als Kanzler in letzter Zeit bei einer “Zauderei” geblieben ist, die ihm bei aller Kritik hoch anzurechnen ist: Er bleibt in  der Tauruslieferungsfrage unbeirrt von aller Bellizisterei bei einem bis heute anhaltenden “Nein”. 

Was immer dafür den Ausschlag geben mag, anscheinend hat dieses egghead tatsächlich begriffen, dass eine solche Lieferung unabsehbare Folgen für das mitten in Europa gelegene Deutschland haben könnte: dann tatsächlich im Visier russ. Atomwaffen, mit allen nur denkbaren Armageddonphantasien.

Den anderen unbelehrbaren Bellizisten im deutschen PolitikerInnenangebot und der Fakeproduzentin für die Massen, der  BILD, gehen solche Überlegungen allerdings am Allerwertesten vorbei. Für die gilt: Russen! Immer feste druff! Koste es, was es wolle! Notfalls unsere Existenz!

Bleibt die Frage, sollte man angesichts der geschilderten Gemengelage einem der Hauptverantwortlichen für die Militarisierungsmaschinerie in unserem Land nochmal zur Kanzlerschaft verhelfen?

Vielleicht!

Nämlich dann, wenn sich Scholzens derzeitiges TauruslieferungsNein nachweislich glaubwürdig zu einem gefestigten Nein verstetigen würde.  Das wäre dann zumindest eine gute Verhandlungsgrundlage für die nach den bevorstehenden Wahlen nicht auszuschließenden”GROKO” Verhandlungen.

Es ist eben schon immer ein Kreuz mit diesen “kleineren Übeln” …


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