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Titel: „Eine furchtbare Eskalation“ – O-Töne zum jüngsten Raketen-Schlagabtausch zwischen Ukraine und Russland

Datum: 26. November 2024 um 14:01 Uhr
Rubrik: Militäreinsätze/Kriege
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US-Präsident Joe Biden hat die von Kiew langersehnte Genehmigung für den Einsatz weitreichender Raketen gegen das russische Territorium genehmigt. Prompt wurden diese Waffen gegen die russischen Gebiete Brjansk und Kursk eingesetzt. Russland erwiderte die Schläge mit einer ballistischen Hyperschall-Mittelstreckenrakete, mit der die Waffenfabrik Juschmasch in der Stadt Dnipro getroffen wurde. Damit wurde eine weitere Eskalation des Konflikts eingeleitet. Eine neue Ausgabe der O-Töne.



BBC-Nachricht vom 18. November 2024: Biden erlaubt der Ukraine, Russland mit Raketen anzugreifen

Taktische Raketensysteme der Armee (ATACMS) können eine Reichweite von bis zu 300 km (186 Meilen) erreichen und sind aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit schwer abzufangen.

US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine grünes Licht gegeben, von den USA gelieferte Langstreckenraketen für einen Angriff auf Russland einzusetzen, sagen US-Beamte.

Der Schritt markiert einen großen Kurswechsel für Washington, das sich monatelang geweigert hatte, den Anträgen Kiews auf Genehmigung zum Einsatz der ATACMS-Raketen außerhalb seiner eigenen Grenzen zuzustimmen.

Am Sonntag reagierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf die Nachricht – die über Briefings von US-Beamten erfolgte – mit den Worten: „Solche Dinge werden nicht angekündigt, Raketen sprechen für sich.“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Nationen zuvor vor einem solchen Schritt gewarnt und erklärt, dass dies eine „direkte Beteiligung“ des Nato-Militärbündnisses am Ukraine-Krieg bedeuten würde.

(Quelle: BBC)


Ukrainer greifen am 19. November mit ATACMS-Raketen das russische Gebiet Brjansk an

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein Waffenlager in Russland zerstört. Mindestens ein Dutzend Explosionen erschütterten die Stadt Karatschew im Gebiet Brjansk. Ukrainischen Angaben zufolge befanden sich in der Anlage Artilleriegranaten, Raketen und Bomben. Russische Militärblogger spekulierten über einen Angriff mit dem US-Raketensystem ATACMS. Von ukrainischer Seite bestätigt wurde lediglich der Einsatz von Drohnen.

(Quelle: n-tv)


Ukrainer greifen das russische Gebiet Kursk mit ATACMS- und Storm-Shadow-Raketen an

Einschläge im russischen Kursk. Sie sollen den Einsatz amerikanischer ATACMS- und britischer Storm-Shadow-Missiles zeigen. Dabei soll auch das russische Hauptquartier für die Gegenoffensive getroffen worden sein. Russische Journalisten sollen auf Telegram den Einsatz westlicher Langstreckenwaffen bestätigt haben.

(Quelle: n-tv)


Russland greift am 21. November die Waffenfabrik Juschmasch in der ukrainischen Stadt Dnipro an

Russische Streitkräfte haben am frühen Donnerstagmorgen die Waffenfabrik Juschmasch in der Stadt Dnipro im Südosten der Ukraine mit einer Hyperschall-Mittelstreckenrakete des Typs Oreschnik angegriffen. Die anfänglichen Berichte, es handle sich um eine Interkontinentalrakete, fanden keine Bestätigung.

(Quelle: NDTV)


Alexej Gromow, Vizechef des Präsidialamts von Wladimir Putin, ruft Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am 21. November 2024 an

„Sacharowa: Ja, Hallo.

Gromow: Mascha …

Sacharowa: Ja. Ich bin gerade im Briefing.

Gromow: Zu dem Schlag mit ballistischen Raketen gegen den Betrieb Juschmasch, wovon der Westen jetzt zu sprechen begann, kommentieren wir nicht …

Sacharowa: Ja, gut. Danke.“

(Quelle: mid.ru ab Minute 1:34:22)


Fernsehansprache von Russlands Präsident Wladimir Putin am 21. November 2024

Putin: „Von diesem Moment an nimmt der zuvor vom Westen provozierte regionale Konflikt in der Ukraine, wie wir das auch mehr als einmal betont haben, Elemente eines globalen Charakters an.

(…)

In Erwiderung der Anwendung weitreichender amerikanischer und britischer Waffen haben russische Streitkräfte am 21. November einen kombinierten Schlag gegen ein Objekt der Verteidigungsindustrie der Ukraine ausgeführt. Dabei wurde unter anderem eines der modernsten russischen Systeme mittlerer Reichweite unter Kampfbedingungen getestet. In diesem Fall war es eine ballistische Rakete in nichtnuklearer Hyperschall-Ausführung. Unsere Raketenkonstrukteure haben sie ‚Oreschnik‘ (Haselnussstrauch – Anm. der Red.) genannt.

(…)

Wir sehen uns berechtigt, unsere Waffen gegen Militärobjekte der Länder einzusetzen, die die Anwendung ihrer Waffen gegen unsere Objekte erlauben. Und im Falle einer Eskalation der Aggression wird es unsererseits eine entschlossene Spiegelreaktion geben.“

(Quelle: kremlin.ru ab Minute 1:29, ab Minute 3:03 und ab Minute 5:38)


Sabrina Singh, Vize-Pressesprecherin des Pentagon, am 21. November 2024

„Ich kann bestätigen, dass Russland tatsächlich eine experimentelle ballistische Mittelstreckenrakete abgefeuert hat. Diese IRBM basierte auf dem russischen Interkontinentalraketenmodell RS-26 Rubezh.

Was die Benachrichtigungen an die Vereinigten Staaten betrifft, so wurden die Vereinigten Staaten kurz vor dem Start über Kanäle zur Reduzierung des nuklearen Risikos vorab benachrichtigt.“

(Quelle: defense.gov ab Minute 21:02)


Bundeskanzler Olaf Scholz am 22. November 2024

„Und wie gefährlich dieser Krieg ist, das sehen wir alle an den jüngsten Eskalationen. Dass Putin jetzt auch eine Mittelstreckenrakete eingesetzt hat, um auf ukrainisches Territorium zu schießen. Furchtbar. Eine furchtbare Eskalation genauso wie vorher die Nutzung von nordkoreanischen Soldaten, die jetzt in diesem Krieg eingesetzt werden und sterben für den imperialen Traum von Putin. Auch das ist ein Problem, das wir sehen müssen. Aber gerade wenn wir das erleben, bleibt es wichtig, dass wir einen klaren Kurs haben. Etwas, auf das sich alle verlassen können. Und deshalb bin ich sehr sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger, die gerne demokratische Parteien wählen, genau wissen, welche dieser Parteien klar gesagt hat, dass Besonnenheit auch für sie gilt. Wir haben gesagt: Wir wollen keine Marschflugkörper an die Ukraine liefern, die weit in das russische Territorium hineinschießen können. Und wir haben auch gesagt, wir werden keine Freigabe für die von uns gelieferten schweren Waffen zur Verfügung stellen, um dasselbe zu tun. Ich sage: Das gibt es nur mit der SPD, dass in dieser schwierigen Frage Besonnenheit und klare Unterstützung der Ukraine zusammenkommen.“

(Quelle: phoenix ab Minute 4:28)


Titelbild: Screenshot phoenix


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