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Titel: Leserbriefe zu „Corona aufarbeiten – Ohne Psychologinnen und Psychologen?“
Datum: 15. November 2024 um 14:30 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
In seinen Überlegungen weist Jürgen Mietz darauf hin, dass auch Psychologinnen und Psychologen und ihre Organisationen an der Umsetzung von Corona-Maßnahmen mitgewirkt hätten. Bereits 2020 sei absehbar gewesen, dass Evidenz und Rationalität kaum gegeben waren. Aus den Reihen der Schulpsychologie und der Psychologie allgemein sei dennoch auch nach Veröffentlichung der sog. RKI-Files ein deutlicher Drang zur Aufarbeitung nicht erkennbar. Wir danken für die interessanten E-Mails. Christian Reimann hat die nun folgende Auswahl der Leserbriefe für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Danke dem Autor Jürgen Mietz für seinen sehr differenzierten, sachlich und fachlich ausgewogenen Beitrag im Sinne der “Aufarbeitung von unten”.
Vermute, dass das Beschweigen und Nichtaufarbeiten des Umgangs mit dem Corona-Komplex damit zusammenhängen könnte, weil nicht wenige PsychologInnen sehr wohl bewusst/unbewusst erkannt haben, dass sie einer Art von ” Banalität des Bösen” erlegen waren??
Ob die Erinnerung an Mitscherlichs “Unfähigkeit zu trauern” den “Betroffenen” eine Hilfe sein könnte?
L.G.
Ute Plass
2. Leserbrief
Lieber Jürgen,
als früherer Kollege in NRW darf ich Dir doch wohl antworten?
Mit großem Interesse habe ich Deinen Beitrag in den Nachdenkseiten gelesen. Dabei war ich mir sicher und hocherfreut, dass Du nicht, wie so viele frühere Kollegen, mittlerweile im Mainstream Dein Auskommen gefunden hast.
Ich muss Deine Leidensfähigkeit bewundern, mit der Du die offiziellen Dokumente zur Kenntnis nimmst, keine Mühen zu scheuen scheinst, diesen Dreck der Anbiederung und der vollkommenen Aufgabe jeglicher emanzipatorischer Ziele liest und zurecht kritisierst. Spätestens, nachdem dieser niedersächsische Büttel der Ministerialbürokratie zum Vorsitzenden der Sektion gewählt wurde, habe ich aufgegeben, positive Anregungen für eine Schulpsychologie zu erwarten, die sich ihrer gesellschaftlichen Aufgaben bewusst ist. Für diese Affirmation herrschender Verheerungen habe ich dann auch keine müde Mark mehr bezahlt.
Im Augenblick lese ich wieder Peter Brückner.
In einem Beitrag auf dem Kongress der NGfP ist das Problem der „diffusen Identität“ und die Übernahme herrschaftskonformer Narrative thematisiert worden, ein spannender Ansatz für uns.
Jürgen, wir haben noch zu tun!
Ganz liebe Grüße aus Detmold
K.-H. Opper
3. Leserbrief
Wieder einmal wird der NDS-Finger in eine schwelende Konfliktwunde gelegt. Ich habe von Anfang an die weitverbreitete Hysterie nicht verstanden. Mir stellte sich die Frage, wie ist und war es möglich die Bevölkerungen in solch eine folgsame Panik zu versetzen. Tatsächlich war das nur möglich weil eine Phalanx von Meinungsmachern aufgestellt wurde. Die Medien, der ÖRR, die angeblichen Kabarettisten, die tatsächlich gewinnschöpfende Pharmaindustrie konnten ihre Hass-Salven nur über die kritischen Geister schütten, weil die Phalanx von der Politik, Justiz und Verfolgungsbehörden geschützt und gefördert wurde. Da bleibt nur noch eine größere Skepsis als vorher übrig. Oder war dies ein Vorläufer für eine echte Kriegshandlung?
Mit lieben Grüßen E. Kocker
4. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Mietz,
Ihr Artikel Corona aufarbeiten – Ohne Psychologinnen und Psychologen? hat mich angeregt auf Stichpunkte aus ihrem Text ein paar völlig unakademische Erwiderungen zu geben,
Mit wirklich freundlichen Grüßen
Olaf Thomas Opelt
5. Leserbrief
Werter Herr Mietz,
mir fehlen wohl die Worte, Ihnen darzulegen, wie dankbar ich bin, dass Sie sich dieses Themas angenommen haben! Sachlich. Kompetent. 1000 Dank!
Schon als ich während der sog. Pandemie über die Lindauer Psychotherapiewochen las bzw. die Haltung dieser Fachleute zum Thema Corona, war ich fassungslos. Auch dann, als offensichtlich wurde, dass Psychologen sich dafür hergeben, Nudging zielgerichtet einzusetzen, um Menschen zu einem menschenunwürdigen Verhalten zu bewegen, mit dem sie sich und anderen schaden.
Eine ungeheuerliche Perversion – in meinen Augen.
Ich erinnere mich gut an mein Entsetzen über das, was an den Schulen stattfand, Berichte über hysterisch ausrastende Lehrerinnen, die ihre Panik nicht im Griff hatten. Über das Mobbing, das Schüler traf, die wagten, sich der geforderten “Impfung” zu widersetzen. Sie waren z.B. Diffamierungen ausgesetzt und sind es teilweise heute noch. “Ungeimpfte raus.”
Wie stark mussten diese Kinder und Jugendlichen sein, um das (er)tragen zu können?! Wie nötig brauchten Sie starke Eltern im Hintergrund und wie nötig hätten sie bewusste und verantwortungsvolle Lehrer gebraucht! Wo waren die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen? Möglicherweise gab es welche, aber die wenigen, die es gab, waren auch in alternativen Medien kaum sichtbar.
Als Angehörige der Großmuttergeneration sah ich das mit Schrecken. Und ich sah und hörte fassungslos (wie gesagt) von meinen sozial anerkannten und finanziell vom “System” abhängigen Kolleginnen und Kollegen, die ohne jegliches Gespür die politisch gewollte Haltung einnahmen und so weder sich selbst, noch den Kindern, Jugendlichen oder ihren Patientinnen einen Dienst erwiesen.
Selten war ich so froh, eine freie Therapeutin zu sein.
Nämlich eine psychotherapeutisch arbeitende Heilpraktikerin – seit nunmehr 30 Jahren. Mir ist es nicht gestattet, mich “Psychotherapeutin” zu nennen.
Nichts wäre mir ferner gewesen, als fremde Interessen zu vertreten und Coronaängste anzuheizen.
Wo haben die gesellschaftlich anerkannten Kolleginnen und Kollegen ihr SelbstBEWUSSTSEIN und ihr Gewissen gelassen?
Nun. Das gilt für viele Akteure in diesen Zeiten. Aber die Psychologinnen und Psychologen stechen doch hervor. Haben sie keinen Berufsethos? Keine Zivilcourage? Waren sie selbst wie brave oder geängstigte Kinder, die vor den mächtigen Großen kuschten?
Gottlob gab es auch andere! Christian Schubert, den sie erwähnen. Besonders positiv aufgefallen sind mir auch Hans-Joachim Maaz, Franz Ruppert und Gerald Hüther mit seinem tiefgreifenden Verständnis für Kinder und Appellen an die Eltern. Wenigstens diese Menschen möchte ich nennen – ohne Anspruch auf vollständige Hervorhebung all derer, die den Mut hatten, gegen den Strom zu schwimmen.
Das zu tun, hat viele Menschen sehr viel Kraft gekostet. Auch mich. Brüche mit langjährigen Kolleginnen waren schmerzhaft und Teil des Prozesses. Ich bin dankbar, dass ich meiner Intuition vertraut und eine Haltung gefunden habe. Das war viel innere und äußere Arbeit. Aber nur so konnte ich meinen Klientinnen und Klienten Ansprechpartnerin und Halt sein. Etwas anderes hätte ich mir nicht verzeihen können.
Anna Groß-Alpers
6. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseitenteam,
Zu o. g. Artikel kann ich sagen – ja ich bin traumatisiert.
Man kann auch sagen: ich habe gelernt.
Als Nichtgeimpfter wurde ich( im kommunalen öffentlichen Dienst beschäftigt) systematisch ausgegrenzt. Der Oberbürgermeister meiner Stadt untersagte Ungeimpften die Teilnahme an städtischen Veranstaltungen und rief die Zivilgesellschaft dazu auf es ihm gleich zu tun.
Es gipfelte in der Direktive dass man in unserer Stadt am Rheinufer nicht stehen bleiben oder sitzen durfte. ( dies gelangte sogar in die überörtlichen Nachrichten).
Noch heute sind auf bestimmten Fußgänger Überwegen die Reste der Maskenpiktogramme zu sehen, weil in bestimmten Bereichen dieser Stadt Maskenpflicht auch draußen bestand. Zuwiderhandlungen wurden kompromisslos geahndet.
Das Büro Gebäude hätte ich nur mit täglichem Test betreten dürfen im Gegensatz zu geimpften Personen.
Ein Brief diesbezüglich wurde unbeantwortet gelassen. Mein Mann hat gegen die Ausgrenzung bei den städt. Veranstaltungen geklagt – die Sache blieb lange unbearbeitet und nach Aufhebung der Maßnahmen hat er aufgrund der finanziellen Belastung nicht mehr weiterverfolgt.
Der Bundeskanzler (damals noch Vizekanzler)der sich zuvor bei den Geimpften bedankt hatte,dass sie sich an dem Impfversuch beteiligt hatten, hat dann kurz nach seiner Wahl die Ungeimpften kräftig beschimpft.
Aus dem öffentlich rechtlichen Rundfunk ereilten mich alberne Spots (wohl von Joko und Klaas produziert???) in welchen ich aufgefordert wurde auf dem Sofa zu bleiben.
Frau Bosetti nannte mich einen Wurmfortsatz – mein Schreiben an sie, dass ich noch nie Nazi war, blieb unbeantwortet.
Die Liste der Diffamierungen kann unendlich fortgesetzt werden.
Ich war privilegiert und konnte in den vorzeitigen Ruhestand gehen – von jedem ehrenamtlichen Engagement ( das hatte ich mir eigentlich für die Zeit nach meinem Ruhestand vorgenommen ) habe ich abgesehen.
Ich werde meinen Dienst nicht mehr für eine opportunistische Gesellschaft einsetzen.
Ich fühle und fühlte mich an das Theaterstück « die Welle » erinnert.
Es hat mich nicht mehr verwundert, dass dieser Bundeskanzler am laufenden Band Dinge angekündigt hat, die nach kurzer Zeit wieder abgeräumt wurden und er dann immer wieder seine Position geändert hat.
Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich der FDP bis heute dankbar bin, dass eine allgemeine Impfpflicht verhindert wurde.
Skandalös war die einrichtungsbezogene Impfpflicht ( es gab ja zuvor Situationen, in welchen infizierte Mitarbeiter arbeiten mussten aufgrund von Personalmangel).
Ein Freund hat es mal zusammen gefasst : drinnen bleiben! Und viel draußen bewegen!
Ich glaube niemandem mehr und verstehe auch einen guten Freund, der ursprünglich aus dem Iran kommt, der gesagt hat: sei still, sag nichts , ich weiß wovon ich rede – du wirst nichts ändern – du wirst nur Nachteile haben – ich komme aus einem Unrechtsstaat.
Mein Vertrauen in diesen Staat, die Institutionen, in die Medien ist nicht nur erschüttert sondern zerstört.
Mit mir ist nicht mehr zu rechnen.
Mit freundlichen Grüßen
C. Leibeling
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