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- Das „gierige Biest“ ist tot, die Herde blökt weiter
- Wirtschaftsweiser Truger: “Bundesregierung müsste Notlage erklären”
- 2,5 Millionen Beschäftigte gegen die Ampel
- Von Ukraine bis Nahost: Geht es wirklich um einen Angriff auf den Westen?
- Medien schüren Kriegsstimmung gegen Iran
- US Arms Dealers Witness ‘Record Profits’ From Israel’s Year-Long Wars
- Nach Schlappe für Habecks LNG: Darum liefern Gashändler nicht nach Deutschland
- VW in der Krise: So viele Millionen zahlt der Autobauer immer noch seinen Ex-Managern
- „Amazon betreibt eine nahezu totale Überwachung“
- Apotheker schlagen Alarm: Lieferengpässe bei 500 Medikamenten in Hessen
- Nur Deutschland entschädigt nicht
- Medienanalyse: Der Osten wird negativer dargestellt als der Rest des Landes
- »Vielleicht hat jede Zeit ihre speziellen Neurosen«
- Abschied vom idyllischen Bergmannkiez: „Die Straße ist nur noch Spekulationsmasse“
- Kris Kristofferson: the Anti-War Veteran
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- Das „gierige Biest“ ist tot, die Herde blökt weiter
In diesen Tagen kann man ein interessantes Schauspiel beobachten. Obwohl das „gierige Biest“ namens Inflation vor aller Augen schon vor einiger Zeit in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist, blökt die Schafherde weiter als sei nichts geschehen. Angetrieben wird die Angst der Schafe von „Experten“, die jeden Tag durch die Medien gereicht werden und bedenklich die Köpfe wiegen: Das Biest könnte doch nicht tot sein, es könnte nur schlafen, könnte im November oder Dezember plötzlich den Kopf wieder heben und schnell noch einige Schafe fressen.
Zwar ist die Inflationsrate im Euroraum schon im September unter das Ziel der EZB von zwei Prozent gefallen, aber der „Sorge“ der Experten tut das keinen Abbruch. Sie schauen einfach auf andere Raten, um ihre Sorge zu rechtfertigen. Da sich auch die sogenannte Kernrate nunmehr den zwei Prozent annähert, hat man plötzlich die Preise der Dienstleistungen entdeckt, die immer noch um vier Prozent steigen. Das zeige doch, so die einschlägigen „Bankvolkswirte“, dass die Inflation nicht besiegt sei, sondern, vor allem wegen der starken Lohnerhöhungen, noch im System schlummere.
Quelle: Relevante Ökonomik
- Wirtschaftsweiser Truger: “Bundesregierung müsste Notlage erklären”
Seit zwei Jahren schon wird immer wieder eine Erholung vorhergesagt. Die verzögert sich dann jedes Mal, und es wird auch schwächer und schlechter als erwartet. Laut aktuellen Prognosen steht für das laufende Jahr beim Wirtschaftswachstum schon wieder ein Minus vor dem Komma und auch fürs kommende Jahr wird nur eine schwache Erholung vorhergesagt. Man könnte sagen, das ist zwar eine ungewöhnlich lange Schwächephase, aber es ist noch nicht besonders dramatisch. Dramatisch wird es dadurch, dass die deutsche Wirtschaft seit 2019 praktisch nicht mehr gewachsen ist. Wir haben den Corona-Schock gehabt und danach die Energiekrise. Wir liegen jetzt mehr als fünf Prozent unter dem vor der Krise prognostizierten Wachstumstrend. Das ist wirklich dramatisch.
Quelle: n-tv
dazu auch: Danyal Bayaz: Grünen-Spitzenpolitiker fordert „Reform im Geiste der Agenda 2010“
Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz warnt die Grünen vor einem zu starken Linkskurs. Er empfiehlt stattdessen, sich mit einem Kurs der Mitte in der Wirtschaftspolitik zu profilieren. „Ich möchte, dass wir im wirtschaftspolitischen Diskurs nicht links oder rechts, sondern als Partei der Vernunft verortet werden“, sagte Bayaz dem Handelsblatt.
Die deutsche Wirtschaftsschwäche ist laut Bayaz vor allem strukturell geprägt. „Wir brauchen eine Reform im Geiste der Agenda 2010, bei der alle Parteien über ihren Schatten springen“, sagte er.
Quelle: Handelsblatt (Bezahlschranke)
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Sicher wegen des großen Erfolgs. Klar kann man die Löhne noch einmal um 20 Prozent senken und den Außenhandelsüberschuss sicher auf 14 oder 15 Prozent treiben – warum nicht? In den anderen Euro-Ländern, über die die deutsche Exportdampfwalze hinweggefahren ist, gibt es immer noch Industriebetriebe, und ganz schlimm sind Renten, die den Sozialhilfesatz übersteigen; es gibt noch viel zu tun. Selbstverständlich fordert Bayaz weitere Unternehmenssteuergeschenke. Es ist kein Wunder, dass die FDP bei Wahlumfragen immer weiter absackt, wenn die Grünen alle Ideen zur Reichenbeglückung vorwegnehmen. Neoliberalismus in Reinform, aber mit dem guten grünen Gewissen – unwiderstehlich!
- 2,5 Millionen Beschäftigte gegen die Ampel
Die Forderungen der Beschäftigten des öffentlichen Diensts nach mehr Lohn und weniger Arbeit sind eine Chance, den Frust auf die Ampel in progressive Bahnen zu lenken. Doch damit das gelingt, muss Verdi in die Offensive gehen.
Quelle: Jacobin
- Von Ukraine bis Nahost: Geht es wirklich um einen Angriff auf den Westen?
Nun haben die Hardliner in Washington und anderen Nato-Ländern im Zuge des Ukraine- und Gaza-Kriegs erneut damit begonnen, von einer “Achse des Bösen” zu sprechen, wobei behauptet wird, dass China, Russland und Iran, manchmal auch Nordkorea, einen gemeinsamen Plan verfolgen, die globale Ordnung zu zerstören. Auch eine Reihe von US-Leitmedien und Kommentatoren haben die Rede von einer chinesisch-russisch-iranischen Allianz gegen den Westen übernommen und verbreitet.
Mit dem Zusammenschweißen regionaler Mächte zu einer gemeinsamen Front wird natürlich die Bedrohung verstärkt. Angesichts dieser globalen Gefährdung des Westens (USA und Europa) durch eine gemeinsam operierende “Achse” werden dann zugleich auch die nötigen Mittel, um ihr zu begegnen, “robuster” und letztlich auf militärische Abschreckung gepolt.
Das Problem mit diesem Deutungsrahmen ist, dass er wenig mit den realen Verhältnissen zu tun hat, um es moderat zu formulieren. Denn die Achse, die vermeintlich mit einer globalen Offensive gegen den Westen die derzeitigen Kriege anfeuert, ist ein Mythos.
Quelle: Telepolis
- Medien schüren Kriegsstimmung gegen Iran
Die Öffentlichkeit wird auf Luftangriffe gegen den Iran eingestimmt. Sie seien der logische nächste Schritt. […]
In Kriegszeiten neigen Aggressoren dazu, die Gegenseite als besonders gefährlich darzustellen. Im Fall Israels verbreiten westliche Think-Tanks, finanziert durch Rüstungskonzerne und das Pentagon, Narrative, die Iran als Drahtzieher sämtlicher Aktionen der Hisbollah und Huthis darstellen und verantwortlich macht. Diese Vereinfachung ignoriert die kulturellen Unterschiede zwischen diesen Gruppen.
Quelle: Infosperber
- US Arms Dealers Witness ‘Record Profits’ From Israel’s Year-Long Wars
The US and Israel’s ongoing military escalation across West Asia has helped the aerospace and defense industry outperform expectations.
US arms manufacturers have outperformed major stock indexes this year in a rally fueled by Israel’s year-long genocide of Palestinians in the Gaza Strip and the expansion of its war against Lebanon.
Stock funds with holdings in the US aerospace and defense industry – including companies like Boeing, Lockheed Martin, RTX, General Dynamics, Northrop Grumman, and L3Harris – saw their profits soar past expectations this year, outperforming the S&P 500 index.
Quelle: Popular Resistance
- Nach Schlappe für Habecks LNG: Darum liefern Gashändler nicht nach Deutschland
LNG-Händler bezahlen teilweise Strafen an Deutschland und liefern das Gas stattdessen ins Ausland. Woran liegt das? Das Wirtschaftsministerium nimmt Stellung.
Quelle: Berliner Zeitung
- VW in der Krise: So viele Millionen zahlt der Autobauer immer noch seinen Ex-Managern
Volkswagen steckt in der Krise, muss Milliarden sparen. Ein Grund für die Misere: Über Jahre und Jahrzehnte regelte der Autobauer vieles mit Geld, auch Abgänge von Top-Managern.
Der Vergütungsbericht für das Jahr 2023 zeigt: Obwohl zahlreiche Ex-VW-Bosse gar nichts mehr für das Unternehmen tun, kriegen sie auch Jahre nach ihrem Abgang noch Gehalt. Die Summen gehen in die Millionen.
Selbst für Spitzenmanager, die vor mehr als zehn Jahren das Unternehmen verließen, weist Volkswagen für das Jahr 2023 Zahlungen in Höhe von rund 100 Millionen Euro aus.
Quelle: Business Insider
- „Amazon betreibt eine nahezu totale Überwachung“
Gewerkschafterin Christy Hoffman über gesetzeswidrige Taktiken des US-Konzerns, mörderische Arbeitsbedingungen und den Tarifkampf in Deutschland. […]
Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen bei Amazon – höhere Löhne, Sicherheit am Arbeitsplatz und ein Ende der unablässigen Belastungen – wird in aller Welt engagiert geführt. Tatsächlich erleben wir seit fünf Jahren einen enormen Anstieg an Aktivitäten von Arbeiterinnen und Arbeitern und Gewerkschaften. Zudem hat in der gesamten Zivilgesellschaft das Bewusstsein dafür zugenommen, dass es zu menschenunwürdigen Bedingungen kommt, wenn Amazon in einer Stadt tätig wird.
Und der Kampf um Arbeitsbedingungen hat jetzt auch Regulierungsbehörden und die politische Bühne erreicht: In vielen Ländern ist kaum noch „regulatorisches Wohlwollen“ gegenüber dem Unternehmen vorhanden. Das Europäische Parlament hat sogar die seltene Maßnahme ergriffen, den Amazon-Lobbyisten den Zugang zu ihrem Gebäude zu verwehren, weil das Unternehmen es ablehnte, sich auf Anhörungen für seine gewissenlosen Verhaltensweisen zu rechtfertigen.
Quelle: IPG Journal
- Apotheker schlagen Alarm: Lieferengpässe bei 500 Medikamenten in Hessen
Antibiotika, Schmerzmittel und sogar Kochsalzlösung: Bei rund 500 Medikamenten gibt es in Hessen aktuell Lieferengpässe. Die Gründe sind kompliziert – und auch ein neues Gesetz schafft anscheinend keine Abhilfe.
Quelle: hessenschau
- Nur Deutschland entschädigt nicht
Der niederländische NS-Verfolgte Salo Muller fordert die Deutsche Bahn AG und die Bundesregierung zur Zahlung von Entschädigung an noch lebende Opfer der NS-Deportationsverbrechen auf. Gegenstand der Forderung sind die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn in die NS-Vernichtungslager, ohne die „der Holocaust nicht durchführbar gewesen“ wäre, wie Muller konstatiert. Der 88-jährige, dessen Eltern mit der Bahn nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden und der sich als Kind nur in niederländischen Verstecken vor dem Mordzugriff der deutschen Besatzer retten konnte, brachte 2019 die niederländische Bahngesellschaft Nederlandse Spoorwegen dazu, 50 Millionen Euro für Entschädigungen bereitzustellen. Die Deutsche Bahn AG, Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichsbahn, verweigert sich bis heute. Auch die Initiative Zug der Erinnerung setzt sich für die Zahlung von Entschädigungen ein – und verweist in einem Gutachten darauf, die Reichsbahn habe zwischen 1938 und 1945 „Fahrteinnahmen für die Deportationen“ im „heutigen Wert von mindestens 445 Millionen Euro“ kassiert. Das Reichsbahn-Vermögen ging an die Rechtsnachfolgerin Deutsche Bahn AG.
Quelle: German Foreign Policy
- Medienanalyse: Der Osten wird negativer dargestellt als der Rest des Landes
Die exklusiv für den MDR erstellte Analyse, für die Millionen seit 1990 veröffentlichte Beiträge ausgewertet wurden, belegt zudem, dass in Berichten über Ostdeutschland deutlich häufiger Begriffe rechter Ideologie wie “überfremdet”, “PEGIDA”, “völkisch”, “Lügenpresse” oder “ausländerfeindlich” vorkommen als im gesamtdeutschen Schnitt. Dies liegt auch an der Themenauswahl der gesamtdeutschen Berichterstattung: Ein vergleichsweise großer Teil der Berichterstattung fokussiert sich auf die Themenkomplexe “Rechtsextremismus”, “Machtlosigkeit”, “Rückgang und Mangel” sowie “Protest”. (…)
Somit beginnen sich bereits kurz nach der Wiedervereinigung Berichterstattungsmuster über den Osten zu etablieren, die sich in vielen Aspekten bis in die heutige Zeit ziehen. Positive Zuschreibungen sind eher selten, dafür dominieren besonders Begriffe des Verlustes und des Niedergangs. Ostdeutsche werden laut der Medienanalyse überproportional häufig als mahnend, kritisierend und widersprechend wahrgenommen. Dass sich diese Bilder gehalten und etabliert haben, hängt laut der Politikwissenschaftlerin Rebecca Pates auch damit zusammen, dass viele Westdeutsche – damals wie heute – schlicht und einfach zu wenig über den Osten wissen. Deswegen werde auch in der Berichterstattung häufig auf einfache Klischees zurückgegriffen: “Was man hat, sind die Narrative, und man glaubt den Narrativen, man reproduziert die Narrative.”
Quelle: mdr
- »Vielleicht hat jede Zeit ihre speziellen Neurosen«
De Lapuente: Neuerdings liest man, dass die Wokeness ihren Zenit überschritten hätte – Peak Woke nennt sich dieses Phänomen. Müssten Sie Ihr Buch, veröffentlichten Sie es erst jetzt, anders schreiben, Frau Bockwyt?
Bockwyt: Ich höre das auch immer wieder, aber auch die andere Position: Also dass Wokeness noch nicht den Höhepunkt erreicht hätte. Ich selber bin mir sehr unsicher, was diese Frage angeht, weil der Einfluss der Bewegung schwer messbar ist. Die SPD beispielsweise schlägt aktuell eine Migrantenquote für die Besetzung öffentlicher Ämter vor. Eine solche Quotenregelung basiert auf woken Thesen und Konzepten. Ich glaube, dort, wo Macht ist oder entscheidende Hebel liegen, in Medien, in Institutionen, Bildungseinrichtungen, in Unternehmen ist man immer noch recht unbeirrt auf der Woke-Welle. Was sich in der Tat geändert hat, ist die kritische Aufklärung über die Bewegung und ihre Weltanschauung, die zunehmend mehr Menschen erreicht.
Quelle: Overton Magazin
- Abschied vom idyllischen Bergmannkiez: „Die Straße ist nur noch Spekulationsmasse“
Wo einst Platz für alternative Geschäftsideen war, ist heute vor allem Platz für finanzstarke Unternehmen. Wie ist das passiert? Eine Spurensuche in Kreuzberg. […]
1989 zerbröselte auch der Schutzwall, Immobilienhändler kamen, sahen und siegten. Bis heute wirbt die Branche mit dem „idyllischen Bergmannkiez“, obwohl von der Idylle nicht viel übrig ist. Wo einst Platz für alternative Geschäftsideen war, ist heute nur noch Platz für finanzstarke Unternehmen. „Ein derart hochgezüchteter Immobilienmarkt lässt keinen Raum mehr für Werkstätten“, sagt Sascha Fricke, einer der letzten, der vorne ein Schaufenster und hinten noch eine Werkstatt in der Straße besitzt.
Quelle: Berliner Zeitung
- Kris Kristofferson: the Anti-War Veteran
American country musician Kris Kristofferson was a military veteran and anti-war activist. He continued his advocacy against the Gulf Wars and benefit concerts for Palestinian children despite the negative impacts that both had on his career. Kristofferson died on September 28 at his home in Hawaii, aged 88.
Quelle: Counterpunch