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Titel: Leserbriefe zu „Grünen-Dämmerung – der Zeitgeist-Partei ist der Zeitgeist abhandengekommen“
Datum: 29. September 2024 um 14:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Hier thematisiert Jens Berger den Rücktritt des grünen Parteivorstands rund um Ricarda Lang und Omid Nouripour sowie den Umstand, dass offenbar auch der komplette Vorstand der Jugendorganisation Grüne Jugend nicht nur zurücktreten, sondern sogar geschlossen die Partei verlassen möchte. Es ist „nicht mehr hip, die Grünen zu wählen“ und die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen würden das zeigen. Vermissen werde die Grünen niemand. Wir danken für die interessanten E-Mails. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Christian Reimann hat sie für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
Punktlandung. Danke!
Danny Altmann
2. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
Danke für den Nachruf. Die Grünen haben uns die Grenzen der Dialektik aufgezeigt: Das Aussenministerium glänzt durch völlige Abwesenheit von Diplomatie, der Wirtschaftsminister ruiniert die Energiewende und die Wirtschaft gleich mit, „für den Frieden“ schreien die Olivgrünen nach immer mehr Krieg. Alle Andersdenkenden werden wahllos in die rechte Ecke gestellt, zugleich kuschelt die Parteiführung offensiv mit den Nazis in Kiew – mehr können diese linken Vögel nicht tun, um echte Linke (und, by the way, auch den Feminismus) zu diskreditieren. Schön, dass die Grüne Jugend bei dieser Orwell’schen Inszenierung nicht mehr mitspielt, aber hoffentlich kommt der Abgesang nicht zu früh: der Hydra wachsen bekanntlich immer neue Köpfe nach. Da hat der Wähler (und seine Frau, die Wählerin) noch viel zu tun.
mit solidarischen Grüßen
matthias burghardt
3. Leserbrief
Der Zeitgeist hat in den letzten Jahren bereits alle verfügbaren Kriegsbeile ausgegraben, insofern sind die perfekte Modepartei. Der Klimawandel und die Zwangsmaßnahmen die sie gern hätten, ebenso wie ihre ökonomische Unfähigkeit plus die politische Hetze (Coronabashing + Ostdeutschenbashing) haben ihnen am Ende das Genick gebrochen!!!
Uwe Schwinn
4. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
Bei den Ursachen könnte auch der Sommer 2018 eine Rolle gespielt haben.
Er war lang, heiß und trocken.
Der Sommer passte in das Klimawandel Narrativ.
Der Sommer 2019 hatte an einzelnen Tagen noch wärmere Temperaturen, war aber insgesamt nicht so heiß. Die 5 Sommer danach spielten sich die heißen Sommer in den Medien ab, aber nicht in der Realität.
So wurde der Sommer 2018 das was er immer war: Ein statistischer Ausreißer.
Eventuell ist das ja auch so manchem bewußt geworden.
Viele Grüße
Lars Migge
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger, sehr geehrtes NDS-Team,
Sie haben mit Ihrer Analyse in allem komplett recht, und ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen: „Vermissen wird die Grünen niemand.“
Allein da ist die Machtgier – ein extrem starker Antrieb. Auch und gerade Robert Habeck ist davon getrieben. Und er wird die aktuelle Situation nach Kräften dazu nutzen, die Grünen bis Herbst 2025 so zu positionieren, dass sie wirtschaftspolitische Kompetenz, Flexibilität in der Klimapolitik, wohl dosierte Abkehr von Wokeness, und, und, und …. darstellen. Wohlgemerkt „darstellen“, das heißt ein Image nach außen pflegen. Denn Robert Habeck will an die Macht, nach Möglichkeit als Bundeskanzler. Das wird ihm wahrscheinlich nicht gelingen, aber Regierungsbeteiligung ist durchaus möglich.
Denn im sogenannten bürgerlichen Lager gibt es auch einen von Machtgier Getriebenen, Friedrich Merz. Auch er wird sich biegen und um willen des wohlklingenden „Herr Bundeskanzler Friedrich Merz“ mit den Grünen koalieren.
Nun ja, wenn’s ganz blöd kommt, dann haben wir ab 2025 eine schwarz-grüne Koalition mit Friedrich Merz als Bundeskanzler, Robert Habeck als Minister für Klimaschutz, denn Klima und Energie bekommen ein eigenes Ministerium, abgekoppelt vom Wirtschaftsministerium, das natürlich die CDU für sich in Anspruch nimmt. Das Außenministerium verbleibt bei der ihrerseits machtgierigen Annalena Baerbock, sie wird ja jetzt auch von der CDU gelobt ob ihres Auftritts in der UN-Vollversammlung.
Sollte der Kontinent bis dahin noch stehen, hätten wir dann ab 2025 gleich zwei unbeugsame Kriegstreiber an der Regierung, und wir würden weiterhin mit unsinniger und enorm kostenintensiver Klimaschutzpolitik beglückt.
Keine schönen Aussichten….
Dr. Petra Braitling
6. Leserbrief
Hallo Herr Berger!
Ich möchte zart einwenden, daß die “Grünen” sich nicht als “politischer Arm der Klima-Bewegung inszeniert” haben, sie WAREN die FFF! Zumindest in Deutschland, wo sie ganz direkt die Organisation führten. Und das war auch gar kein Geheimnis, waren doch deren Anführer (Luisa Neubauer etc.) Mitglieder der Partei und als “Grüne Jugend” sogar im erweiterten Führungskreis mit angesiedelt. Die Kinder (!!) und Jugendlichen fungierten damit ganz direkt als unbezahlte Wahlkampftruppe der Partei, indem sie auf der Straße Stimmung für “die Klimapolitik” machten. Und als die FFF zu den EU-Wahlen 2019 erstmals einen “Forderungskatalog” aufstellten, deckte sich dieser 1:1 mit den Forderungen der Partei – inklusive des auffälligen Fehlens einer Forderung, die ich bei bei einer echten Schülerorganisation zwingend erwartet hätte: Kostenloser ÖPNV als Einstieg in den Umstieg des individualen Verkehrsverhaltens. Denn das entspricht dem Lebensumfeld von Schülern weit mehr als abstrakte Forderungen nach einer CO2-Steuer und ähnlichem, die stattdessen gestellt wurden.
Es war vor allem diese inszenierte “Schülerbewegung” und die massenmediale und behördliche (!!) Unterstützung derselben, die 2018/19 zu den im Artikel genannten Wahlerfolgen beitrugen, und wohl nicht zufällig ebbten die “Demos” dann auch nach den Wahlen umgehend ab. Die “Grünen” versuchten in der Folge noch, künftige Wahlerfolge abzusichern, indem sie seitdem überall das Wahlalter herabzusetzen versuchten, wohl im Glauben, daß die indoktrinierte FFF-Generation dann immer brav “grün” wählen würde. In der selbstgeschaffenen Blase sind dem Denken halt enge Grenzen gesetzt. Und nun, 5 Jahre später wählen genau diese umworbenen Jungwähler überwiegend AfD, und Lang, Nouripour & Co verstehen die Welt nicht mehr. Die Frage, ob sie sie vorher denn verstanden hatten, ist allerdings schon wieder untersagt…
Gruß, Ole.
7. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
im Zweifelsfall gilt die Aussage die Professor Noam Chomsky zugeschrieben wurde.
Es gibt eine Partei, die Business Partei mit zwei Sparten Democrats und Repubicans.
Er sagte die Aussage ist nicht von ihm, passt aber sehr gut.
Bei uns haben wir eine Partei, die neoliberale Partei mit dünnen grünen, roten, blauen, gelben und schwarzen Lack, unter dem brauner Rost zum Vorschein kommt, wenn man mal etwas am Lack pult.
Die Politik ändert sich nicht, da die Machthaber, die Finanzeliten die gleichen bleiben.
Die Partei sind nur die nützlichen Idioten der Finanzeliten, die sich um lukrative Posten für Abgeordneten Nebeneinkünfte, Parteispenden und lukrative Jobs nach der aktuellen Laufbahn streiten.
Dieser Streit vermittelt dann das Bild einer Vielfalt und wird als Demokratie verkauft. Wobei der Begriff Demokratie über die Zeit solange verändert wurde, bis vom eigentlich Begriff nichts mehr übrig blieb, sagte der Experte für Wahrnehmungspsychologie Professor Mausfeld.
Die Politik, ist die Unterhaltungsabteilung der Wirtschaft, sagte der Sänger Frank Zappa.
“Der Staat ist das Machtinstrument der jeweils herrschenden Klasse ” sagte Karl Marx.
Grüße
Dieter Gabriel
8. Leserbrief
Guten Tag Herr Berger,
in ihrem lesenswerten und zuzustimmenden Kommentar anlässlich des angekündigten Rücktritts der beiden Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen Ricarda Lang und Omid Nouripour, sowie der geschlossene Rücktritt des Bundesvorstands der GRÜNEN JUGEND fehlt mir etwas. Nachdem ich mir das Rücktrittsschreiben der GRÜNEN JUGEND durchlas, wurden meine Vorurteile bestätigt.
theeuropean.de/politik/gruene-jugend-im-wortlaut-darum-verlassen-wir-die-partei
Mit keiner Silbe wird die Positionierung der Grünen zum Thema Krieg in der Ukraine und dessen Verwerfungen für Deutschland erwähnt. Die GRÜNE JUGEND kritisiert im Rücktrittsschreiben das 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr, zur Ukraine und geplanten Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden herrscht Leere. Ich persönlich habe nichts gegen eine Ertüchtigung der Bundeswehr, doch sollte sich dabei an den Verfassungsauftrag der Bundeswehr gehalten werden, wie er Anfang der 1990er Jahre verstanden wurde.
Die Grünen sind Meister im Moralisieren. Da gehen bei mir generell die Alarmglocken los, allerdings haben nicht wenige Bürger eine Sehnsucht danach. Solange die Welt einigermaßen friedlich um einen herum sich dreht, man in der Opposition ist, konnte munter moralisiert werden von den Grünen. Jetzt aber ist Zeitenwende für die Grünen. Sie stehen gerade in Verantwortung und für immer mehr Bürger wird deutlich, Moralisieren und Heuchelei sind zwei Seiten einer Medaille. Abgesehen von den nibelungentreuen Stammwählern, geht ihnen das Wahlvolk von der Fahne. Die Grünen sind auch keine Partei der Jungen mehr. Sie sind Establishment, das in Augen der jungen Generation krampfhaft auf jugendlich macht. Warum kommen mir gerade die Rolling Stones in den Sinn, die seit Dekaden mit einem nicht altersgemäßen Gehabe die Öffentlichkeit bespaßen? Deren Erfolge, auf denen alles fußt, liegen verdammt lange zurück. Die Generation Ü65 hatte es noch zeitnah erlebt. Doch sind die Karikaturen Rolling Stones nicht kriegstreibend, für mich harmlos.
Selbst in der jungen Generation sind diejenigen, die sich aktiv fürs Klima einsetzen eine Minderheit. Das wird gerne übersehen, und gleich auf die ganze Generation ausgerollt. So waren die 68er auch eine Minderheit innerhalb ihrer Alterskohorte. Beide (Klimaaktivisten und 68er) entstammten mehrheitlich der Mittelschicht aufwärts, und selbst dort waren und sind sie nicht so dominierend, wie es Presse bzw. Zeitgeschichte einen glauben lassen will.
Nach der letzten Bundestagswahl fand sich die Ampel als Bundesregierung. Eine ihrer ersten Handlungen war es, das von SPD und Grünen in deren Wahlprogrammen geforderte generelle Tempolimit auf Autobahnen abzuräumen. Wer die niedrig hängenden Früchte verschmäht, braucht gute Karten oder leidet an Selbstüberschätzung. (55 Prozent der ADAC Mitglieder sind für ein generelles Tempolimit.) Die fossilen Energieträger müssen unangetastet in der Erde schlummern, will man etwas Substanzielles gegen das steigende CO₂ in der Atmosphäre tun. Das hieße, man müsste jene Nationen entschädigen, die mit der Förderung fossiler Energieträger ihr Geld verdienen. Auf die Rechnung der USA, Russlands, Saudi-Arabiens und wie sie alle heißen, wäre ich gespannt.
Kürzlich wurde mit dem Segen Robert Habecks die Besteuerung von Elektro-Dienstwagen geändert. Die Bemessungsgrenze für die steuerliche Begünstigung von Elektroautos wurde von 70.000 auf 95.000 Euro angehoben. Diese Änderung ist Teil des umfassenden Wachstumschancengesetzes. Jeder Leser der NDS kann weitere Beispiele für die grassierende Heuchelei aufzählen.
Die von den Grünen propagierte Energiewende sieht den Abbau grundlastfähiger Kraftwerkskapazitäten in Deutschland vor und hofft, durch den Zubau von Wind und Solar zu existieren. Die Versorgungssicherheit wird gefährdet durch den Zubau volatiler Erzeugungskapazitäten. (Die Gleichung von Bienaymé aus der Stochastik lässt grüßen.) Ohne Speicher ist die Energiewende technisch nicht möglich, mit Speichern ist sie wirtschaftlich nicht möglich. Doch die Grünen denken gerne groß.
Liebe Grüße
Jan Schulz
9. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
was gestern durch die Medienlandschaft geisterte, war der Anfang vom Ende einer Partei namens Die Grünen.
Mit dem Rücktritt des Parteivorstandes der Grünen soll der Öffentlichkeit signalisiert werden, wir haben alles im Griff.
Das dieser Griff ein Griff in die Kloschlüssel darstellt, darauf kommen die selbstherrlichen Nieten der Grünen gar nicht.
Eine Aussenministerin wie Annalena Baerbock, eine Ausgeburt des US-Amerikanischen YOUNG GLOBAL LEADERSHIP – auch der Grüne-Rechenkünstler Robert Habeck gehört dazu –
haben bis heute nicht verstanden, was in der BRD von ihnen gehalten wird.
Schlimmer noch, was sie vom Volk überhaupt sehen bzw. verstehen.
Ein aufgeblasenes Püppchen, was sich pro Jahr für ca. 100.000 Euro die Haare machen lässt und eine Wirtschaftsminister Habeck, der das Insolvenzrecht „neu interpretiert“, aber sonst nichts von Wirtschaft versteht. Das sind alarmierende Zeichen.
Und ein Koalitionspartner, der alles laufen lässt, die SPD.
Mit den Grünen wurde aber alles ausgeblendet, was den Jugendlichen und anderen Klimainteressierten wichtig war.
Die Medien sahen bereits Die Grünen als Regierungspartei am Horizont leuchten.
Redakteure schrieben den Kinderbuch-Autor Habeck in ihren neoliberalen und rechten Blättern oder Fernsehsendern zum kommenden Kanzler hoch.
In der CORONA-Krise unterstützen sie die undemokratischen Maßnahmen der Rechten Unionsdemagogen um Jens Spahn.
Später in Tateinheit mit dem Grossen Blattmacher Karl Lauterbach, den Liebling von Blackrock & Bertelsmann-Stiftung.
Aber mittlerweile sind die „Krummen Touren“ von Spahn und Lauterbach ans Tageslicht gekommen.
Eine Aufklärung von CORONA . . . ja vielleicht, mal sehen !
Das Fass zum überlaufen brachten aber genau die zustande, die eigentlich auf den Schindanger der Geschichte gehören, nämlich Baerbock und Habeck.
Krieg und Moralische Verkommenheit sind die Felder, die von beiden bedient werden.
Der Persönliche Krieg der Annalena Baerbock gegen Russland und Putin ist in Stein gemeisselt.
Frieden oder nur der Gedanke daran ist Teufelswerk und eines Grünen unwürdig . . . „ganz gleich,was immer meine Wähler denken“.
Ebenso, „Wr befinden uns mit Russland im Krieg . . . !“
Eine Sprech-Denkerin vor dem Herrn bzw. ihren Auftraggebern.
Natürlich springen ihr die Rechten- und Neoliberalen Medien zur Seite und behaupten, das hätte sie nie gesagt.
Leider vergisst das Internet so gut wie nichts, es sein den maßgebliche Stelle helfen nach.
Den Todesstoss für die Partei Die Grünen erhielt sie durch ihre unsäglichen Lügen und Unterstellungen gegenüber dem BSW.
Habecks mehr als Plumpe Versuche, die Wagenknecht-Partei als „Putin-hörig oder 5.Kolonne Russlands“ zu diffamieren, hat den Unglaubwürdigkeitsgrad der Partei und ihrer Verantwortlichen offengelegt.
Unfähig mit realer Kritik umzugehen, eigenes Versagen kaschieren und die Schuld bei anderen suchen.
Dies haben Die Grünen und Die Linke übrigens gemeinsam.
Und aus diesem Grund gehen beide Parteien auch gemeinsam unter.
Sage ich es einmal so . . . so what !
M f G
B. Schroeder
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