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Titel: Leserbriefe zu „Die reale Welt ist kein Hollywood-Blockbuster“

Datum: 27. September 2024 um 15:30 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Jens Berger kommentiert hier die Anschläge per Pager im Libanon. Ein Großteil der getöteten und teils schwerstverletzten Opfer habe offenbar der islamistischen Miliz Hisbollah angehört. Laut New York Times habe der israelische Geheimdienst erst vor wenigen Wochen die Pager-Lieferung abgefangen und Hochleistungssprengstoff in den Geräten verbaut. Erinnert wurde an den Spielberg-Film „München“. Mit einem Heldenmärchen á la Hollywood habe das jedoch nichts zu tun, denn: „Die Anschläge waren ein Akt des Terrorismus – Staatsterrorismus“. Wir danken für die interessanten Leserbriefe. Es folgt nun eine Auswahl, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Ich bin einfach nur schockiert.

Die Aktion der explodierenden Pager, die mutmaßlich vom israelischen Geheimdienst ausging, finde ich hinterhältig.

Warum nimmt kein Politiker hierzu Stellung?

Normalerweise setzt jeder der Herrschaften sein ernstestes Gesicht auf und erklärt mit tragender Stimme wie betroffen er ist. Bis alles schon gesagt wurde, aber noch nicht von jedem.

Aber hier?

Niemand verurteilt dieses Verbrechen, im Gegenteil: manche bejubeln es sogar noch auf X!

Fällt die stillschweigende Billigung solcher heimtückischen Handlungen auch noch unter die Staatsräson??

Dann aber nicht in meinem Namen!

Mit freundlichen Grüßen
Desiree Kalina


2. Leserbrief

Hallo NDS, sehr geehrter Herr Berger,

diese Ergüsse der Gestalten Fleischhauer, Beck, Tritschler usw. lassen einen fassungslos zurück. Man muß kein Freund irgendeiner der involvierten Parteien sein, um das, was diese Figuren absondern, ekelhaft zu finden. Die ganze Welt – mindestens die deutsche – ist wohl verrückt geworden!? Da wünscht man sich ja fast, die nächste Pager-Lieferung ginge an jene Figuren…

Und wo sind eigentlich diese verdammten Hate-Speech-Polizisten, wenn man sie mal braucht?

Widerwärtig.

Mit schockierten Grüßen
Johannes Bichler


3. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

ist das nicht eine weitere Stufe der Eskalation und Verrohung, dass Politiker und Journalisten, nicht einer Militärdiktatur, sondern einer Demokratie mit westlichen Werten, einen Terroranschlag mit Dutzenden Toten und vielen hunderten Verwundeten öffentlich bejubeln? Bis wohin wird dieser Hass gegen jeden, der als „Feind“ dargestellt wird, diese Gesellschaft noch führen?

Ich erinnere mich, wie pikiert reagiert wurde, als 2001 nach den Anschlägen auf das World Trade Center nicht etwa Politiker und Journalisten, sondern alte Menschen im kleinen Kreis sagten: „Jetzt wissen die Amis endlich mal, wie das ist. Wir haben jede Nacht in den Luftschutzkellern gesessen und wussten nicht, ob wir an nächsten Morgen oder in der nächsten Minute noch leben.“ Und die hatten diese Bombennächte am eigenen Leibe erlebt, im Gegensatz zu heutigen Politikern und Journalisten, die diesen Terroranschlag öffentlich bejubeln.

Müssten jetzt nicht Staatsanwaltschaften von sich aus Strafverfahren eröffnen wegen „Billigung einer Straftat“? Vor allem, wenn man bedenkt, dass Personen, wenn sie sagen, dass man die Ursachen für Russlands Handeln verstehen müsse, mit Gerichtsverfahren und sogar Gefängnisstrafen bedroht werden?

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Linser


4. Leserbrief

Hallo,

Fehlt zu der Beurteilung “die Zahl der zivilen Opfer dürfte hoch sein” nicht die entscheidende Information – wie viele Pager sind eigentlich zur Explosion gebracht wurden?

Wenn 300 Pager explodiert sind und es 3.000 Verletzte gab, würde ich die Aussage für plausibel halten. Wenn hingegen 3.000 Pager explodiert sind und es 3.000 Verletzte gab, wird es fast ausschließlich Hisbollah-Angehörige getroffen haben.

Ich bin keiner der gezielt nach entsprechenden Videos sucht, aber nach dem, was ich auch mitbekomme, sollen die Videos zeigen, wie so ein Pager an einem Hisbollah-Angehörigen explodiert und die umstehenden Zivilisten absolut unverletzt bleiben.

Das wäre dann kein Staatsterrorismus, sondern tatsächlich ein ziemlich präziser Schlag Israels gegen eine Terrororganisation.

Aber wie gesagt, die entscheidende Information fehlt.

Nebenbei: Ich finde die weitere Bewertung interessant, dass es Israel sei, die hier am Zündeln seien. Seit dem Überfall der Hamas vor einem Jahr schießt die Hisbollah täglich Raketen nach Israel. Ich finde, dass das ebenfalls zumindest ein erwähnenswertes Zündeln ist — auch wenn wir durch die starke israelische Luftabwehr das eher mit einem Schulterzucken zur Kenntnis nehmen, weil nichts groß passiert.

Viele Grüße,
Alexander Stannigel


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

was Israel sich da geleistet hat, schlägt dem ohnehin schon stark beschädigten Fass einen weiteren Boden aus, wenn es noch einen hätte.

Die Opfer tun mir leid, egal welcher politischen oder militärischen Gruppierung sie angehören. Solch eine heimtückische Aktion hat niemand verdient.

Aber denen, die dieses widerliche Massenattentat feiern, wünsche ich, daß ihnen mal der Akku ihres Telefons in der Tasche platzt, damit sie einen kleinen Geschmack von dem bekommen, was diese Menschen und die unschuldigen umher stehenden Passanten erleiden mussten.

Aber ich fürchte, das Widerlichste in dieser Angelegenheit wird noch kommen:

Deutschland wird Israel diesen Terrorakt genau so durchgehen lassen, wie das Sprengen von Schulen und Universitäten, wie als Ärzte verkleidete Soldaten, die in Krankenhäusern Patienten erschießen, von denen sie vermuten(!), es handele sich um Kämpfer der Hamas, wie die gezielte Tötung eigener Leute, die in Gefangenschaft geraten zu drohen, und andere Gräueltaten. Ich kann jetzt schon die unsäglichen Antworten der Sprechpuppen auf dem Podium in der BPK zu entsprechenden Fragen hören: “Selbstverständlich hat Israel das Recht zur Selbstverteidigung und die Bundesregierung ist sicher, daß sich Israel an internationales Kriegsrecht hält und die Menschenrechte achtet.”

Und so weiter, und so fort. Blablabla!

Igitt!

So sehr ich Herrn Warwegs Engagement schätze, so empfehle ich ihm, mit seiner kostbaren Lebenszeit lieber etwas sinnvolles anzufangen, als sich diese verlogenen Sitzungen weiter anzutun. Selbst das Beobachten des Wachstums eines Baumes wäre sinnvoller und gibt mehr Erkenntnisse frei, als alle Antworten, die von diesem Podium kommen.

Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Klein


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

  1. Menschen, die solchen Terror gutheißen und öffentlich ihre Sympathie damit zur Schau stellen, sollten schlicht angezeigt werden, denn sie könnten potentiell Straftaten begangen haben.

    Unser Rechtsstaat sieht für die Verherrlichung oder Verharmlosung von grausamen Gewalttätigkeiten und deren Verbreitung Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr oder Geldstrafen vor (§131 StGB).

    Hoffen wir auf unseren Rechtsstaat!

  2. das Nächste wäre für mich die konsequente Verurteilung dieses Terrors seitens unserer Regierung (aber wahrscheinlich weiß unsere Regierung wieder von Nichts). 

    Das kommt unserer Regierung ja auch nach zigtausendfachem Mord an Kindern und Frauen in Gaza nicht über die Lippen. 

    Also eher hoffnungslos.

  3. Mir wird Angst und Bange, wenn man sieht, welche Unmenschlichkeiten mittlerweile(?) offen und für alle sichtbar von Staatsmächten zur Schau gestellt und durchgeführt werden. Das lässt wenig Gutes für die Zukunft erahnen.

Gruß
Pierre Lutomski

Anhang

§ 131 StGB (Gewaltdarstellung)

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 

1. einen Inhalt (§ 11 Absatz 3), der grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildert, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt, 

  1. verbreitet oder der Öffentlichkeit zugänglich macht,
  2. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder

7. Leserbrief

Werter Herr Berger,

dass jetzt sogar ein Jens Berger offensichtlich auf die nächste Andromeda-Story vom Pferd abzufahren scheint, erschüttert mich dann doch. Wie heißt es doch: „Verantwortlich zeichnet der israelische Geheimdienst, der laut New York Times erst vor wenigen Wochen die Pager-Lieferung abfing und Hochleistungssprengstoff in den Geräten verbaute.“ Weiß doch tatsächlich und ausgerechnet die als AIPAC-Postille verrufene NYT bereits in der Unterüberschrift zu vermelden

„Small amounts of explosive were implanted in beepers that Hezbollah had ordered from a Taiwanese company, according to American and other officials briefed on the operation.“ 

Dass da der weltberühmte Geheimdienst, der mit der ‚SS‘ in der Mitten, engagiert gewesen sein dürfte wenn nicht mußte, wer würde daran zweifeln  Dass deren nur zur Selbstverteidigung aktiven „Experten“ sogar dazu fähig gewesen sein sollen, so ein kleines Päckchen an gesichert böse Buben abzuangen, den Inhalt – wenige Tausend mit Elektronik randvoll gefüllten kleinen Plastikschälchen – und binnen weniger Wochen alle um einen Beipack zu ergänzen und zwar so, dass es auch dem dümmsten Empfänger nicht aufzufallen vermag … ah ja, verstehe, muß wohl wieder eine der gewohnten Berger’schen Satiren gewesen sein. 

Hat es wirklich dieses Steilpasses der flugs geklöppeltenLangleygende – auch noch ausgerechnet bei der BINRI-Lautsprecher ins Netz gestellt – bedurft? Vermutlich schon, wie sonst hätte der  propaganda- und Staatsräsonverwöhnten Anhängerschaft vermittelt werden können „Sind wir nicht doch tolle Burschen?“. Die stolze Latte von Kommentaren – ein veritabler Klimax mit Fleischhauerndem Erguss als Höhepunkt bestätigt mehr als genug diese Beipack-Absicht. 

Und was war dann wohl das eigentliche Ansinnen? Provokation, pure wenn nicht schlichte Provokation! War ja nicht die erste Mal. Dumm nur, dass selbst das Reizen bis aufs Blut wenn nicht über das Blut hinaus, den Kontrapart nicht zu allzu unüberlegten Handlungen herauslocken hat können. Ob das jetzt der letzte Versuch eines Fehdehandschuhs war, wo doch der vorige – das Meucheln des Staatsoberhauptes – nur ein stillschweigendes Schulterzucken auslöste, frei nach dem Motto „Einst wird kommen der Tag“?

Nein, wahrlich nicht! Wer mal ein Stuxnet erschaffen und auch noch wirksam platzieren konnte, der wird doch nicht ein paar tausend Bömbchen verschicken. Um dem Bösewicht vis-à-vis mitzuteilen, zu was „man“ alles fähig, braucht es schon ein gehöriges „Ätsch“. Da man es – so scheint es – kaum noch erwarten kann, in die letzte Runde im Ring einzusteigen, damit – unter welchen Begleitumständen auch immer – danach schnellstmöglich das Haupt-, das Globalziel „ERETZ ISRAEL – From the EUPHRAT to the SEA“ erreicht werden kann, kennt man keine Hemmungen mehr. 

Wir werden sehen, sprach der Blinde!

Michael Kohle

Bin untröstlich, muß aber den gestrigen Zeilen einen ergänzenden push geben.Nur zur gefl. Kenntnisnahme!

M.K.


8. Leserbrief

Hallo Herr Berger (oder auch “Hallo Jens”).

in dem Artikel “Die reale Welt ist kein Hollywood-Blockbuster” schreibst du: “Wie viele der fast 3.000 zum Teil schwerstverletzten Zivilisten Frauen und Kinder sind, ist zurzeit unmöglich zu sagen.”

Diese Formulierung (die auch andere Medienschaffende in übertriebenem Maße nutzen) stößt mir sauer auf.

Heißt dies, dass Frauen und Kinder mehr wert sind als Männer? Dass Männer ruhig sterben können? 

Im Zeitalter der Gleichberechtigung sollten die Frauen nicht mehr bei so etwas erwähnt werden.


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